Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Miederlumpen, ja aber wohin damit?
#41
Hallo!
Das nächste Ereignis von Gestern:
Eine der Damen vom Lande rief bei mir an, weil die Pumpe ihrer Hauswasserversorgung ausgesetzt hätte, jetzt ginge jedoch alles wieder. Und dann machte sie mir eine Mitteilung, welche auch meine Pumpe nebst Schwengel in Bewegung brachte.
Zur Erklärung, sie horchen sich für mich auch öfters in der Grafschaft um und betteln bei anderen Damen um deren abgelegte Miederhosen und Hüfthalter, bisher mit eher mäßigem Erfolg…
Letzte Woche waren sie jedoch erstaunt, denn sie fanden in ihrem Briefkasten zwei in Küchenpapier notdürftig eingewickelte Miederhöschen, die man dort anonym deponiert hatte.
Es sollen zwei richtig zerlotterte Exemplare sein, die dem Feuerloch mit Sicherheit nur knapp entgangen sind. Die darf ich mir nun abholen!
Da kommt mir doch spontan die Idee, man sollte so eine Art Babyklappe auch für die den Damen lästige Unterwäsche einrichten. Ich würde mich sofort als Anstaltsleiter des Waisenhauses bereit finden…
LG Karl
Zitieren
#42
Hansi,
das ist bei meiner derzeitigen kurzen Anwesenheit zu Hause echt ein Problem!
LG Karl
Zitieren
#43
Hallo Karl,

Du wirst lachen, aber so eine Idee hatte ich schon vor Jahren. Nicht mit der Babyklappe, nein, es begann, als bei uns die ersten Schuhcontainer aufgestellt wurden. Die sind kaum größer als ein Standbriefkasten, auch mit Einwurfklappe.
So einen Kasten wollte ich auf Arbeit nachbauen und neben einem Schuhcontainer aufstellen.
Aufschrift - "Damenunterwäsche aller Art bitte einwerfen".
Ob das was eingebracht hätte????

Ist leider nur eine Vision geblieben!!

Alles wird gesammelt und sortiert, Altglas sogar nach Farben getrennt, aber bei Miedern haut man alles auf einen großen Haufen, das soll jemand verstehen....

LG Franky
Zitieren
#44
Der Besucher

Eine von Karl erdachte Miedergeschichte, anhand von jahrelangen Ankündigungen eines Gleichgesinnten.

Karl saß wiedereinmal an seinem Computer, im Zimmer seiner Tochter. Der Samstag im Februar war vom Wetter her alles andere als einladend. Seine Frau meinte sich unbedingt im Haushalt nützlich machen zu müssen, die Tochter war an ihrem Studienort geblieben und Karl hatte sich unbewusst die Scheuklappen angelegt. Er stierte in seinen Monitor und frönte seinem Hobby. Die Welt schien ihm nebensächlich zu sein, er begeisterte sich an seinen Bildchen und ließ seiner Fantasie freien Lauf. Aber auch die eigentlich nebensächliche und selbst aufgezwungene Pflicht zur Katalogisierung seiner Neuzugänge, sollte ihn noch beschäftigen.

Er wandte unbewusst den Blick auf die Fenster und suchte nach dem Gegenüber. Dort wohnte die ehemalige Fleischverkäuferin, von der Karl wusste, das auch sie Miederhosen trug. Es war ihm vor längerer Zeit einmal ins Auge gefallen.

Karls Aufmerksamkeit wurde durch eine ihm unbekannte Limousine erregt, die scheinbar suchend durch die Straße fuhr. Als sie unmittelbar unter seinem Fenster zum Stehen kam, erhob er sich von seinem Thron und schaute hinter der Gardine zu, wie ein Mann sich aus dem Auto schob.
Aber Moment mal, diesen Mann kannte er doch, dann folgte der Blick zum Kennzeichen des Fahrzeugs. War das nicht ein Schweizer? He, das ist doch nicht etwa…

„Mutti! Ich glaube wir bekommen Besuch, Er ist da!“ – „Wer? Er! Oh Gott, ich gehe stiften, ich bin nicht da, ich kann ihm doch nicht so einfach unter die Augen treten. Wer weiß, was der von uns und besonders von mir jetzt will? Das ist doch auch so ein Kranker wie du, ja vielleicht noch schlimmer.“
Die Neugierde trieb sie doch hinter die Gardine und sie beäugte den vermeintlichen Besucher.

Er schaute abwechselnd auf die Fensterfront des Hauses und in das Innere seines Wagens. Dann entnahm er dem Kofferraum einen Blumenstrauß und einen Beutel aus Plastik.

Karls Frau verfolgte die Vorgänge auf der Straße mit Gespanntheit und dann sagte sie: „Er kann mir zwar nicht gefährlich werden, aber so unsympathisch sieht er gar nicht aus.“
„Also lassen wir Ihn herein und werden uns gastfreundlich zeigen! Schau mal, wir sind uns so vertraut geworden durch unsere Korrespondenz, was soll da schon schief gehen? Fetischisten sind auch nicht gewalttätig oder beängstigend und wenn er dich bedrängen sollte, fliegt er raus! Wir werden sicher noch ein schönes Wochenende daraus machen“, sagte Karl und war schon im Begriff der Haustür zu zustreben.
„Warte noch, versprich mir aber, dass du mich nicht mit ihm allein lässt“ – „Ja und nun komm und sei locker! Stell dir mal vor, was dieser Besuch auch ihn für Überwindung kosten muss.“

Ein schrilles Klingeln rief Karl und seine Frau aus der Debatte und auch Er erschrak etwas.
Karl öffnete die Tür, man sah sich tief und prüfend in die Augen, dann ein fester Händedruck und das Eis schien geschmolzen.
Karls Frau begrüßte ebenfalls den Gast und ihre Ängste und Vorbehalte waren ihr jetzt nicht mehr anzumerken.
Er, schien wirklich ein ganz sympathischer Eidgenosse zu sein. Seine Sprache mit leichtem französischem Akzent und die gepflegte Erscheinung hinterließen positive Eindrücke.
Schnell waren die Vorstellungsprozedur und die Einigung auf das allgemeine Du vollzogen.

Sicher war das der Grund, warum sich Er bemüßigt fühlte, den wahren Grund seiner Reise und seines Besuches so abrupt Kund zu tun.
Nach dem Blumenstrauß, über den sich Karls Frau sehr freute, überreichte Er ihr einen Beutel. „Hier, nun kannst du tätig werden!“

Karls Frau schaute sofort hinein und ihre vorherige Unbekümmertheit verschlug sich in Unwillen.
„Also hör mal zu! Bist du wirklich nur wegen dieser Sache gekommen? Meinst du wirklich, dass ich hier für dich jetzt die Domina spiele und eure perversen Spiele noch unterstütze?
Ich kann dir ganz schnell zeigen was ich mit“, und sie beugte sich an ihn heran um leise sprechen zu können: „ solchen alten Wichslappen mache. Ich werfe sie einfach in diese Mülltonne hier! Du glaubst doch nicht im Ernst, dass mir dieser Dreck ins Haus kommt? Du bist still Karl! Ihr habt doch beide einen Vogel, nein, ganz arme Kranke seid ihr!

Die beiden Männer mussten unweigerlich zusehen, wie die Frau den Beutel mit den Miedern nahm und über die heimische Mülltonne hielt, welche um die Hausecke stand und zu dreiviertel mit Asche gefüllt war.
„Ach nein, komm, tu es selber, damit vielleicht einer von euch beiden geheilt wird! Nimm schon deinen Dreck und versenke ihn selbst in der Tonne. Wenn nicht, kannst du gleich wieder dahin fahren, wo du her kommst!
Er zögerte etwas. „Was ist nun?“, fragte sie: „Kommen die Lumpen nun in die Tonne oder fährst du gleich wieder? Bist du nicht gekommen um sie los zu werden? Also los, nur Mut! Unsere Hauswirtin wird schon heiße Asche darüber gießen und dann ist das Problem hoffentlich aus der Welt!“
Er stand da wie ein kleiner Junge und ließ mit zitternden Händen den Beutel in die Tonne sinken. Karls Frau sah es mit Wohlwollen und Karl bemerkte wie schwer es ihm fiel und litt mit ihm.
Zufrieden schlug sie den Deckel auf die Mülltonne. „So, das wäre geschafft!“

Danach begab man sich in die Wohnung, genoss den Nachmittag und eine entspannte Atmosphäre hatte wieder Einzug gehalten. Es wurde viel erzählt und gefachsimpelt.
Die Männer waren unter sich, der Computer lief und verbreitete mit seinen Daten, Sinn für gemeinsame Interessen. Schätze wurden beäugt und es viel gar nicht auf, das Karls Frau sich entfernt hatte.

Er war es, der Karl auf ein quietschendes Geräusch aufmerksam machte. Doch der beruhigte den Besucher, es komme von der Ofenklappe der Zentralheizung seines Vermieters. Dieser hielte sich oft stundenlang im Keller auf, um nebenbei unbeobachtet von seiner Gattin ein paar Bierchen genießen zu können.
Dann erzählte Karl dem Gast, wie ihn dieses Geräusch früher oft verunsichert und erregt hatte, wenn er wusste, dass die Hausherrin den Ofen beschickte. Bestand doch damals immer die Gefahr, dass auch einige unliebgewordene Miederteile, unweigerlich den Weg ins Ofenloch nehmen würden. Heute könnte er sich jedoch sicher sein, die von der Dame verschmähten feinen Stoffchen, ohne Ausnahme, nach vorheriger Ankündigung, scheinbar unachtsam zwischen das andere Brennmaterial geworfen, vorzufinden. Dieser Umstand beeindruckte auch den Gast.

Die beiden Unwissenden ahnten nicht, welche dramatischen Szenen sich in diesem Moment in Wirklichkeit am Heizkessel abspielten.
Karls Frau hatte sich davongestohlen. Sie wusste, sie musste jetzt handeln, um dem Grund des unerwarteten Besuches Genüge zu tun. Viel zu lange war darüber nur geredet worden.
Sie hatte auch Angst, der Hauswirt könnte noch in der Mülltonne herumwühlen und den Beutel öffnen. Diese Peinlichkeiten konnte man sich wahrlich ersparen.
Gezielt und forsch war ihr Handeln. Sie entnahm der Mülltonne den besagten Beutel und ging damit in den Keller. Als sie sich gewiss war, dass der Hauswirt nicht wieder still in einem der Kellerräume stand, um den Anfeindungen seiner Gattin zu entgehen, betrat sie seinen Heizungsraum. Die von Aschestaub vergrauten Wände und der gusseiserne Heizkessel verbreiteten die erschaudernde Atmosphäre eines Krematoriums. Aber was sollte es, schließlich stand ja auch eine Einäscherung bevor und sie war fest entschlossen, diese mit aller Härte und Gründlichkeit durch zu ziehen.

Sie kippte den Inhalt des Beutels vor dem Ofen, auf das Ascheblech aus. Dieses alte Blech diente dem Schutz vor herausfallender Glut. Es sah hässlich aus, war zerbeult und dreckig.
Die sich auf ihm ausbreitenden Mieder und Strümpfe bildeten mit ihrer Feinheit und ihren Farben einen scharfen Kontrast zu der Tristesse. Sie wurden dabei mit Asche und Kohlenstaub beschmutzt. Das rührte Karls Frau jedoch nicht und den Flammen, die bald danach greifen würden, sollte es gefälligst auch egal sein.
Ein eigenartiger Geruch schlug ihr entgegen. Aber was war das eigentlich alles für Dreckzeug? Doch etwas neugierig geworden, stocherte sie mit der Kohlenzange in dem Lumpenhaufen. Da waren einige Paar alte Nylonstrümpfe. Sie ergriff mit der Zange vergilbte Büstenhalter und zerrte sie aus dem Haufen. Früher hatten die Dinger sicher mal sehr reizvoll ausgesehen, jetzt sahen sie aber hässlich aus. Der Stoff war über und über mit gelben Flecken besäht. Woher die wohl stammten? Es wurde höchste Zeit, das diese Drecklappen verschwinden und wie sollte es besser und endgültiger gehen, als durch die Esse?
Karls Frau öffnete die Ofenklappe und in diesem Moment ertönte das bekannte Quietschen.
Auf ihrem Gesicht zeichnete sich ein blasser Schein durch die rote Glut der Kohlen ab. Noch sah alles ganz friedlich aus, in der Hölle.
Sie nahm mit der Kohlenzange zwei Büstenhalter und ein paar darin verwickelte Nylonstrümpfe auf und schleuderte diese in das Ofeninnere. Da lagen sie nun, die einstigen Objekte der Begierde und die Spielsachen so mancher schlafloser Nacht. Ihr Dasein war aber nur noch an Sekunden gebunden. Schon hatten sich die Nylonstrümpfe entzündet und mit Gier griffen die Flammen auch nach den Büstenhaltern. Unter Bildung von grünlichen Flammen und einem leisen Zischen, schmolzen ihre vergilbten Stoffe dahin. Die Plastikteile schienen zu brodeln und färbten sich in ein vergängliches Schwarz. Die Rauchgase drangen durch das geöffnete Ofenloch und verbreiteten den typischen Gestank, den verbrannte Lumpen hinterlassen.
Die Inquisitorin schloss schnell die Klappe und abermals griff die Kohlenzange nach den verführerischen Lumpen. Dann hielt sie jedoch plötzlich inne. Was war das denn hier?
Mit spitzen Fingern griff sie nach weißen Strumpfhaltern und entzog dem Haufen nacheinander drei schmale Nylonstrumpfhaltergürtel. Zwei waren mit einem Blütenmuster bedruckt und ein anderer war weiß und hatte eine Spitzenpatte mit einer farbigen Bordüre.
Das waren ja wirklich reizende Teile und diese waren auch nicht so befleckt. Eigentlich war es noch zu schade, sie in den Ofen zu schmeißen. Allerdings hatten sie bei der Aktion gehörig Schmutz abbekommen und die Entscheidung viel schwer. Sollte sie die Dinger für Karl doch verschonen? Sie warf sie über die Bretterwand neben dem Ofen und die Strumpfhalter baumelten und wurden vom Aschestaub erneut beschmutzt. Das war ihr aber egal, Karl würde, wenn überhaupt, die Mieder ehe nur im gewaschenen Zustand von ihr bekommen. Sie hatte vor ihn damit zu überraschen, für den Besuch allerdings, sollten sie auch mit verbrannt worden sein.
Ihr Blick richtete sich nun wieder auf den Lumpenhaufen, der schon kleiner geworden war.
Wieder warf sie unter Zuhilfenahme der Kohlenzange zwei alte Büstenhalter und den Rest der Nylonstrümpfe in das Feuerloch, schloss jedoch diesmal gleich die Klappe. Sie trauerte dieser ausgedienten Unterwäsche keineswegs nach. Das Zeug hätte ihrer Meinung nach schon vor Jahren vernichtet werden müssen.
Als sie einen letzten Nylonstrumpf beiseite nahm, entdeckte sie zwei Miederhosen mit Strumpfhaltern. Diese lagen ganz zu unterst auf dem Blech. Karls Frau trat die oberste mit der Fußspitze beiseite, ergriff sie mit der Kohlenzange und legte sie zunächst auf dem Heizkessel ab.
Ach nein, mein Gott, was waren das denn für Scheißdinger? Wie gut das sie sich der Sache angenommen hatte und die Teile nicht erst ihrem Mann in die Hände gerieten. Wie sie den kannte, hätte er sie sicher noch mal abschießen wollen, bevor sie ins Feuer kommen. Aber das würde sie jetzt schon zu verhindern wissen.
Die erste Strapshose hatte eine Nylonpatte mit einem blauen Blütenaufdruck. Seitlich waren größere Dehnungsstellen vorhanden. Beide Miederhosen hatten deutliche Spuren von einstigem männlichem Lustgewinn. Die Beinabschlüsse, die Strumpfhalter und vor allem die Zwickel waren hoffnungslos vergilbt.
Sie hob die zweite Miederhose auf, welche auch eine Nylonpatte besaß. Sie war von der Machart her wie die erste, nur die Nylonpatte hatte ein verblasstes blaues Karomuster. Vom Zustand her hatte sie der ersten kaum etwas nachzusetzen. Das waren so richtig schöne verwichste Drecklappen und der Ofen gierte bereits nach ihnen. Da hätte man sich ja schämen müssen, wenn man sie noch in die Mülltonne geworfen hätte, geschweige denn in den Altkleidersack.
Die Hauswirtsleute würden am Ende noch vermuten die Lumpen seien von ihr und sie hätte es nötig, zumal sie jetzt arbeitslos war, solche scheußlichen ausgeleierten und vergilbten Mieder aufzutragen, statt sich ihrer rechtzeitig zu entledigen.
Sie hob den Miederlappen gegen das Licht und als er vor ihrem Gesicht baumelte, gewahrte sie einen ekelerregenden Gestank. Sie fragte sich ob er von seiner einstige Trägerin überhaupt schon einmal gewaschen wurde. Der Zwickel jedenfalls, sah nicht danach aus.
„Iii…, so ein alter Saulappen aber auch!“, verfiel sie in Selbstgespräche. „Na warte, jetzt bist du dran!“ Sie riss die Ofenluke auf. Im Inneren züngelten noch ein paar Flämmchen an den Resten der dahingegangenen Büstenhalter. „Und Tschüß, euch verbrenne ich doch mit Wonne!“
Ohne zu zögern schleuderte sie kurz nacheinander beide Strapshosen gegen die innere Ofenwand. Ein verkrampftes Lächeln stand ihr dabei im Gesicht.
Die verachteten Miederhosen fielen auf das Glutbett und erstickten zunächst die Flämmchen.
„Wollt ihr wohl brennen, ihr Scheißdinger!“ Karls Frau griff nach dem großen Schürhaken, sie fuhr damit kräftig zwischen die Mieder und drückte diese in die Glut. Nach dieser Attacke hatten auch diese zwei standhaften Miederhosen keine Chance mehr. Selbst wenn sie nass gewesen wären hätte man sie nun nicht mehr retten können. Aber das war ja auch nicht das Ansinnen ihrer Vollstreckerin. Sie sollten ja endgültig und diskret vernichtet werden.
Zufriedenheit kam in ihr Gesicht, als alles zu brennen begann und sich die altgedienten Mieder, unter Zischen und Rumoren in Nichts aufzulösen begannen, die zarten Nylonpatten dahin schmolzen.
Sie verfolgte die Vorgänge im Ofen mit Genugtuung und es störte sie auch nicht mehr der beißende Geruch nach verbrennenden Lumpen und Gummi. Endlich hatte sie einmal die Gelegenheit, ganz ungehemmt die Miederdomina herauszulassen.
So in eine Art Blutrausch geraten, hätte sie am liebsten die alten Nylonstrumpfhaltergürtel gleich hinterher geschmissen, dachte jedoch sodann an Karl, bremste sich und versteckte sie im Keller hinter der Kartoffelkiste. Aufgeschoben war nicht aufhoben, vielleicht gab es ja später dazu noch Gelegenheit. Karl wusste ja nichts von den verschonten Strumpfmiedern.
Sie blickte noch einmal in den Ofen, überzeugte sich von dem Erfolg ihrer Taten und verwischte alle Spuren, indem sie die Glut noch einmal kräftig durchrührte. Verglühte Strumpfhalterbügel würden in der Asche nicht auftauchen, sie waren ja aus Plastik und gänzlich verbrannt.

Da ging plötzlich die Kellertür auf und der Hauswirt kam heruntergehumpelt. „Na Mama…, was machst du denn hier? Hier riecht es ja, als ob du den ganzen Keller in Brand setzen willst.“
„Mach dir keine Sorgen, ich habe nur ausrangierte Unterwäsche von mir verbrannt. Es ist schön, das man dafür noch eure Heizung hat und die Sachen so diskret verschwinden lassen kann. Aber es stinkt nur immer so nach brennenden Stoffen und Gummi.“ – „Lass dich bloß nicht aufhalten. Mir ist das doch egal, immer rein mit dem Mist. Meine Frau jagt auch alles durch den Ofen, was nicht noch zum Putzlappen taugt. Als ich noch mit meiner Ersten verheiratet war, musste ich öfters ihre kaputten Strümpfe, Strumpfhalter und BHs für sie verbrennen. Hätte ich damals Karl schon gekannt, hätte er so einiges erben können.
„Ja, ja, der und seine Mieder. Ich muss aber erst einmal hoch, wir haben überraschend Besuch bekommen.“

Als wenn nichts gewesen wäre, mischte sich die Gastgeberin wieder unter die Männer.
„Sagt mal Jungs, wollen wir nicht langsam mal Abendbrot essen?“, fragte sie plötzlich. „Du bist natürlich unser Gast“, sagte sie zu dem Besucher: „Das Zimmer unserer Tochter steht dir gerne zur Verfügung! Ich werde dir gleich das Bett beziehen.“ Der Besucher war darüber sichtlich zufrieden und sagte er nehme die Gastfreundschaft gerne in Anspruch.
Dann sagte er, er müsse unbedingt noch mal an sein Auto.
Karls Frau wandte sich ihm erneut zu und sagte: „Übrigens, wenn du draußen bist, brauchst du gar nicht erst in der Mülltonne kramen, ich habe die alten Lumpen vorhin ausnahmslos verbrannt! Das hat richtig Spaß gemacht und war schon längst überfällig.“
Die beiden Männer schauten entsetzt drein und es kam Stille auf.
„Was ist denn los, habe ich euch jetzt den Abend verdorben? Hattest du mit deinem Besuch bei uns nicht ein Anliegen? Schau mal, ich habe die Angelegenheit kurz und entschlossen für dich erledigt. Entschuldige bitte meine offenen Worte, aber wie ich Fetischisten kenne, weiß ich, dass du sicher gerne noch einmal ordentlich darauf abgespritzt hättest. So ist aber der Abschied endgültig vollzogen und du bist nun unabänderlich von den hässlichen Wichslappen befreit. Solche Drecklappen konnte man ja wirklich nur noch ins Feuer schmeißen. Ich habe sie gar nicht anfassen wollen und nur mit Hilfe der Kohlenzange in den Ofen gedonnert. Glaub mir, die haben schön gebrannt und sind jetzt sicher im Miederhimmel.“
Der Gast schluckte mehrfach. Dann kam die Zwischenfrage: „Hast du wirklich alles verbrannt, auch die drei Strumpfhaltergürtel? Die hatte ich eigentlich Karl zugedacht!“
Sie räusperte sich und sagte weiter: „So genau habe ich mir die Sachen gar nicht erst angeschaut. Für mich waren das alles alte Drecklappen, einfach nur Lumpen die man besser sofort verbrennen muss. Ofenklappe auf und weg damit. Eine anständige Hausfrau fackelt da nicht lange, das ist doch ganz normal. Wenn dich die ganze Sache aber zu sehr mit nimmt, dann lass dir doch von Karl Ersatz geben, der hat mehr als genug von den Scheißdingern. Und jetzt ist Schluss mit dem Gegrübel, lasst uns zur Tagesordnung übergehen und fröhlich sein!“

Der Besucher bat trotzdem seine Tasche hereinholen zu dürfen und Karls Frau sah amüsiert hinter der Gardine zu, wie er in die Mülltonne schaute…

LG Karl
Zitieren
#45
Hallo Hansi!
Wie man es nimmt, die Akteure gibt es, das Ansinnen, die Opfer warten schon jahrelang auf ihre Hinrichtung, abgelaufen ist die Aktion allerdings nicht und sollte es einmal doch so weit sein, kommt es sicher noch dramatischer als beschrieben. Da wir jedoch umgezogen sind, ändert sich auch der Ort der Handlung.
LG Karl
Zitieren
#46
Hallo Karl,

also Mr. Spock würde sagen: "Faszinierend" , ich sage einfach: Klasse!!! Beim Lesen mußte ich auch erstmal schlucken, so realistisch liest sich die Geschichte. Da fragt man sich erstmal: wahr, erfunden oder Spinne?
So sind die Frauen nun mal, wenn es sie einmal packt gibt es kein Halten mehr. Egal ob so oder so...

Nur gut, daß es "nur" eine erfundene Geschichte war, sonst hätten wir die bildliche Dokumentation der unerhörten Vorgänge wohl schmerzlich vermißt.

Grüß die "Inquisitorin", sie bekommt bald Arbeit.

LG
Brassi
Zitieren
#47
Hallo Karl,

mir tränen nicht nur die Augen, das kannst Du mir glauben!

Eine super Geschichte, egal ob wahr oder ersonnen, die Bilder laufen so oder so im Kopf ab und ich sehe Hexilein vor dem Kessel stehen und die Mieder und Nylons in den Schlund schaufeln.
Einfach gigantisch!!

Vielen Dank sagt

Franky
Zitieren
#48
Hallo Freunde!

Für diese Woche war ich in punkto Beschaffung erfolglos.
Allerdings erlebte ich ein interessantes Gespräch im Laden der Diakonie mit.
Drei nette Damen saßen wie die Hühner auf der Stange und warteten auf Kundschaft.
Meine Lieblingsverkäuferin wandte sich an mich und versicherte mir, dass sie diese Woche rein gar nichts für mich hätten.
Ich antwortete: „Das macht jetzt mein Herz so betrübt, wie das Wetter da draußen“.
Da lachten die Hühner.
Dann sagte sie zu der dritten mir bis dato unbekannten Frau: „Sag mal, Du hast für unseren Freund hier nicht noch zu Hause so Strumpfhaltergürtel aus DDR- Zeit herumliegen, die sammelt er nämlich“.
„Ne, so scharf war ich nie“, antwortete sie.
Darauf die erste: „Na, wir haben doch alle Strümpfe getragen, damals, da musst Du doch auch so Gürtel dazu angehabt haben?“
Die Antwort kam prompt: „Na klar, habe ich die auch angehabt, aber die habe ich schon lange alle mit in den Ofen gequalmt“.
„Und sie haben auch keine Miederhöschen mehr“, fragte ich nun erregt.
„Nein, so Zeug besitze ich nicht mehr, tut mir leid, das habe ich beim Ausmisten vor einiger Zeit mal alles mit verbrand, ab durch die Esse damit und fertig“.
Ich war auch ziemlich fertig...
LG Karl
Zitieren
#49
Hallo Hansi!
Dein Wunsch in Gottes Gehör, aber ein Jäger aus tiefster Brust kann es nun mal nicht lassen. Sei gespannt auf morgen und schau in die Sammelecke.
LG, Karl
Zitieren
#50
Hallo!
Hier noch drei weitere Bilder von der vergangenen Fotosession.

Wie oft ist es auf dieser Welt wohl schon vorgekommen, dass eine Frau beim abendlichen Auskleiden, nachdem sie ihr Nachthemd angezogen hatte, sich von ihren alten Strümpfen samt Hüftgürtel getrennt hat? Angewidert und mit spitzen Fingern ergriffen wurden dann die anrüchigen Lumpen in den Kohlenkasten schweben gelassen, um sie mit Sicherheit beim nächsten Anheizen mit zu verfeuern.

[Bild: K0eNPVS7.jpg][Bild: Pt27kS6F.jpg][Bild: NKqHRa6C.jpg]

„Puh“, weg mit dem intimen Gelumpe, schnell verbrannt, bevor Mann oder Sohn noch auf dumme Gedanken kommt, denn Frauen wissen und wussten schon, welche gefährliche Drogen sie da vernichten. Warum hätten sie sich sonst so geziert, wenn mal ein männliches Mitglied der Familie sich dieser Hüllen bedienen wollte, oder waren stets bedacht es immer schön sittsam, möglichst verdeckt auf die Wäscheleine zu hängen?
Und damit der Ehekrüppel nicht mit seinen kalten Fingern unter der Bettdecke auf Erkundungsreise gehen kann, wird das Nachthemd zur Sicherheit in zwei feste Miederhosen gestopft.
LG, Karl
Zitieren
« Ein Thema zurück | Ein Thema vor »


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste