Liebe Interessierte!
Mein Besuch in der hessischen Kleinstadt gestaltete sich intensiv und kurz, aber ohne sichtliche Erfolge – was heißen soll, ich nahm nichts mit.
Das dortige GWH hatte zwar noch reichlich gebrauchte Textilien im Angebot, Unterwäsche fand ich jedoch nicht mehr dabei.
In der Halle des mir bekannten Sortierwerkes hat eine neue Firma Einzug gehalten, ein Handwerksbetrieb und deren Chef konnte mir nichts über eine neue Adresse der Lumpenbude berichten.
Durch die reichliche und schöne Ausbeute in Sömmerda war ich auch erst einmal gesättigt und machte keinen Kopfstand, um an die neue Adresse zu gelangen, zumal mir auch im GWH die neuen Mitarbeiter nicht gerade umgänglich erschienen.
Die vier Miederhosen unserer Gastgeberin waren noch am Ort und in Gebrauch. Sie sahen auch nicht so aus, als ob sich eine übereilte Rettungsaktion erforderlich machen müsse.
Mit ihr im Auto, fuhren wir durch das Städtchen und ich suchte die mir bekannten Containerplätze auf – einer war verschwunden und die weiteren waren sauber und luden nicht zur Nachsuche ein.
Dafür viel mir ein Sperrmüllhaufen ins Auge, den ich ungeniert untersuchte.
Unsere Gastgeberin saß mit dem Hexlein im Auto, währenddem ich tätig wurde.
„Und was will er jetzt da?“
„Na er denkt, er findet vielleicht etwas für sich, oder er will nur ein Bild machen, für das Forum im Internet. Da hat er mehrere andere Kranke, wie er selbst, kennen gelernt und nun tauscht man sich ständig aus.“
„Ach so, ja, krank ist er schon, aber du musst das geduldig ertragen können! Solche Männer können das nicht lassen und man kann sie nicht verändern.“
„Das weiß ich, mach dir keine Sorgen, wir kommen gut miteinander aus und ich habe gelernt mit seinem Tick zu leben, es ist ja auch nicht, dass es nicht zu ertragen wäre.“
„Na dann ist es ja gut!“ – Dialog nach Bericht meines Hexlein.
Mein liebes Hexlein war nicht zu überzeugen, im Haus unserer Gastgeberin, was völlig vom Zeitgeist der 50/60ér Jahre gezeichnet ist, für Aufnahmen zur Verfügung zu stehen.
Hexlein ließ das Böckchen heraushängen und so machte ich mich allein mit den Edellumpen auf den Weg und versuchte lebensnahe Eventualitäten ins Bild zu setzen.