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Meine Reiseberichte
#41
Lieber Hansi, lieber Franky,

danke für Eure Worte. Alles ist zutreffend, auch mit den vielen Anlaufstellen. Ich habe die halbe Nacht lang katalogisiert. In eineinhalb Monaten ist da schon wieder ganz schön was zusammengekommen. Heute werde ich sicher den nächsten Zugang haben, muss mich bei den Landfrauen aber auch dafür handwerklich strecken.
Nun noch schnell ne Mütze Schlaf!
LG, Karl
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#42
Hallo!

Das kleine Hexlein war in New York unterwegs. Paps hat sie nichts mitgebracht, war wohl alles zu teuer. Und ich fand es auch besser so, nachher würde es nicht das Richtige sein?
Also bei den Sachen die es fotografiert hat, da hätte es mir um die Dollar schon wehgetan.

IMG_0472; IMG_0473; Wunsch

[Bild: a1rD25dN.jpg] [Bild: ub2Al53q.jpg] [Bild: 26cIPaV7.jpg]

Mir gefällt eher so etwas wie im dritten Bild!
Auch für Hansi ist ein Blick gewagt. Und Schwarz- Störche scheinen dort auch ihr Unwesen zu treiben.

IMG_0322; Störche

[Bild: Zc2AR5xH.jpg] [Bild: BRGoIOew.jpg]

LG, Karl
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#43
Hallo Karl,

nach New York würde ich auf der Stelle wieder hin fliegen. Da fühlt man sich wie der Hai im Sardinenschwarm. So eine Menge an Auswahl, da fallen einem als Hai schon die Nickhäute vor die Glotzaugen!!
Ich glaube, dem kleinen Hexilein hat es dort auch gut gefallen, auch wenn es nicht als "Hai" unterwegs war.
Gut, die Preise sind teilweise doch ganz schön happig. Aber es gibt auch gute Angebote. Schau mal auf das Foto mit der Lima. 3 BHs für 30 Dollar, da kostet einer gerade mal 7 Euro. Da bekommst Du hier in Deutschland nur die letzten Lappen. Der Strapshalter wird wahrscheinlich so viel kosten wie die 3 BHs zusammen.

LG Franky
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#44
Liebe Gemeinde!

In Dresden am „Blauen Wunder“ stießen Hexlein und ich auf ein Schaufenster, dessen Anblick wir sehr lustig und die Botschaft, die es vermitteln soll, treffend fanden. Leider hatte der Fotograf sehr mit dem enormen Verkehr und der Spiegelung zu kämpfen.
P1110881; P1110888; P1110890

[Bild: K05bKMMl.jpg] [Bild: rU2Nn7kd.jpg] [Bild: CAtvADAL.jpg]

Man sieht, nicht nur Lumpenwichte können Beute machen.
Bald mehr und liebe Grüße von Karl und seinem Hexlein
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#45
Fr Aug 24, 2012, 20:32 , von Karl „Meine Reiseberichte“
Liebe Gemeinde!

Nachdem der erste Urlaubstag beim UDS einen erfolgreichen Ausgang gehabt hatte, versprach der neue Tag ein neues Glück.
Und zuvor mir der BH liebende Alligator ins Auge gestoßen war, galt mein erster Besuch im ‚Elbflorenz‘ der Miedermanufaktur „EVANA“ auf der Plattleite.
Das Schaufenster war nur halb so aufregend dekoriert und wer die Adresse nicht kennt und gleichgültig durch die Gegend stapft, dem wird wohl diese Nobelschmiede nicht auffallen. Als Nobelschmiede muss ich den Laden betiteln, da die Preise schon gehoben sind und ein Verdiener im unteren Segment, wie ich, sich solchen Zauber einfach nicht mehr leisten könnte, wenn er nicht doch einen „Vogel“ hat. „EVANA“ war ein kurzer Moment der Freude, mit viel Geld erkauft und doch wert darüber zu berichten.
Hexlein und ich betraten den Laden. Hinter einem offenen Vorhang werkelte eine mir bis dato unbekannte Dame. Sie kam hervor und fragte sofort nach unserem Begehr. Ich sagte ihr ich müsse mich erst mal umsehen und fragte ob sie denn noch diese Strumpfhaltergürtel im Angebot hätten. Links im Regal lagen zahlreiche Häufchen von weißen und farbigen Büstenhaltern, sie aber schob im unteren Board eine Tür auf und zog einen weißen schmalen Strumpfgürtel hervor, den sie mir vorhielt. Da ich die Preise und meine Möglichkeiten kannte, fragte ich sofort, ob sie denn auch noch diese breiteren, 12 – 15cm breiten Strumpfgürtel hätte. Sie griff tiefer und entnahm zwei Gürtel mit einer farbigen Spitzenpatte, welche sie ungeschickt entfaltete und auf dem Tresen auslegte. Ich fragte, ob es die einzigen farbigen Gürtel wären und sie bejahte dies, nur Weiß und Haut wären noch da, die würden in dieser Art auch wenig verlangt. Und dann kam sie, die ungeliebte, aber unweigerliche Frage nach der Größe. Ich sagte: „Die passen schon!“ Aber sie wollte es genau wissen und holte ein Bandmaß heran. Nicht etwa um das Hexlein zu vermessen, nein sie nahm einen der Strumpfgürtel und ließ ihn nach unten baumeln.
Ich sagte: „Der ist in der 75, na höchstens 80“. Ihr verblüfftes Gesicht gab mir Recht und ihr Maßband bewies es. „Na die sinn ja auch ser deenbar!“, erweiterte sie das Kaufargument mit feinstem Sächsisch und ich dachte stimuliert: „Ja, bis zum Zerreißen.“ Dann fragte ich formal nach dem Preis, denn mein Wicht hatte die Kaufentscheidung schon längst für mich gefällt, als meine Finger die äußerst kuschelige Rückfront gerieben hatten.
P1110800; IMG_4718; IMG_4719

[Bild: Cgssw5gD.jpg] [Bild: st30AqJW.jpg] [Bild: 0wnZZ54D.jpg]

38 EUR musste ich dafür berappen. Ob sie wohl wusste, dass ich vor Jahren dafür mal die Entwürfe geliefert hatte, na zumindest die Anregung per Bild.
Ich schaute mich weiter um, im Miedertempel und Hexlein schien mehr Schmiere zu stehen und sagte kein Wort, was die Dame sicher noch mehr verwunderte.
Rechts lagen auf offenen Regalböden allerlei Miederhöschen, denen ich mich nun zuwandte und ein einzelnes Grünes mit schwarzen Gummilitzen hervorzog. Glatt war es und sehr weich, aber bevor der Funke ganz übergesprungen war wusste ich auch schon den Preis; 16 EUR – ich legte es wieder zurück, mit abschließender Stoffprobe.
Dann fragte ich ganz ungeschminkt, ob sie denn auch noch breite Hüfthalter hätte und oder vielleicht auch preisgesenkte Ware, die ruhig kleine Lagerschäden aufweisen könnte, ich wäre schon lange Kunde und an allem interessiert. Spontan wurde ein weiteres Fach aufgerissen und da sah ich sie, die begehrten Hüfthalter. Sie zerrte einen hervor und hielt ihn mir zur Ansicht hin.
Der habe jedoch schon etwas mit der Zeit gelitten und würde nur noch zum schnellen Überziehen genutzt, um ungefähr die benötigte Größe zu ermitteln.
Als dann noch der Satz folgte: „Nein, den kann ich ihnen wirklich nicht mehr verkaufen, der ist nicht nur etwas angeschmutzt“, sie entriss ihn mir und hielt mir zwischen ihren Fingern die Strumpfhalter entgegen; „schauen sie, die Laschen sind ja schon total vergilbt, den muss ich weg tun!“, da war im Lumpenwicht das Feuer entbrannt. „Ich will genau den!“, sagte ich bestimmend.
„Geben sie mir Preisnachlass und ich kaufe ihn!“ – „Die kosten bei mir sonst 35 EUR, sie kriegen ihn für 25 EUR.“ – „Für 20,- nehme ich ihn!“ – „Na gut, wir sind uns einig!“
Ich kam mir vor wie beim Kuhhandel und es war sicher bis dato der teuerste Lumpen, den ich erstanden hatte, aber ohne ihn wäre ich sicher in die Elbe gegangen. Der Schnitt, den Stoff hatte ich auch schon erfühlen dürfen, die Vorgeschichte mit seiner verbalen Ächtung und den Schuhspuren an seinem etwas vergilbten Miedertüll – ich bin mir sicher, der Wicht hätte die Pistole gezogen, hätte die Dame das Wonneläppel nicht herausgerückt!
Die Reisekasse war nun am zweiten Tag schon um 58,- EUR geschmälert; und wir hatten noch nichts gegessen…
Ich nehme mal an, die neue Inhaberin des Ladens wird sich noch des Nachts im Bett gefragt haben was da abging. Hoffentlich lernt sie nicht zu schnell dazu und verfolgt in Zukunft bei männlichen Kunden eine neue normabweichende Verkaufsstrategie…
LG, Karl – der noch viel zu berichten hat und morgen schon wieder in Hamburg unterwegs ist.
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#46
Liebe zu Hause Bleibenden!

Ich beneide Euch, denn ich komme mir vor wie auf der Flucht und könnte so manch Spritgeld doch für bleibenderen Unrat nutzen, ohne die Umwelt damit zusätzlich zu verschmutzen.
Gerade komme ich aus dem „Gummi- und Reitstiefel- Land" zurück. In Quickborn trieb ich mich herum. Von Hamburg habe ich nichts außer dem neuen Elbtunnel gesehen und auch sonst waren die fetischistischen Eindrücke eher mager. Knappe BH´chens von der Hausherrin und ihrer Tochter fielen mir ins Auge, ja und ein Paar Reitstiefel vor der Türe. Da ich jedoch immer in Begleitung war, wie wollte ich da das digitale Auge bemühen? Es schien mir jedoch auch nicht der Mühen wert, genauso wie eine heimliche Schrankbesichtigung entfiel. „Hier war nischt zu guggen!“, außer Hecken und Dächern…
LG, Karl
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#47
Liebe Aus- und Reisewilligen!

Ich hoffe Ihr verzeiht mir die These, jedoch behaupte ich jetzt und hier: „Der Osten ist das wahre Fetiland und groß herumtingeln lohnt sich kaum.
In Dresden/Radebeul hatte ich die Gelegenheit das DDR- Museum zu besuchen.
Strak beeindruckt möchte ich nun in drei Teilen darüber berichten.
Für 7,50 EUR war ich dort drei Stunden auf einer Zeitreise unterwegs, hätte das noch ausdehnen können und ein zusätzlicher EUR erlaubte mir auch Bilder zu machen. Alle Bereiche des alltäglichen Lebens sind in Bild und Materie dort zu bestaunen, wobei dem Zeitzeugen wohl eher die einstige Wut in Wehmut umschlägt. Ach war sie doch schön, die Zeit der einfachen Kaufentscheidung und der Haltbarkeit der Dinge, nachdem man sie heiß erkämpft hatte. Und rein gefühlsmäßig scheint einem mit jetzigen leeren Taschen der „kleine Weidezaun“ um die einstig „größte Tätäree der Welt“ doch eher das alles beschützend gewesen zu sein, als dass es einem noch heute die Wuttränen in die Augen treiben würde, weil man dem „Duft der weiten Welt“ nicht in verdreckte Billighotels folgen konnte. Auch das „gelobte Land des Kapitals“ hat Patina bekommen im Zuge von Globalisierung, Eurokrise, Billiglohn und Wegwerfartikeln aus Fernost.
Ich glaube nicht, dass sich der Enkel in zehn Jahren noch an einer Miederhose seiner Oma erfreuen wird und kann.
Nur hätte sich in einem Land, wo Homos noch in den Knast kamen, wahrscheinlich auch kein Feti öffentlich zu Wort melden dürfen!

Hier in der Abteilung um das Kind und seine Kleidung, Spielzeug, fielen mir die Gummihöschen auf. Mein einstiges war nicht dabei.
P1110929; P1110948; P1110928

[Bild: uIluRcf7.jpg] [Bild: ktCEoZyG.jpg] [Bild: He2s5mgL.jpg]

Es wird sicher die Verzweiflungstat eines Papis gewesen sein, der seinen 500‘hunderter Trabant in die Schrottpresse gab, nachdem die Mami nicht nur die Windelhöschen verbrannt hatte, sondern sich auf zerstörerische Art auch dieses traumhaften Unterkleides entledigte. Das kann alles nur nach der „Wende“ geschehen sein.
Zur Unterwäsche, meinem Faible, dann mehr im zweiten Bericht.
LG, Karl
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#48
Liebe Freunde der einstigen Mode!

Das DDR-Museum in Radebeul erstreckt sich über vier Etagen und in der obersten kamen wir in Räume, wo ich gleich mit dem für mich Wesentlichen konfrontiert wurde. Bei diesen Anblicken kamen mir sofort unlautere Gedanken und mein Hexlein, was weiß wie ich ticke, legte mir sofort die Knebelkette an und wich mir nicht von der Seite.
Ich glaube die Bilder sprechen für sich.
P1110909 – P1110913; P1110915

[Bild: Xfg82NOK.jpg] [Bild: 27KhnA6Z.jpg] [Bild: KOVEaVYr.jpg]

[Bild: 8X9nLAxA.jpg] [Bild: 44Bx2ebj.jpg] [Bild: sKTN8ptj.jpg]

Da sah ich sie wieder, die Objekte der Verführung aus Kindheit und Jugend, die mir den Atem nahmen, wenn sie aus einem Lumpensack hervorschielten, oder für mich unerreichbar auf Haufen geschüttet in den SERO- Annahmestellen auf ihr Ende warteten, dem Reißwolf schon die Lefzen tropften, oder Mut und Taschengeld nicht reichten und ich mir die Nase breit drückte an den Schaufenstern der HO- und Konsum- Wäschegeschäfte. Und ich hätte sie doch so gern in meiner Hose vergraben, die Träume aus Dederon- Mischgewebe und Atlasseide, ihre Weichheit erkuschelt und den Gummigeruch der Strumpfhalter in mir aufgesogen.
P1110914; P1110916; P1110924; P1110925

[Bild: 22qzOjPF.jpg] [Bild: 9xgnlFT1.jpg]

[Bild: 7u8p7D7d.jpg] [Bild: QZqK20EX.jpg]

Die beiden Strumpfhaltergürtel in Rosa hatten es mir besonders angetan und wer wollte da noch Gefallen an den anderen Roben aus „Präsent 20“, den Kittelschürzen und „Tuthütchen“ bekunden. Die Aussteller wussten schon, warum sie die Unterwäsche auf Leinen an die Decke des Raumes gehangen hatten. Wie gerne hätte ich ihnen einen Tauschhandel vorgeschlagen!
Ich tröstete mich damit, dass die Hüftgürtel wenigstens im Trockenen hingen und so sicher noch einige Jahre auch andere Leute erfreuen können, wenn sie einen Sinn dafür haben.
Zwei Damen erkannten ihre ehemaligen „Brado Höschen“ wieder und die eine bestätigte auch einst so einen Spitztüten- BH getragen zu haben. Sie schienen mir jedoch etwas verschämt dabei.
Ich war froh, wenigstens die Bilder von den Wonnefetzen mit nach Hause nehmen zu können.
LG, Karl
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#49
Liebe Ostalgiker!

Im DDR- Museum war auch ein Konsumladen für den alltäglichen Bedarf nachgebildet. Unseren Freunden jenseits des antiimperialistischen Schutzwalls wird so ein Geschäft eher als „Tante- Emma- Laden“ bekannt sein.
Dort stießen mir für die Liebhaber der feinen Strumpfwaren die Verpackungen von Damenfeinstrümpfen und Strumpfhosen ins Auge. Mit meiner Strumpfsammlung kann ich da durchaus mithalten.
P1110933; P1110933_2; P1110933_3

[Bild: WUZCRwsj.jpg] [Bild: Tf7TdyzW.jpg] [Bild: enAivI7H.jpg]

P1110935_2; P1110934; P1110906

[Bild: L3Gs5AyL.jpg] [Bild: gOaoCNq4.jpg] [Bild: OuOAAy3b.jpg]

Putz- und Pflegemittel gab es auch damals schon genug. Na und uniformierte und „Flintenweiber“ ebenfalls. Sie waren oft dienstbeflissener als die Kerle und geil. Nicht nur bei den Frauentagsfeiern ließen sie es krachen. Und was sie so unter ihren strengen Uniformröcken trugen, hätte sicher nicht nur mich dazu bewegen können geständnisbereit zu werden...
Aber was soll das Träumen? Am Ende landete ja doch alles im Lumpensack bei SERO, oder wurde gleich durch den heimischen Ofen gejagt!
Mit Fetzen von Unterröcken wurden bei der NVA Waffen gereinigt (selbst mehrfach erlebt).
LG, Karl
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#50
Lieber Hansi!

Wenn ich Deine Überlegungen nachlese, so kann ich Dir nur zustimmen.
Das mache ich, wenn ich mal viel Zeit habe, wenn ich dann vielleicht mit75 in Rente gehen kann. Bis dahin sammele und genieße ich lieber. Gestern habe ich schon wieder zwei neue Stellen sensibilisiert, die Haushaltsauflösungen machen.
In den normalen Altkleidersäcken ist kaum noch etwas zu finden, denn abgetragene Sachen landen sicher eher sofort im Müll. Werden jedoch die Schränke von Oma nicht von den Angehörigen ausgefegt, dann ist die Möglichkeit mehr gegeben, dass noch ein verstaubtes Schätzchen auftaucht.
Ich werde natürlich über Erfolg oder Misserfolg berichten.
Mein Urlaub geht heute zu Ende, aber ein Reisebericht steht noch aus...
LG, Karl
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