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Die Büropumps
#1
20 Monate arbeitete Alexandra in dieser Firma. Hier hätte sie sicherlich beruflich eine langfristige Perspektive gehabt, aber zu vieles lief dort grundlegend falsch. 20 Monate, in denen sie nie wirklich Anerkennung ob ihrer Leistungen oder Wertschätzung erfahren hat. Dabei machte sie als Fachfrau für Büromanagement trotz ihres Alters von 24 Jahren wirklich sehr gut. 20 Monate, in denen sie viele Überstunden machte und auch mal am Samstag ins Büro kam, weil der Chef unter der Woche keine Zeit hatte mir ihr Überweisungen zu tätigen. Sie brauchte den Chef dazu, denn auf seinem Smartphone wurden die TAN-Nummern generiert und da Alexandra nur ca. 5 Autominuten entfernt wohnte erklärte sie sich öfters bereit auch am Samstag in die Firma zu kommen.

Doch was war der Dank für all die harte Arbeit? Sie musste Klamotten tragen, in denen sie sich nicht wohl fühlte und bekam einen ernsten Blick, wenn sie mal eine halbe Stunde früher Feierabend machte. Dabei hatte sie doch Gleitzeit. Im Büro herrschte Casual Business Look. Männer brauchten zwar keine Krawatten, auch ein Sako ein Jackett war nicht Pflicht, aber Businessschuhe und eine schwarze oder graue Hose und dazu ein Hemd waren trotzdem Pflicht. Frauen mussten schwarze lange Hosen, Röcke oder Kleider tragen und dazu Pumps. 
[Bild: MEATITY_t.jpg]

Der Frust staute sich immer weiter auf, bis sie den Entschluss fasste zu kündigen. Noch hatte sie keine neue Stelle in Aussicht, aber bei ihrer Qualifikation dürfte das wohl nicht schwer werden. Das Kündigungsgespräch verlief sehr aggressiv, Alexandras Chef beschimpfte sie und meinte "Jeder Affe könne ihren Job machen." Dies bekräftigte sie die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Alexandra hatte im Auto immer ein Paar Wechselschuhe um dort die Schuhe zu wechseln. In der Früh zog sie sich ihre Pumps an und nach Feierabend wurden sie im Auto gegen bequeme Sneaker getauscht. Am letzten Tag entledigte sie sich ihrer Wildleder-Pumps um sich ihre weißen, gut eingetragenen Reebok Sneaker anzuziehen, Die Pumps warf sie geringschätzig auf den Beifahrersitz.
[Bild: MEATITP_t.jpg]

Zuhause angekommen zog sie ihr Arbeitsoutfit aus um sich eine Jeans und einen Schlabber-Pulli anzuziehen. So fühlte sie sich immer noch am Wohlsten. Sicherlich hübschte sie sich für gewisse Anlässe, wie z. B. zum Außwärts Essen gehen, auf, aber als Alltagsoutfit bevorzugte sie eine Jeans oder Leggings und Schlabber-Pulli. Nach einigen Tagen, als sie zum Einkaufen ins Auto stieg, bemerkte sie ihre Pumps, die sie jeden Tag in der Arbeit trug. Die Schuhe waren hübsch und auch durchaus bequem, aber zu viele negative Assoziationen waren damit verbunden. Im Schuhschrank stand noch ein anderes Paar Pumps und ein Paar Riemchen Stilettos. Am Supermarkt angekommen griff sie nach ihren Pumps, stieg aus und zielte geradewegs zu einer Mülltonne am Straßenrand zu. Sie machte den Deckel auf und warf ihre Pumps verächtlich in die Tonne und schloss den Deckel. 
[Bild: MEATITT_t.jpg]

Alexandra ging also in den Supermarkt und verschwendete keinen Gedanken mehr an die eben weggeschmissenen Schuhe. Sie möchte die Firma hinter sich lassen und dazu gehören auch diese Pumps. Die liegen nun im Müll und warten auf die morgige Abholung.
Ein Feuer in Ehren kann niemand verwehren.
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Mein YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/@therealschuhlover
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#2
Sehr schöne kurze Geschichte.
Und vermutlich wird es in der Realität genau solche Momente geben.
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#3
Jedes Jahr werden nur in Deutschland ca. 380 Millionen Paar Schuhe im Müll entsorgt, davon sehr viele süße Schuhe von Schnuckis Crying Face
Ein Feuer in Ehren kann niemand verwehren.
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#4
Definitiv eine schöne Geschichte!
Sehr schön dargestellt, was für Emotionen an Schuhen hängen können -- und wie befreiend es sein kann, die Schuhe mitsamt unangenehmen Erinnerungen zu entsorgen.
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#5
Es ist immer gut, wenn man wahre Begebenheiten hat, die als Grundlage für eine Geschichte dienen. Und es ist gut, auch die passenden Schuhe zur Geschichte zu haben, um diese visuell zu untermalen. Beides ist hier wieder einmal vorhanden und die Story wurde mit etwas (Wunsch)fantasie vermischt und der Name geändert Grinning-face
Ein Feuer in Ehren kann niemand verwehren.
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#6
Tolle Geschichte und sooo real!
Jetzt soll sich wohl der Müllgeruch mit dem tollen Duft der Schuhe mischen ?
Ob sie wohl noch jemand in der dunklen Tonne findet und die schönen Pumps vor den Flammen rettet?
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#7
Also DIESE Pumps habe ich selbst reingeworfen und nach dem Foto sofort wieder in meine Sammlung gesteckt Winking-face Aber in der Realität würde da nach Ladenschluss vielleicht noch eine Mülltüte draufkommen und am nächsten Tag vom Müllwagen abgeholt werden...
Ein Feuer in Ehren kann niemand verwehren.
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#8
(27.05.2022, 15:21)IvyMike schrieb: Definitiv eine schöne Geschichte!
Sehr schön dargestellt, was für Emotionen an Schuhen hängen können -- und wie befreiend es sein kann, die Schuhe mitsamt unangenehmen Erinnerungen zu entsorgen.
Beispielsweise ein Brautkleid und die armen Stiletto Sandalettchen nach der Scheidung?:
https://youtu.be/Sz7hq-FiCzI
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#9
Verbrennen kann eine wunderbare Therapie sein Grinning-face
Ein Feuer in Ehren kann niemand verwehren.
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#10
Für mich auch!
Die Sandaletten haben ja auch wie Zunder gebrannt. Kann man gar nicht so schnell reiben, wie die weg waren!
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