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Die Mädchen-Clique
#1
Heute ist der erste Tag in der neuen Schule. Kaum hatte sich Alina an der alten Schule eingewöhnt und so etwas wie eine Freundin gefunden, zogen ihre Eltern schon wieder um. Freunde finden fällt ihr extrem schwer, da ist es leichter, Milch zu sieben. Das 2. Mal in diesem Jahr. Neuer Rekord! Sicher ist es toll, dass ihr Papa so gut verdient, es fehlt materiell an nichts. Beamter halt. Auch sozial passt alles, sie fühlt sich keinesfalls vernachlässigt, wie es sonst oft in Familien ist, bei dem Geld keine Sorgenfalten verursacht. Mit jedem Umzug jedoch leidet Alina mehr und es fällt ihr zunehmend schwerer, Anschluss zu finden. Warum sich die Mühe machen, wenn in 2-3 Jahren der nächste Umzug ansteht? Da ist sie nun, den ersten Tag an irgendeiner Provinzschule. Zumindest ist es das gleiche Bundesland, da muss sie sich nicht erst wieder mit dem neuen Lehrplan zurechtfinden. Sie hatte sich schon vorab mal aus der Ferne angeschaut, wie sich die Mädchen dort in der neuen Schule anziehen, sie wollte möglichst nicht auffallen.
[Bild: MEI5LKU_t.jpg]

Der Plan ist, möglichst unauffällig und unter dem Radar zu bleiben. Nicht auffallen, eine von Vielen sein, in der Menge verschwinden. Je unauffälliger sie agiert, desto weniger Probleme bekommt sie. Mit jedem Umzug lernt Alina dazu, lernt sich noch besser anzupassen und noch weniger aufzufallen. Hoffentlich stellt der Klassenlehrer sie nicht so ins Rampenlicht, von wegen "Neue Schülerin", "auf sie zugehen" und all den Mist. Das hat in der Vergangenheit noch nie funktioniert, sie war immer die Außenseiterin und das perfekte Mobbing-Opfer.

Der Tag in der Schule. Zum Glück verging er glimpflich. Sicher, ein paar Mitschülerinnen haben sie in der Pause dumm angemacht. Die typische Mädchen-Clique, die es wohl an jedem Gymnasium gibt. Aber bis auf ein paar dumme Sprüche war nichts und das war sie schließlich schon gewohnt. Als der Schlussgong ertönte, atmete Alina innerlich erleichtert auf. Das war seit Langem der beste Tag in einer neuen Schule, das gibt Grund zur Hoffnung. Vielleicht war es doch nicht so übel hier.

Am Nachhauseweg sah sie vor der Schule die Mädchen-Clique auf sie zukommen...
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Wem die Geschichte gefällt gibt dem Thema bitte 5 Sterne, und klickt auf "Bewerten" Smiling Überdies freue ich mich immer extrem über Kommentare Winking-face
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#2
Sie sieht klasse aus in ihren tollen Stiefeletten! Ich fürchte die Booties werden der Mädchen - Clique nicht gefallen...
Vielleicht verliert sie ja auch das Paar das sie gerade trägt an die Clique.
In den schlechten US Serien trägt die böse Cliquen Chefin übrigens oft high heels, die manchmal auch zur allgemeinen Belustigung verdreckt oder beschädigt / vernichtet wurden ;-)
Ich bin gespannt!
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#3
(17.01.2023, 19:58)Stiletto schrieb: Sie sieht klasse aus in ihren tollen Stiefeletten! Ich fürchte die Booties werden der Mädchen - Clique nicht gefallen...
Vielleicht finden Carmen & Co sie aber auch so toll, dass sie Alina in ihre Clique aufnehmen wollen? Einfach weil modisch top gekleidet. Evtl. mit vorheriger Mutprobe. Wer weiß was in so Teenie-Mädels vorgeht. Was die 4 von Alina wollen? Mal sehen Winking-face

Wem die Geschichte gefällt und keinen Kommentar abgeben mag, gibt dem Thema bitte zumindest 5 Sterne, und/oder den n Story-Beiträgen ein "Like" Smiling
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#4
Noch dachte sich Alina nichts dabei, sie kannte die Gruppe ja von der großen Pause. Die üblichen dummen Sprüche kennt sie von den vorherigen Schulen, mittlerweile prallen solche Sachen an ihr ab. Carmen näherte sich mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. "Hi, Du bist die Neue hier an der Schule, richtig? Ich bin Carmen. Das sind Tanja. Mira und Gisela." Carmen deutete dabei auf jede Einzelne, während sie Alina deren Namen nannte. "Es tut mir leid, dass wir Dich heute in der Pause so dumm angemacht haben. Du scheinst eine Nette zu sein. Und oh mein Gott. Deine Schuhe. Ich liebe Deine Schuhe." Carmen betonte dabei das Wort "liebe" sehr stark, besonders das "ie" zog sie gefühlt 1 Minute in die Länge. Das ist die akustische Version von blinkenden Neonlichtern. "Und die Frisur ist der Hammer. Die passt Dir total gut. Wie heißt Du?" fragte Carmen

"I-Ich heiße Alina."
"Alina. Hübscher Name." stellte Carmen fest. " Wo wohnst Du? Komm. Wir können alle gemeinsam heim gehen, was hältst Du davon?"

Alina stand perplex da und wusste nicht so recht, was gerade um sie herum passierte. "Na los" sagt Mira und nahm sie am Arm in Schlepptau. "Also, erzähl mal was über Dich. Wo kommst Du her? Wieso Du hierher umgezogen? Haben sich Deine Parents scheiden lassen?"
"Das ist voll ätzend", brachte sich Gisela ein. "Meine Leute haben sich vor 2 Jahren scheiden lassen. Jeder hat den anderen beschimpft und ich stand dazwischen und musste mich für einen der beiden Arschlöcher entscheiden. Bei wem musst Du wohnen?"

Alina erzählte schüchtern über ihren Papa und die ständigen Versetzungen. Sie konnte noch nicht wirklich glauben, was gerade passierte. Sollte sie tatsächlich Anschluss an eine Mädchengruppe gefunden haben? Das wäre der Hammer, so was hat sie bislang noch nie erlebt, ganz im Gegenteil. Sie wurde höchstens weggeschubst. Buchstäblich und im übertragenen Sinne. Vorsichtige Freude kam bei Alina auf, der Tag war bis jetzt schon nicht übel und jetzt das hier.

Während sie noch gedanklich das Ganze hier sortierte, bemerkte Alina, dass sie eigentlich gar nicht in diese Richtung muss, sondern bereits weiter hinten hätte abbiegen sollen. Die Gruppe ging jetzt durch eine Art Hohlweg. Links ist eine 2 Meter hohe Dornenhecke, der den Friedhof abschirmt. Rechts ist eine Mauer, die den Spielplatz abgrenzt. Doch Alina traute sich noch nichts zu sagen, erst bei der nächsten Wegkreuzung würde sie anmerken, dass sie nun in eine andere Richtung müsse.

Aus den Gedanken gerissen wurde sie durch Carmen, die vor ihr stand und sie fragte: "Jetzt sag schon, woher hast Du die Stiefel her?" Alina war wieder im Jetzt angekommen. Automatisch wanderte Ihr Blick zu ihren Stiefeletten und sie antwortete: "Die habe ich vor ein paar Jahren bei Zalando bestellt".
"Gibt es die noch?" hakte Carmen nach.
"Äh, keine Ahnung. Ich glaub nicht. Die waren damals im Sale. Haben nur 40 Euro oder so gekostet. Normalerweise kosten die um die 100 Euro."
"Ja krass, ein echtes Schnäppchen also?"
"Kann man so sagen", erwiderte Alina.
"Weißt Du was? Du bist total hübsch" säuselte Carmen.
to be continued...
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#5
Oh oh! Wird das Gut gehen?
In meiner Geschichte würde jetzt ein "Georg" zufällig des Weges kommen und die Situation klären ;-)
Ich bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird!
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#6
Der zweite Teil ist bereits fertig, der Spannung halber habe ich ihn fürs Forum jedoch gesplittet Winking-face

Bis jetzt sieht doch alles gut aus Smiling Carmen hat sich entschuldigt, Alina darf sich der Gruppe anschließen und Carmen ist auch ganz begeistert von Alinas Frisur und den Schuhen. Scheint so, als ob Alina Teil der Gruppe wird, was soll da noch kommen? Face-with-tongue
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#7
Der letzte Smiley lässt mich etwas erschauern und irgendwie läuft alles verdächtig glatt. Alina scheint es ja auch intuitiv zu spüren. Die Mädelstruppe ist mir auch nicht recht sympathisch und Carmen wirkt mit ihrem gesäusel irgendwie "falsch".
Meine Alarmglocken schellen schon ziemlich laut!
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#8
Du bist einfach zu negativ Grinning-face Vielleicht muss Alina ihre Schuhe hergeben um danach in die Clique aufgenommen zu werden? Dann sind die Stiefeletten halt eine Art Eintrittsgeld, aber dafür gehört sie dann zu den Coolen. Zumindest scheint die Gang die Gruppe zu sein, die an der Schule das sagen haben. Du und die anderen werden es noch am WE erfahren wie's weiter geht Winking-face
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#9
Wie aus dem Nichts drückten Gisela und Tanja Alina gegen die Wand, während Mira den Reißverschluss an Alinas linken Stiefelette öffnete und diesen unter heftiger Gegenwehr von Alinas Fuß zog. Danach machte Carmen das Gleiche mit dem rechten Schuh.Carmen inspizierte den Schuh von allen Seiten, nach einem Blick auf das Etikett stellte sie fest: "Willst Du mich verarschen?? Du trägst Größe 37? Soll ich mir die Füße brechen, um Deine Schuhe anzuziehen?" Alina hatte also doch recht gehabt, dem Glücksmoment nicht zu trauen. Was würden die mit ihren Stiefeletten anstellen? Da sie Carmen nicht passten, dürfte sie die vielleicht doch behalten? Das war sogar für Alina neu, das Mobbing bezog sich bislang nur auf Worte und das aktive Ausgrenzen. Aber so was hat sie bislang noch nie erlebt.

Carmen warf den Schuh auf den Boden und trat mit ihrem Fuß mit Wucht in den offenen Schaft gegen die Wand.
"Nein!" schrie Alina verzweifelt. Ihre schönen Stiefeletten, ihre absoluten Lieblingsschuhe. Vorne die Spitze ist schon abgewetzt und auch die Sohle hat deutliche Spuren vom vielen Tragen. Carmen trampelte noch einige Male auf den Schuh und auch Mira tat es ihr gleich, während Alina vergeblich versuchte sich loszureißen. Die beiden trampelten brachial auf die süßen Stiefeletten und Alina schrie aus Verzweiflung und fing an zu weinen. Die Tränen rannen wie ein Wasserfall nach der Schneeschmelze über ihr Gesicht. Sie schrie, sie sollen doch bitte aufhören und versuchte sich erneut loszureißen, aber Gisela und Tanja hatten Alina zu fest im Griff, um sie entkommen zu lassen.

Carmen schaute mit hartem Gesichtsausdruck zu Alina und stieg provokant extra fest auf den Schuh und rieb ihn grob über den Asphalt. So wie ein Schreiner den Hobel über das Werkstück schiebt, nur das die Stiefelette der Hobel war und der Asphalt das Werkstück. Mira unterdessen schlug den anderen Schuh mit voller Wucht immer wieder gegen die Wand, wie ein Baseballschläger griff sie die Stiefelette und prügelte auf die Wand ein, als ob sie ein Boxsack wäre. Anschließend schlug sie mit dem Schuh auf die Dornenhecke ein und zerrte an der Stiefelette, als ob sie damit die Hecke ausreißen möchte. Die Dornen rissen den Schuh unbeeindruckt auf und hinterließen Löcher im Material.

Die Schuhe waren nicht mehr zu retten, in dem Zustand sind die nicht mehr zum Anziehen geeignet. Sofern die beiden noch etwas von den Stiefeletten überließen, war der einige Platz der nächste Mülleimer. Alina hat sich nahezu heiser geschrieben, gejammert und die beiden angefleht, doch bitte damit aufzuhören, was sie ihnen denn angetan hätte, um so was Grausames erleben zu müssen. Als ob die grobe Behandlung nicht genug wäre, holte Carmen plötzlich ein Jagdmesser aus ihrer Hosentasche und schnitt vom Reißverschluss zur Spitze das Material auf, anschließend warf sie den Schuh auf den Boden, würgte den Schleim von ganz tief in der Lunge und spuckte drauf.

Was für ein Albtraum, das war der schlimmste Tag ever, dachte sich Alina. Nachdem Carmen und Mira die Stiefeletten erfolgreich zerstört haben, gingen sie zu Alina, die mit tränenverschmierter Mascara an die Wand gedrückt dastand. "Die Jacke brauchst Du sicher auch nicht mehr, oder?" ätzte Mira und sofort glitten Giselas und Tanjas Hände von Alinas Schulter an ihren Brustkorb, ohne den festen Griff zu lösen, während die anderen beiden Alina die Jacke auszogen. Carmen setzte bereits mit dem Messer an den Ärmel abzutrennen, als von hinten eine Stimme rief.

"Really? Was soll das denn werden? Lasst doch das Mädchen los und verzieht Euch". Wer immer die Unbekannte ist, Carmen drehte sich um und hörte auf. Auch Gisela und Tanja ließen nun Alina los, während Alina in Richtung der Stimme blickte, um zu schauen, wer dem Albtraum ein Ende gesetzt hat. "Los, verzieht Euch und sucht Euch jemanden anderes.", sagte das Mädchen, das Alina zuvor noch nie gesehen hat.

Carmen und die anderen maulten zwar von wegen Spielverderberin und so, trollten sich aber widerstandslos.

To be continued…
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#10
Du meine Güte! Ich habe es ja befürchtet!
Die Geschichte ist so realistisch aufgebaut, dass der Spannungsbogen zwangsläufig beim Leser diese Befürchtung entstehen und wachsen ließ. Meisterhaft erzählt!
Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung und frage mich, wer der rettende Engel ist, wie Alina nun handeln wird und natürlich, was aus ihren geliebten Stiefeletten wird?
Kommen die nur schnöde in die nächste Mülltonne, könnte man sie vielleicht wieder reparieren, das wäre ja gegenüber der miesen Carmen ein echter Schachzug, oder müssen sie in einem Feuerchen enden, vielleicht sogar zusammen mit Carmen's Lieblingsschuhen?
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