Die Mädchen-Clique

[schuhlover]

Meisterhaft erzählt!

Herzlichen Dank für die netten Worte, das freut mich sehr! Die Geschichte im Detail muss ich zwar noch ausarbeiten, aber ich kann Dir versichern, sie wird nicht langweilig Die Stiefeletten fürchte ist sind nicht mehr zu retten, nachdem Mira den einen an der Hecke zerfetzt hat.

[schuhlover]

Da stand nun Alina, tränenverschmiert und zitternd. Vor Wut, Angst und Ärger. Auch über sich selbst wirklich gedacht zu haben, an dieser Schule wäre es anders. Was hat sie bloß an sich, dass sie immer wieder auf Ablehnung stößt? In einem Forum hat ihr einmal jemand geschrieben, die anderen könnten ihre Unsicherheit spüren und nutzen das aus, um sich dadurch stark fühlen. Das mag ja sein, aber wie kann sie diese Unsicherheit abstellen?

Die Unbekannte kam auf Alina zu und hob die Stiefeletten auf, oder was von denen noch über war. Der rechte Schuh war schon unbrauchbar mit all den Schleifspuren am Obermaterial und dem Schnitt knapp oberhalb der Schuhsohle vom Reißverschluss bis zur Spitze. Doch das war harmlos im Vergleich zum linken Schuh, den Mira in der Dornenhecke komplett zerstört hat. An dem wurde das Obermaterial in Fetzen gerissen. Das war kein Schuh, das war ein Haufen loser Velours-Stücke, die wie durch ein Wunder an der Schuhsohle hingen, obwohl sich die Dornenhecke einige kleine Teile als Erinnerung einbehalten hatte.
"Die kannst Du wohl wegschmeißen. Die mag' nicht einmal mehr mein Hund" sagte die Unbekannte, als sie die Stiefeletten aufhob und Alina vor die Nase hielt. "Lass mich raten. Du bist neu an der Schule, stimmt's?" Noch ehe Alina antworten konnte, schob sie Unbekannte hinterher "Das machen die immer, um den Neuen zu zeigen, wer an der Schule das sagen hat."

Alina, die mittlerweile zusammengekauert am Boden saß, sagte nichts. Die Retterin warf die Stiefeletten hinter sich auf den Boden, reichte Alina ihre Hand und deutete an, ihr aufzuhelfen. Alina griff die Hand und ließ sich hochziehen, schaute ihrer Retterin in die Augen und meinte mit brüchiger Stimme "Danke."

"Dein Outfit war für die einfach zu auffällig. Zieh Dir morgen am besten etwas Unauffälliges an. Jeans, Pulli und irgendwelche weißen Sneaker. Dann lassen sie Dich auch in Ruhe. Jetzt geh lieber heim und erhol Dich. Soll ich Dich nach Hause begleiten?" Alina nickte nur schüchtern. Die Unbekannte hob die zerfetzten Stiefeletten auf und begleitete Alina nach Hause. Als sie an einem Mülleimer vorbeikamen, ließ Alinas Retterin die Stiefeletten wortlos reinplumpsen, ohne langsamer zu werden. Während des ganzen Weges sagte niemand der Beiden etwas, auch nicht, als die Unbekannte die Reste von Alinas Stiefeletten in den Müll plumpsen ließ. Zu Hause bei Alina angekommen, verabschiedete sich die Beiden.

Alina traute sich nicht, ihren Eltern von dem Erlebnis zu erzählen. Ihr Vater würde Druck in der Schule machen und das konnte nur bedeuten, dass es Carmen und die anderen noch wütender macht. Sie konnte nur hoffen, dass die Unbekannte recht hatte und die Clique sie morgen in Ruhe lässt. Sie suchte sich am Vorabend bereits die Sachen für den nächsten Tag raus. Nichts Spektakuläres. Als Schuhe würde sie sich ganz klassische No Name-Sneaker anziehen. Casual Style, damit sollte sie nicht weiter auffallen.


Am nächsten Tag verließ sie das Haus mit flauem Magen. Was würde der heutige Tag bringen? Ein erfolgreicher Tag wäre es für Alina, wenn sie nicht wieder der Clique vom Vortag zum Opfer fallen würde. Immerhin wurden sie gestern in ihrer Aktion mit der Jacke gestört und das könnte die Laune der 4 nicht sonderlich dienlich sein. Der Tag an sich verging unspektakulär, weder wurde sie dumm angemacht, noch sah sie Carmen oder die anderen. Ein Junge hat sie heute sogar angelächelt, er geht in dieselbe Klasse wie sie. Das war ein süßer Moment.

Der Schulgong läutete. Schulschluss. Jetzt müsste sie nur noch heil nach Hause kommen und der Tag würde in ihrem Kalender als guter Tag markiert. Draußen war keine Spur von Carmen, das war schon mal sehr gut. Sie schöpfte leise Hoffnung, als ihr jemand von hinten auf die Schulter fasste. Alina zuckte unwillkürlich zusammen, die schlimmen Ängste sind wahr geworden. Sie drehte sich um und sah die Unbekannte von gestern, hinter ihr standen Carmen, Mira, Gisela und Tanja. Was wird das? Müssten sich die anderen jetzt bei ihr für das entschuldigen, was sie gestern Alina angetan haben? Wer war dieses Mädchen? Sie muss ziemlichen Einfluss haben.

"Hi" sagte die Unbekannte. "Hübsches Outfit, richtig schön casual. Ich sagte Dir ja, damit lassen Dich die anderen in Ruhe." Alina schaute sie an, wohin würde sich die Begebenheit entwickeln? Sie konnte die Situation überhaupt nicht einschätzen. Die Unbekannte deutete auf ihre Schuhe und meinte "Tolle Sneaker. Da wird sich mein Hund bestimmt freuen." Noch bevor Alina irgendwas sagen konnte, zerrten die anderen sie zu Boden, Mira und Gisela setzen sich auf Alinas Brust und Beine, während die Unbekannte sich die Sneaker aneignete.
"Oh je. Jetzt schaust Du aber dumm. Du dachtest, ich könnte mit ein paar Worten 4 toughe Girls verscheuchen? 1 gegen 4? Schau ich aus wie eine Sumoringern?" Darüber hatte Alina noch gar nicht nachgedacht, aber klar. Wie kann eine Person 4 Mädels nur mit ein paar Worten vergraulen? Warum ist sie da nicht von selbst draufgekommen? "Ihr hattet Recht. Sie macht es einem wirklich fast schon ZU einfach" höhnte vermeintliche Retterin. Die 5 lachten laut und die Unbekannte bedankte sich mit einem zynischen Lächeln bei Alina. Die anderen standen nun von Alina auf, die Gruppe setzte sich in Bewegung und sie warfen sich gegenseitig Alinas Sneaker zu.

Von wegen Retterin, die gehörte also auch zu der Clique. Aber wozu hat sie gestern die anderen gestoppt und ihr geholfen?? Nur um Alina in Sicherheit zu wiegen und heute erneut zuzuschlagen? So ein verdammter Mist. Alina verfluchte in dem Moment ihren Vater und die ständigen Umzüge. Scheiß auf Geld, wenn das der Preis dafür ist, den Alina zahlen muss. Wieder ging sie nur mit Socken an den Füßen nach Hause und wieder verschmierten die Tränen ihre Schminke und sah aus, als ob jemand mit einem nassen Lappen über ein Gemälde wischt. Ein wandelndes Modern Art-Kunstwerk.
To Be Continued…
_____________________________________________
Wem die Geschichte gefällt gibt dem Thema bitte 5 Sterne, und gebt dem Beitrag ein "Like" bei den einzelnen Teilen Smiling Überdies freue ich mich immer extrem über Kommentare Winking-face

[Maryli85]

Das ist ja richtig gemein.

[schuhlover]

Stimmt, ist es. Ich wollte einfach mal wieder eine fiese Story schreiben, hoffe sie gefällt Dir dennoch.

[lfcasual]

Alina und ihre süßen Schuhe müssen echt leiden. Wow, bin gespannt was noch passiert oder ob die fiese clique auch etwas abbekommt....

[gymshoelover]

Ob das diesmal gut geht? Wenn so eine Clique mal ein Opfer auserkoren hat, geht's meistens weiter, bis sich das "Opfer" mal richtig wehrt, die Stärkste aus der Gruppe - oder die mit dem größten Maul - abpasst und solide vermöbelt. Danach ist meistens Ruhe. Eigene Erfahrung, wenn auch auf der Jungsseite...

[schuhlover]

Ob Alina der Typ Mädchen ist, die sich wehren kann? Vor allem, wenn die Clique immer zu Viert oder zu Fünft unterwegs ist und Alina niemand Einzelnen abpassen kann.

[schuhlover]

In zwei Tagen zwei Paar Schuhe verloren. Was für ein Horror. Soll das jetzt jeden Tag so weiter gehen? Dann hätte sie schon bald keine Schuhe mehr und was dann? In ihrer Kindheit waren es die Älteren, die manchen das Pausenbrot bzw. später das Pausenbrotgeld abgenommen haben. Aber das hier ist nicht die Mafia, an denen man Schutzgeld zahlt, denn niemand wird sie schützen, soviel hat sie nach 2 Tagen bereits verstanden. Das kann so nicht weitergehen, aber was soll sie machen? 5 gegen 1. Sie ist nicht Super Woman. Hach ja, da ist wieder der geheime Wunsch, eine Superheldin zu sein. Super Woman mit ihrem Superkräften. Übermenschlicher Stärke, Schnelligkeit und die Fähigkeit, fliegen zu können. Sie war weder kräftig und auch nicht schnell. Für einen 100 Meter-Lauf braucht sie ca. 15 Sekunden. Aber was kann sie sonst tun, um endlich nicht mehr das Opfer zu sein?

Ihren Eltern traute sie noch immer nichts zu sagen. Natürlich sorgten sich beide um Alina und fragen sie wie's in der Schule läuft. Aber zu erzählen, was ihr widerfahren ist, würde die Sache wohl noch schlimmer machen, aber ewig konnten sie doch nicht so weitermachen, oder? Sie setzte sich daheim an den Laptop und schrieb ihre Erfahrungen im Forum nieder. Dort findet sie Gleichgesinnte, denen es ähnlich ging. Menschen, die gegenseitig ihre Erfahrungen austauschen und sich Tipps geben, sich zu wehren. Dort hatte sie schon oft Trost gefunden und neuen Mut gefasst. Nach knapp 1 Stunde bekam sie eine Private Nachricht von einem User Namens mobbing06. Es ist eine lange und sehr einfühlsame Nachricht, in der Manuela, wie mobbing06 mit echtem Namen heißt, ihre Horror-Story mit Alina teilt, die sie 4 Jahre lang mitmachen musste. Auch ihr wurden von Älteren über Tage hinweg Schuhe und Klamotten abgenommen und teils vor ihren Augen zerstört, angezündet oder darauf uriniert und reingesch***en. Alina schauderte es beim Lesen der Nachricht und sie bekam am ganzen Körper Gänsehaut. Am Ende gab Manuela ihr einen Ratschlag, der bei ihr geholfen hat. Alina schöpfte neue Hoffnung.

Am Vorabend ging sie wie üblich zu ihrem Kleiderschrank, um sich ihr Outfit für den kommenden Tag herauszusuchen. Sie ging zum Schuhfach und überlegte angestrengt nach, welche Schuhe sie anziehen soll. Sie musste damit rechnen, dass ihr wieder 1 Paar Schuhe abgeknöpft werden, doch welche soll sie opfern? Bislang traf es 1 Paar Stiefeletten und 1 Paar Sneaker. Sie können sich ihre Römersandalen anziehen oder andere Zehensteg-Sandalen. Aber die sind so bequem und ob die für ihren Plan genügen? Alina entschied sich für ein altes Paar braune Stiefel, die sie bestimmt schon 5 oder 6 Jahre hat und kaum noch trägt. Sie haben ihre besten Tage hinter sich.


Am nächsten Tag wachte Alina schon 1 Stunde vor dem Wecker klingeln auf und konnte auch nicht mehr einschlafen. Sie war nervös, hinzu kam auch Angst vor dem neuen Tag. Es konnte entweder gut gehen oder noch schlimmer werden, wie immer "schlimmer" aussehen würde. Sie dachte an die Nachricht gestern von mobbing06. Was Manuela erleben musste, könnte ihr auch noch bevorstehen und was, wenn sie handgreiflich werden? Je weiter die Uhr in Richtung Schulstart vorrückte, umso flauer wurde Alina im Magen. Als es schließlich Zeit war, das Haus zu verlassen wurde, hatte sie das Gefühl, sich übergeben zu müssen, ihr Magen verkrampfte sich immer stärker.

In der Mittagspause kam die ganze Clique in Richtung Alina zu. Oh Gott, geht das jetzt schon los?? Nelly heißt wohl die eigentliche Anführerin, die ihr gestern die Sneaker von den Füßen gezerrt hat. Sie hatte die Schuhe in der Hand, knallte sie verächtlich vor Alina und sagte in aggressiven Tonfall "Die mochte mein Hund nicht. Steht wohl nicht auf Assi-Schuhe. Muss ich Dir erst Crusher vorbeischicken, damit Du mir vernünftige Schuhe mitbringst??" Alina wollte gerade etwas sagen, als Nelly ihr zuvorkam. "Das war eine rhetorische Frage, also halt den Mund. Wir sehen uns". Mit den Worten drehte sich die Gruppe ab und ging über den Schulhof. Alina betrachtete sich ihre Schuhe, auch die sind ein Fall für den Mülleimer. Nellys Hund hat auf die Schuhe ziemlich rumgekaut und reingebissen. So kann Alina die Sneaker nicht mehr anziehen, also ging sie mit denen zum nächsten Mülleimer und warf die Schuhe schweren Herzens rein. Sie war gerade in Begriff, sich umzudrehen, als jemand seinen halb angebissenen Apfel im Vorbeigehen reinwarf. Kaum im Müll kam schon die erste Demütigung für die Schuhe.

Nach der Schule schnaufte Alina tief durch, sammelte sich auf der Mädchen-Toilette und ging dann raus. Sie sah, wie erwartet, durch die Tür die ganze Gruppe schon für die nächste Tortur bereitstehen. Alina zog ihre braunen Stiefel aus, ging durch die Tür und geradewegs auf die Gruppe zu. Sie warf die Stiefel vor Nellys Füßen und sagte "Es tut mir leid, dass Deinem Hund meine Schuhe nicht geschmeckt haben. Vielleicht hat er an den Stiefeln mehr Freude, ich hab' auch ein paar Zahnpflege Sticks für ihn, damit er noch lange zubeißen kann. Sie reichte ihm eine Packung Chappi Dental-Hundesnacks. Perplex stand Nelly da, der Überraschungseffekt war scheinbar gelungen.

Alina ging nur mit ihren Socken an den Füßen weiter in Richtung Wohnung. Als sie um die Ecke bog, sah sie zwischen den Büschen, wie die Gruppe mit ihren Stiefeln und Dentalsnacks in der Hand heimwärts geht. Sie versteckte sich hinter den Sträuchern, fischte aus ihrem Rucksack ihre weißen Low-Chucks raus, die sie sich als Ersatz-Paar mitgenommen hat. Sie sah, wie die Gruppe losging und Alina folgte ihnen in sicherem Abstand, bis sie nach ca. 20 Minuten zu Nellys Elternhaus kam. Dort begrüßte Nelly bereits ihr Rottweiler, dem sie direkt die braunen Stiefel von Alina zuwarf. Der Hund schnappte sich einen der Stiefel, zerrte, biss und kaute drauf rum, als sei es ein Hundeknochen. Die Stiefel musste sie also auch abschreiben, aber zumindest war dies kein großes Opfer im Gegensatz zu ihren schwarzen Stiefeletten.

Alina ging nach Haus und schrieb sofort Manuela eine Nachricht, wie es gelaufen ist. Alles genau, wie Manuela es vorhergesagt hat. Ab dem nächsten Tag ließ Nelly, Carmen & Co. Alina in Ruhe. Die Flucht nach vorne nahm ihnen wohl den Wind aus den Segeln, wenn das Opfer nicht mehr leidet, macht Quälen keinen Spaß mehr. Im Laufe der nächsten Wochen entstand eine Internet-Freundschaft zwischen Alina und Manuela und es stellte sich raus, dass die beiden nur gut 1 Zugstunde auseinanderwohnten, weswegen sie sich auch real trafen. Die Freundschaft wurde enger und auch in der Schule lief es besser. Alina fand nach ca. 3 Monaten Anschluss an ein paar Mitschüler, mit denen sie in einer Arbeitsgruppe war. Bis zum Ende des Schuljahres wurde Alina viel selbstbewusster und unterm Strich war es dann doch kein schlechtes Jahr.
--- ENDE ---
_____________________________________________
Wem die Geschichte gefällt gibt dem Thema bitte 5 Sterne, und klickt auf "Bewerten" Überdies freue ich mich immer extrem über Kommentare

[lfcasual]

Doch ein gutes Ende. Vielen Dank für die tolle Geschichte

[schuhlover]

Sehr gerne. Es freut mich, wenn die Geschichte den einen oder anderen gefallen hat. Mal sehen was mir als nächstes einfällt