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Teenie-Chucks vom Flohmarkt
#1
Es war Sonntag und in der Stadt fand ein Flohmarkt statt. Seine Freundin feierte den Geburtstag einer Freundin und so entschloss er sich etwas durchzustreifen um zu sehen, was die Leute alles verkaufen. Es war ein heißer August-Tag, die Sonne schien bei ca. 35° vom Himmel und viele Leute würden sich wohl lieber am See oder in Schwimmbädern tummeln als ausrangierte Sachen anderer zu kaufen. Er schlenderte die Stände entlang, bei denen altes Geschirr, CD's und sämtlicher Plunder angeboten wurde. Ein wenig versteckt sah er ein junges Mädchen, nicht älter als 16, die jede Menge Schuhe anbot. Weiße, recht ausgetretene Sneaker von Puma, ein schwarzes Paar Speedcats sowie schwarz/weiße Docker's mit rosa Schuhbändern. Ein Paar Riemchen-Sandalen hatte sie ebenfalls im Angebot und viele Converse-Chucks. Es gab sie in schwarz, rosa, weiß, orange und lila, aber auch einige bunte Paare waren dabei. Auch 3 Paar Low-Chucks in grau, weiß und dunkelblau standen rum, für jedes Paar Chucks verlangte sie 10 Euro. Das Mädchen trug schwarzes, knapp kinnlanges Haar und ein schwarzes Kleid aus dem lila Träger ihres BH's rausblitzten. Dazu hatte sie schwarze Leder-Ballerinas an, die vor allem an den Innenseiten recht ausgetreten waren. Er ging zu dem Stand und fragte das Mädchen, warum sie ihre Chucks verkauft. Ein wenig traurig sagte sie, ihre Mutter hätte diese Auswahl als Wegwerfkandidaten getroffen. Bevor sie also in der Tonne landen, möchte sie noch ein kleinwenig Geld damit verdienen. In dem Moment kam ihre recht dominant, aber sehr sympathisch wirkende Mutter daher uns meinte: "Kein Mensch braucht so viele Schuhe. Sie sollten mal ihren Schuhschrank sehen, das ist nur ein kleiner Teil davon."
"Wow" sagte er ein wenig verlegen und stellte sich vor, welche Schätze wohl die Tochter noch alles daheim hatte.
"Das muss meine Schwester sehen" sagte er zu den beiden, "die wird begeistert von der Auswahl sein. Wie lang seid Ihr denn heute noch da?" fragte er.
"Bis 16:00 Uhr" sagte die Mutter.
"Und was passiert mit den nicht verkauften Schuhen?" fragte er.
"Die werden in den Müll gesteckt, die Dinger kommen mir sicher nicht mehr heim" sagte ihre Mutter.
Er zückte sein Handy und täuschte ein Telefonat vor, ein Blick auf die Uhr verriert, dass es bereits nach 14:00 Uhr war. Er ging ein paar Schritte zur Seite und führte ein fingiertes Gespräch mit seiner erfundenen Schwester. Nach dem "Auflegen" meinte er zu den beiden, er habe seiner Schwester Bescheid gegeben und sie versucht rechtzeitig da zu sein. Danach verabschiedete er sich von beiden und ging davon. Im Geiste überlegte er sich, wie er wohl an ihre Chucks und vor allem an ihre Ballerinas rankäme, aber auf die Schnelle fiel ihm nichts Passendes ein.

Kurz vor 16:00 Uhr kam er wieder in die Nähe des Standes, doch bis auf die gut erhaltenen Docker's konnte sie scheinbar nichts verkaufen, vielleicht ein und das andere Paar Chucks, aber sie kamen ihm nicht weniger vor. Es waren ohnehin nicht viele Menschen unterwegs, was bei den Temperaturen auch nicht weiter verwunderlich war. Die Mutter schnappte sich einen großen Karton um die ganzen Schuhe reinzustecken. Sein Freund in der Hose bäumte sich mächtig auf, jetzt wäre seine Chance gekommen ihr die Ballerinas abzuschwatzen, die mittlerweile nicht mehr ihre Füße schmückten, sondern lieblos zur Seite geschoben dastanden. Doch anstatt auf sie zuzugehen stand er wie angewurzelt da und schaute gespannt und fasziniert dem Treiben zu. Er wollte sich ja bewegen, aber er konnte einfach nicht, außerdem war er viel zu aufgeregt und würde ohnehin nur wirres Zeug stammeln. Die Tochter diskutierte mit der Mutter, scheinbar versuchte das Mädchen ihre Mutter zu überreden, die Schuhe behalten zu dürfen, doch den Kampf verlor sie. Die Mutter hielt ein Paar Chucks hoch und schien sich über irgendetwas aufzuregen, er war zu weit weg um zu verstehen, was die beiden sagten. Schon wenige Augenblicke später landete auch dieses Paar geringschätzig im Karton und er war sehr gespannt, wie's weiterging. Während die Tochter den Stand abbaute, ging die Mutter mit dem Karton weg, doch wohin? Er folgte ihr unauffällig und nach ein einer Minute sah er einen Müllcontainer eines Wohnblocks, in dem die Mutter den Karton wohl gleich reinwerfen würde. Und Bingo, sie steuerte gradlinig auf den Müllbehälter zu und versuchte mit einer Hand den Deckel nach hinten zu schieben, was sich als gar nicht so leicht herausstellte. Wieder hätte er die Gelegenheit gehabt an all die Chucks ranzukommen, die Mutter hätte sie ihm bestimmt geschenkt, doch irgendwie traute er sich nicht sie anzusprechen. Dabei hätte er doch "zufällig" vorbeikommen können und ihr helfen können den Deckel zu öffnen um sie dabei auf den Inhalt des Kartons anzusprechen. Ihr gelang es schließlich den Container zu öffnen, doch bei der Aktion fielen einige lose Schuhe aus dem Karton, den sie kopfüber verächtlich, aber sichtlich erleichtert reinkippte. Sie bückte sich um die heruntergefallenen Chucks, es war ein lila Paar und ein einzelner orangefarbener Schuh, hob sie mit beiden Händen auf und schleuderte sie geradlinig in den Großbehälter. Da lagen nun all die süßen Chucks einfach im Müll und er hoffte sehr, dass er sich die Schuhe rausretten konnte, doch das hing ganz vom Füllstand des Containers ab. Notfalls, das nahm er sich vor, würde er hineinklettern, egal wie. Seine Begierde war schier grenzenlos und sein kleiner Freund mutierte zum Riesen, der sich mit aller Macht ins Freie schieben wollte.

Die Mutter ging zurück zum Stand, der nun vollständig abgebaut war. Wieder folgte er ihr aus der Entfernung. Das Mädchen zog gerade ihre Ballerinas an, machte sich aber gar nicht die Mühe sie richtig anzuziehen, stattdessen stand sie mit der Ferse auf der Rückwand der Schuhe und wollte gehen, als sie die Mutter zurückrief. Sie zeigte auf die Füße des Mädchens und sagte irgendetwas, das eine entsetzte Reaktion des Mädchens hervorrief. Die Mutter holte ein Paar Flip Flops aus einer Tasche, warf sie vor die Füße der Tochter und deutete mit der Geste ihrer linken Hand, sie wolle die Ballerinas haben. Das Mädchen zog ihre Schuhe aus, schlüpfte in die Flip Flops und schlürfte mit einigem Krempel unterm Arm davon. Die Mutter hob die Ballerinas auf, legte sie über Kreuz zusammen und folgte der Tochter in Richtung Auto. Nach kurzer Zeit blieb sie stehen um die Ballerinas in einen hängenden Mülleimer zu drücken, danach ging sie weiter in Richtung Auto. Als beide weit genug weg waren, ging er zu dem Mülleimer hin um sich die Ballerinas rauszuretten und sein Herz fing dabei an kräftig und schnell zu schlagen. Als er die Schuhe in seinen Händen spürte fühlte er höchste Lust und Erregung und natürlich große Freude und Erleichterung. Er ging damit zum Auto, um das Paar vor dem Beifahrersitz zu werfen und anschließend in den 1100 Liter fassenden Großbehälter zu schauen. Gleich würde er wissen, ob er Chancen auf Rettung hat oder nicht. Er war ganz aufgeregt, seine Hände fingen an zu zittern, er fühlte den leichten Schweiß an den Fingern und seine Brust fühlte sich in seiner Erregung an, als ob ein tonnenschwerer Felsblock drauf läge. Er hob den Deckel an und sah den halbvollen Inhalt, in dem der Karton kopfüber in mitten von allen möglichen Abfällen lag. Der Behälter war zu leer um den Karton in die Finger zu bekommen, er müsse sich etwas einfallen lassen um sich die Chucks rausretten zu können - nur was? Er ging erstmal wieder zurück zum Auto, denn momentan konnte er nichts unternehmen und es war auch zu gefährlich, so wartete er lieber auf die Dunkelheit.

Gegen 22:30 Uhr fuhr er nochmals los und nahm sich einen Hocker mit, doch am Behälter angekommen musste er feststellen, dass einige neue Mülltüten hinzukamen und der Hocker nicht ausreichte, um an den Karton zu kommen. Verärgert ging er wieder zum Auto und fuhr heim, es muss doch etwas geben, das groß genug war, um sich die Schuhe rauszuziehen. Zuhause angekommen berichtete er seiner Freundin wie es ihm ergangen war, sie brachte ihn auf die Idee es mit einer Stehleiter zu versuchen. Am nächsten Tag fuhr nach der Arbeit in ein Geschäft um Spätabends wieder zum Müllcontainer zu fahren. Doch als er gegen 23:00 Uhr dort mit der Leiter und Gummistiefeln an seinen Füßen ankam, machte er eine schreckliche Entdeckung: der Container war leer! Scheinbar kam im Laufe des Tages die Müllabfuhr und nahm auch all die süßen Chucks mit um sie zur nächsten Umladestation zu bringen, von wo sie mit dem Zug in die Müllverbrennungsanlage befördert würden um mit sämtlichen Hausmüll verbrannt zu werden. Er hatte von vornherein keine Chance auf diese Weise an die Chucks zu kommen.
"Hätte ich bloß die Mutter gefragt, ob ich die Schuhe haben kann, als sie im Begriff war diese in den Container zu werfen " dachte er sich. Bestimmt hätte sie Ja gesagt und ihm die Schachtel überlassen. Natürlich hatte er immer noch die Chucks von Jessica und Nicole, aber er wollte sich nicht mit weniger zufrieden geben, wenn er mehr haben kann…
Ein Feuer in Ehren kann niemand verwehren.
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Mein YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/@therealschuhlover
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#2
Geile Vorstellung, wie die Schuhe den ganzen Nachmittag auf Rettung hoffen dürfen und dann doch gnadenlos in den Müll kommen.
Nur schade, dass sie der Erzähler nicht mehr an sie herankam.
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#3
Ich hätte den Vorteil, dass am Dachboden eine kleine Leiter steht, mit der könnte ich leicht in den Container und wieder raus klettern, würde ich sowas erleben Grinning-face
Ein Feuer in Ehren kann niemand verwehren.
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#4
Bei den meisten Flohmärken in meiner Gegend stellt der Veranstalter einen Container auf den Platz, so das die Verkäufer nach dem Flohmarkt die nicht verkauften Sachen aussortieren können. Leider werden die meisten Dinge die darin landen vorher zerschlagen oder zerschnitten, so das die wirklich nur noch Abfall sind (macht Sinn, sonst würden ja weniger Leute kaufen und nachts wäre dort mehr los), Im April letzten Jahres stand dann statt dem normalen Container ein Presscontainer, aber es wurde bei Klamotten und Schuhen trotzdem reger Gebrauch von der Schere gemacht. Der Presscontainer wurde am Abend verschlossen, so das keiner rankam, dafür war der Platz am Morgen auch immer noch sauber. Ich denke es loht sich für den Veranstalter den Aufpreis, da die Stadt für die Reinigung einiges verlangt hatte.
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#5
Irgendwie eine grässliche Vorstellung, dass süße Schuhe einfach zerschnitten und dann lieblos weggeschmissen, oder gepresst werden Crying Face Es natürlich macht es Sinn, die Sachen nicht in den öffentlichen, oder gar privaten Müll zu stecken...
Ein Feuer in Ehren kann niemand verwehren.
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