22.03.2009, 17:50
Hallo Karl,
bessere Lektüre kann man zum Sonntag gar nicht bekommen!! Ehrlich gesagt, es gibt sie auch gar nicht besser!!
So wie Du uns hier die die Lager erläuterst, kam es früher tausendfach in fast jeder Familie vor.
Ich hatte einen Schulkameraden, der war auch so Musik verrückt wie ich und wir trafen uns oft nach der Schule, um die Musik auf unseren Kassettenrecordern auszutauschen.
Die Kücheneinrichtung sehe ich noch heute genau vor Augen, sie war so ähnlich wie Du es oben beschrieben hast.
Kam man zur Tür herein, war gleich links der große Küchenherd, rechts der Küchenschrank in elfenbeinfarben mit Milchglasscheiben in den oberen Türen.
Gerade aus stand ein Tisch, wo auf der einen Seite 2 Stühle standen, auf der anderen Seite ein Sofa.
Zumindest im Winter lagen dort immer Mieder und Nylons von der Mutter meines Freundes herum, denn früher war es meist nur in der Küche warm und dort zog man sich abends aus und morgens wieder an.
Hatte es die Mutter dann eilig zur Arbeit zu kommen, blieb auch oft die Unterwäsche vom Vortag liegen, wenn morgens frische Wäsche angezogen wurde. Sie trug ausschließlich einfarbige weiße Unterwäsche und braune Nylons. An Hüfthaltern hatte sie immer diese elastischen auf dem Sofa liegen, die ohne Verschlussleiste waren, also so über den Hintern gezogen wurden. Auch diese Familie war mit Geld nicht gesegnet und die Strumpfhosen feierten erst ihren Siegeszug, nachdem wir die Schule beendet hatten und ich kaum noch zu dieser Familie kam. Zumindest nicht, wenn die Mutter zur Arbeit war und ich allein mit meinem Freund bei ihr zu Hause war.
Karl, Du kannst mir glauben, immer wenn ich wieder Mieder oder Nylons auf dem Sofa liegen sah, stellte ich mir sogleich vor, wie die Mutter von der Arbeit nach Hause kommt, sich Kaffee kochen will und zum Anzünden gleich die Mieder vom Vortag mit in den Küchenherd stopft.
Eine vorsichtige Anfrage bei meinem Freund, was denn seine Mutter mit ihrer ausgedienten Unterwäsche tun würde, gab meinen Vermutungen recht. Sie würde alles Brennbare im Küchenherd oder im Badeofen verbrennen, da hätte man keine Chance, etwas abzuzweigen.
Damals waren wir nämlich auf der ständigen Suche nach synthetischen Materialien für unseren Stinkbombenbau.
Negative von alten Filmen gingen besonders gut, aber auch Teigschaber, Plastiklineale und andere Dinge aus der DDR-Chemieproduktion.
So waren wir immer auf der Suche nach neuen Materialien, deshalb kam meinem Freund meine Nachfrage auch nicht komisch vor.
Leider war ich nie zugegen, wenn sie etwas aus ihrem Fundus im Ofen verschwinden ließ. Vielleicht war es auch besser so.....
LG Franky
bessere Lektüre kann man zum Sonntag gar nicht bekommen!! Ehrlich gesagt, es gibt sie auch gar nicht besser!!
So wie Du uns hier die die Lager erläuterst, kam es früher tausendfach in fast jeder Familie vor.
Ich hatte einen Schulkameraden, der war auch so Musik verrückt wie ich und wir trafen uns oft nach der Schule, um die Musik auf unseren Kassettenrecordern auszutauschen.
Die Kücheneinrichtung sehe ich noch heute genau vor Augen, sie war so ähnlich wie Du es oben beschrieben hast.
Kam man zur Tür herein, war gleich links der große Küchenherd, rechts der Küchenschrank in elfenbeinfarben mit Milchglasscheiben in den oberen Türen.
Gerade aus stand ein Tisch, wo auf der einen Seite 2 Stühle standen, auf der anderen Seite ein Sofa.
Zumindest im Winter lagen dort immer Mieder und Nylons von der Mutter meines Freundes herum, denn früher war es meist nur in der Küche warm und dort zog man sich abends aus und morgens wieder an.
Hatte es die Mutter dann eilig zur Arbeit zu kommen, blieb auch oft die Unterwäsche vom Vortag liegen, wenn morgens frische Wäsche angezogen wurde. Sie trug ausschließlich einfarbige weiße Unterwäsche und braune Nylons. An Hüfthaltern hatte sie immer diese elastischen auf dem Sofa liegen, die ohne Verschlussleiste waren, also so über den Hintern gezogen wurden. Auch diese Familie war mit Geld nicht gesegnet und die Strumpfhosen feierten erst ihren Siegeszug, nachdem wir die Schule beendet hatten und ich kaum noch zu dieser Familie kam. Zumindest nicht, wenn die Mutter zur Arbeit war und ich allein mit meinem Freund bei ihr zu Hause war.
Karl, Du kannst mir glauben, immer wenn ich wieder Mieder oder Nylons auf dem Sofa liegen sah, stellte ich mir sogleich vor, wie die Mutter von der Arbeit nach Hause kommt, sich Kaffee kochen will und zum Anzünden gleich die Mieder vom Vortag mit in den Küchenherd stopft.
Eine vorsichtige Anfrage bei meinem Freund, was denn seine Mutter mit ihrer ausgedienten Unterwäsche tun würde, gab meinen Vermutungen recht. Sie würde alles Brennbare im Küchenherd oder im Badeofen verbrennen, da hätte man keine Chance, etwas abzuzweigen.
Damals waren wir nämlich auf der ständigen Suche nach synthetischen Materialien für unseren Stinkbombenbau.
Negative von alten Filmen gingen besonders gut, aber auch Teigschaber, Plastiklineale und andere Dinge aus der DDR-Chemieproduktion.
So waren wir immer auf der Suche nach neuen Materialien, deshalb kam meinem Freund meine Nachfrage auch nicht komisch vor.
Leider war ich nie zugegen, wenn sie etwas aus ihrem Fundus im Ofen verschwinden ließ. Vielleicht war es auch besser so.....
LG Franky