11.02.2021, 16:25
Dass mein Fetisch auch mit Schuhen funktioniert, wurde mir zu Pubertätszeiten auf dem Gymnasium bewusst. Komischerweise waren es Adidas Turnschuhe, die es mir angetan hatten. Die billigen Modelle wie „Athen“ (die mein Cousin ‘ne Zeit lang trug) oder „Stadion“ (wie sie einige, meist jüngere Schulkollegen trugen) waren genauso im Fokus wie die seiner Zeit angesagten „Tennis Spezial“ und „Indoor Spezial“ (von denen ich letztere selbst hatte). Solange sie neu waren, waren sie geradezu langweilig – zum Fetisch (und damit meine ich ganz bewusst zum echten Fetisch, der diese ganz spezielle Erregung mit sich brachte beim Gedanken daran oder beim „nochmal sehen dürfen“) wurden sie meist erst dann, wenn sie das „finale Endstadium“ erreicht hatten – also den Zustand, wo es mal wieder Zeit war, sich neue zu gönnen und die alten dann in der „Nahrungskette“ weiter nach unten zu reichen.
Zu Schulzeiten war ich immer nur der stille und leise Beobachter – zum einen kannte man ja die potenziellen Kandidaten und zum anderen genoss man Zufallssichtungen, die in der Regel, wenn möglich dazu führten, dass man am nächsten Tag zu schauen versuchte, was der- oder diejenige trug und sich freute, wenn ein Teil des „Wunschzettels“ wieder dabei war. Das funktionierte nicht nur bei Schuhen, sondern auch bei allen anderen Arten von Klamotten, die für mich nach und nach zum Fetisch wurden, je länger, öfter und vor allem auch regelmäßiger sie getragen wurden. Zu Gesprächen darüber kam es fast nie, außer vielleicht bei Freunden, die man entsprechend näher kannte. Aber mehr als ein „Oh! Neue Schuhe?“ und dann ein gezieltes Nachfragen nach den Vorgängern (die dann meist noch in der Freizeit statt zur Schule getragen wurden) gab’s in der Regel nicht. Vielleicht noch ein „Wo hast Du den (oder die) denn her?“ oder „Trägst Du dieses oder jenes eigentlich noch?“ waren das höchste der Gefühle.
Nachgefragt, was aus den alten Sachen geworden ist, habe ich meist nie – auch dann nicht, wenn ich von Schulfreund oder Schulfreundin die Eltern kannte – denn den Kids & Teens war es in der Regel völlig egal, was Mama mit den alten Klamotten machte und wo die von da aus noch hin gingen. Getragene Schuhe wurden eh meist nicht weitergeben und selbst die Altkleidersammlungen wollten sie damals nicht haben – somit war eigentlich auch völlig klar, dass gerade die kaputten oder völlig zerlatschten Exemplare eines Tages in der Mülltonne landeten, egal wie teuer sie einst waren oder ob sie die berühmten drei Streifen hatten oder nicht. Im Regelfall war – mit Aussicht auf ein paar neue Markenschuhe – die Bereitschaft auch schnell gegeben, sich von den alten (oder zumindest ganz alten) Exemplaren zu trennen. Denn bei den meisten gab’s eh nur – wenn überhaupt – zwei paar Turnschuhe überhaupt: Ein paar neue für zur Schule und ein paar alte für den übrigen Rest des Tages, zum Fußball spielen oder für zur Gruppenstunde – dies galt übrigens für fast alle anderen Klamotten auch, wobei hier oftmals noch die Kategorie „Für gut“ hinzukam. „Für gut“ wurde dann (je nachdem was es war) später „Schule“ und „Freizeit“ – wobei die Sachen dann in der Freizeit, solange es so gerade eben noch möglich war, getragen.
„Freizeit“ hatte auch zur Folge, dass man viele der eigentlich interessanten Sachen, die zum Teil über Jahre hinweg zum Fetisch geworden waren, kaum noch zu Gesicht bekam – vor allem nicht bei Klamotten der Mitschüler, die man halt eben nur aus der Schule her kannte. Von daher ist es naheliegend gewesen, dass die Dinge, die nicht mehr zur Schule auftauchten, noch ‘ne Zeit lang weitergetragen wurden – bei vielen Klamotten hatte ich allerdings den Eindruck, dass wenn sie aus der Schule verschwunden waren, sie auf dem direkten Weg in die Entsorgung gingen – und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn tragbar oder brauchbar für die „zweite Runde“ waren die Sachen dann doch im Regelfall nicht mehr. Das hatte zur Folge, dass man halt die richtig geilen Klamotten irgendwann nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte, geschweige denn wusste, was draus geworden ist, was wiederum dazu führte, dass Phantasie und Kopfkino nachmittags genug zu tun hatten und man sich insgeheim doch wünschte, das geliebte Teil doch noch mindesten einmal noch irgendwo wiederzusehen.
Aber zurück zum Thema Schuhe, um die es eigentlich hier primär mal gehen sollte. Und zwar konkret um die Adidas Hoops VL der ersten Generation, die es so ab 2014 vorzugsweise bei Deichmann zu kaufen gab. Ein schlichter, einfacher – und vor allem auch preiswerter – Damen-Sneaker aus schwarzem Kunstleder mit silbernen Steifen und kleinen „Metallnieten“ auf der Rückseite. Die schwarze Einfassung vorne war im Gegensatz zu den ansonsten recht matt gehaltenen Schuhen hochglänzend, was zu einer gewissen Faszination führte. Jedenfalls gefielen mir die Schuhe sofort, als ich meine doch rechte keine und zierliche Nachbarin damit sah – und vor allem gefiel mir, dass sie die zum einen fast ständig trug und sogar im Regelfall vor der Wohnungstüre auf gleicher Etage parkte. Somit konnte ich den natürlichen Zerfall durch mehr oder weniger dauerhaften Einsatz fast täglich beobachten – das Futter quasi vor die Tür gelegt zu bekommen war schon mehr als Fetis Paradies.
Eine Zeit des absoluten Genießens, doch bereits ein Jahr später zog besagte Nachbarin zusammen mit ihrem Freund aus der Wohnung aus in eine andere ganz in der Nähe. Ihre inzwischen doch mehr als gut eingetragenen Hoops VL nahm sie mit, an der Hacke waren sie innen vom Stoff her schon durch – natürlich schlüpfte sie in ihre Viereinhalber rein, ohne die Schnürsenkel vorher aufzumachen und natürlich auch ohne Schuhanzieher, was den entsprechenden Verschleiß logischerweise begünstigte. Ob die Sohle hinten im Laufe der Zeit durch war – was bei vielen anderen Exemplaren dieser Serie unmittelbar zum Ende führte – habe ich nicht beobachten können, denn so oft die auch vor ihrer Türe standen, angefasst habe ich sie nie. Die Nachbarin habe ich danach zwar noch ein paar Mal wieder gesehen, mal mit den Hoops VL, mal ohne – wobei die Adidas auch nach der langen Zeit immer noch in Ordnung und tragbar aussahen.
Irgendwie gingen mir die Dinger nicht mehr aus dem Kopf – und das Verlagen nach „Haben wollen“ für die eigene Sammlung kam auf. Wobei die den Grundstein legen sollten für Schuhe, denn die Sammlung bestand bislang nur aus anderen Dingen, die ich im Regelfall aus der Bucht oder den Kleinanzeigen fischte. Klar, gab’s die dort auch, aber wenn komischerweise nur in neuwertig und somit wenig getragen, oder zu doch hohen Gebrauchtpreisen für ein paar Schuhe, was neu gerade mal 49,95 € gekostet hatte. Die Kategorie „verbraucht“ war so gut wie gar nicht zu bekommen, „abgeliebte“ Exemplare – so wie von der Nachbarin inzwischen wohl aussehen müssten – womöglich mit mehr als deutlichen Tragespuren waren selten dabei.
Eines Abends fuhr sie mit ihrem Auto vor mit her und es ergab sich, dass wir an der nächsten Ampel zusammen warten musste. Ich machte die Scheibe runter, sie reagierte und ich fragte sie: „Hast Du Deine schwarz/silbernen Adidas Sneakers noch?“ – „Was?“ fragte sie nach. Offenbar hatte sie mich nicht richtig verstanden. „Ob Du Deine schwarz/silbernen Adidas Sneakers noch hast?“. Sie antwortete mit einen knappen „Ja!“ worauf ich nachhakte: „Kannst Du mir die für die Tochter von ‘ner Bekannten verwahren? Die hatte die auch und deren sind jetzt hin. Die hätte die gerne nochmal – kriegt die aber nirgendwo mehr …“. Ein genauso knappes „Mach ich …“ kam zurück und es wurde grün und wir beide fuhren los. Mein Herz raste, ich spürte freudige Erregung und war zum einen happy, dass es die besagten Hoops VL noch gab und sie die sogar für mich verwahren wollte. Wie sie wohl inzwischen aussehen würden? Ob sie die noch immer regelmäßig tragt …
Man sah sich eine Weile lang nicht mehr, vor knapp zwei Jahren dann im Herbst zufälligerweise doch mal wieder und wir quatschten kurz miteinander. Zur Verabschiedung dann noch eine freundliche Erinnerung: „Und denk‘ mal an Deine schwarz/silbernen Adidas …“ worauf sie erwiderte „Ich fürchte, das wird nichts mehr. Die trag ich jetzt noch so lange, bis dass sie total kaputt sind …“ Ich dachte, ups, wollte aber die Hoffnung nicht aufgeben. Und ich gab auch nicht auf, denn eines Abends stand ich mit einer großen Tüte Haribo bei ihr vor der Tür: „Hier, die soll ich Dir von meiner Bekannten geben, für’s Turnschuh verwahren ..:“ – „Aber die hab‘ ich Dir doch gar nicht gegeben …“ – „Egal, hier! Nimm Trotzdem! Hast Du die denn noch?“ Sie guckte verwundert. „Nee, die sind auch inzwischen schon lange im Müll, die waren total kaputt …“ Sie zierte sich ein wenig, die Haribos anzunehmen und konnte nicht verstehen, warum sich jemand so penetrant für ihre alten Sneakers interessierte – aber letztlich nahm sie die etwas verschämt an.
Ein paar Wochen später trafen wir uns nochmal in der Pommesbude um die Ecke. Sie trug – oh Wunder – wieder Hoops VL, diesmal in Weiß. Gut eingetragen – und vermutlich wird sie auch diese wieder solange tragen, bis sie reif für die Mülltonne sind. Und sowas würde sie natürlich nie weitergeben. Verstehe einer die Frauenwelt, aber so sind sie letztlich alle – genau wie meine andere Nachbarin, die auch Hoops VL trägt (bzw. getragen hat, denn die habe ich auch schon seit Ewigkeiten nicht mehr bei ihr gesehen) – aber das ist dann wieder eine ganz andere Geschichte, die erzähle ich Euch vielleicht ein anderes Mal.
Zu Schulzeiten war ich immer nur der stille und leise Beobachter – zum einen kannte man ja die potenziellen Kandidaten und zum anderen genoss man Zufallssichtungen, die in der Regel, wenn möglich dazu führten, dass man am nächsten Tag zu schauen versuchte, was der- oder diejenige trug und sich freute, wenn ein Teil des „Wunschzettels“ wieder dabei war. Das funktionierte nicht nur bei Schuhen, sondern auch bei allen anderen Arten von Klamotten, die für mich nach und nach zum Fetisch wurden, je länger, öfter und vor allem auch regelmäßiger sie getragen wurden. Zu Gesprächen darüber kam es fast nie, außer vielleicht bei Freunden, die man entsprechend näher kannte. Aber mehr als ein „Oh! Neue Schuhe?“ und dann ein gezieltes Nachfragen nach den Vorgängern (die dann meist noch in der Freizeit statt zur Schule getragen wurden) gab’s in der Regel nicht. Vielleicht noch ein „Wo hast Du den (oder die) denn her?“ oder „Trägst Du dieses oder jenes eigentlich noch?“ waren das höchste der Gefühle.
Nachgefragt, was aus den alten Sachen geworden ist, habe ich meist nie – auch dann nicht, wenn ich von Schulfreund oder Schulfreundin die Eltern kannte – denn den Kids & Teens war es in der Regel völlig egal, was Mama mit den alten Klamotten machte und wo die von da aus noch hin gingen. Getragene Schuhe wurden eh meist nicht weitergeben und selbst die Altkleidersammlungen wollten sie damals nicht haben – somit war eigentlich auch völlig klar, dass gerade die kaputten oder völlig zerlatschten Exemplare eines Tages in der Mülltonne landeten, egal wie teuer sie einst waren oder ob sie die berühmten drei Streifen hatten oder nicht. Im Regelfall war – mit Aussicht auf ein paar neue Markenschuhe – die Bereitschaft auch schnell gegeben, sich von den alten (oder zumindest ganz alten) Exemplaren zu trennen. Denn bei den meisten gab’s eh nur – wenn überhaupt – zwei paar Turnschuhe überhaupt: Ein paar neue für zur Schule und ein paar alte für den übrigen Rest des Tages, zum Fußball spielen oder für zur Gruppenstunde – dies galt übrigens für fast alle anderen Klamotten auch, wobei hier oftmals noch die Kategorie „Für gut“ hinzukam. „Für gut“ wurde dann (je nachdem was es war) später „Schule“ und „Freizeit“ – wobei die Sachen dann in der Freizeit, solange es so gerade eben noch möglich war, getragen.
„Freizeit“ hatte auch zur Folge, dass man viele der eigentlich interessanten Sachen, die zum Teil über Jahre hinweg zum Fetisch geworden waren, kaum noch zu Gesicht bekam – vor allem nicht bei Klamotten der Mitschüler, die man halt eben nur aus der Schule her kannte. Von daher ist es naheliegend gewesen, dass die Dinge, die nicht mehr zur Schule auftauchten, noch ‘ne Zeit lang weitergetragen wurden – bei vielen Klamotten hatte ich allerdings den Eindruck, dass wenn sie aus der Schule verschwunden waren, sie auf dem direkten Weg in die Entsorgung gingen – und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn tragbar oder brauchbar für die „zweite Runde“ waren die Sachen dann doch im Regelfall nicht mehr. Das hatte zur Folge, dass man halt die richtig geilen Klamotten irgendwann nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte, geschweige denn wusste, was draus geworden ist, was wiederum dazu führte, dass Phantasie und Kopfkino nachmittags genug zu tun hatten und man sich insgeheim doch wünschte, das geliebte Teil doch noch mindesten einmal noch irgendwo wiederzusehen.
Aber zurück zum Thema Schuhe, um die es eigentlich hier primär mal gehen sollte. Und zwar konkret um die Adidas Hoops VL der ersten Generation, die es so ab 2014 vorzugsweise bei Deichmann zu kaufen gab. Ein schlichter, einfacher – und vor allem auch preiswerter – Damen-Sneaker aus schwarzem Kunstleder mit silbernen Steifen und kleinen „Metallnieten“ auf der Rückseite. Die schwarze Einfassung vorne war im Gegensatz zu den ansonsten recht matt gehaltenen Schuhen hochglänzend, was zu einer gewissen Faszination führte. Jedenfalls gefielen mir die Schuhe sofort, als ich meine doch rechte keine und zierliche Nachbarin damit sah – und vor allem gefiel mir, dass sie die zum einen fast ständig trug und sogar im Regelfall vor der Wohnungstüre auf gleicher Etage parkte. Somit konnte ich den natürlichen Zerfall durch mehr oder weniger dauerhaften Einsatz fast täglich beobachten – das Futter quasi vor die Tür gelegt zu bekommen war schon mehr als Fetis Paradies.
Eine Zeit des absoluten Genießens, doch bereits ein Jahr später zog besagte Nachbarin zusammen mit ihrem Freund aus der Wohnung aus in eine andere ganz in der Nähe. Ihre inzwischen doch mehr als gut eingetragenen Hoops VL nahm sie mit, an der Hacke waren sie innen vom Stoff her schon durch – natürlich schlüpfte sie in ihre Viereinhalber rein, ohne die Schnürsenkel vorher aufzumachen und natürlich auch ohne Schuhanzieher, was den entsprechenden Verschleiß logischerweise begünstigte. Ob die Sohle hinten im Laufe der Zeit durch war – was bei vielen anderen Exemplaren dieser Serie unmittelbar zum Ende führte – habe ich nicht beobachten können, denn so oft die auch vor ihrer Türe standen, angefasst habe ich sie nie. Die Nachbarin habe ich danach zwar noch ein paar Mal wieder gesehen, mal mit den Hoops VL, mal ohne – wobei die Adidas auch nach der langen Zeit immer noch in Ordnung und tragbar aussahen.
Irgendwie gingen mir die Dinger nicht mehr aus dem Kopf – und das Verlagen nach „Haben wollen“ für die eigene Sammlung kam auf. Wobei die den Grundstein legen sollten für Schuhe, denn die Sammlung bestand bislang nur aus anderen Dingen, die ich im Regelfall aus der Bucht oder den Kleinanzeigen fischte. Klar, gab’s die dort auch, aber wenn komischerweise nur in neuwertig und somit wenig getragen, oder zu doch hohen Gebrauchtpreisen für ein paar Schuhe, was neu gerade mal 49,95 € gekostet hatte. Die Kategorie „verbraucht“ war so gut wie gar nicht zu bekommen, „abgeliebte“ Exemplare – so wie von der Nachbarin inzwischen wohl aussehen müssten – womöglich mit mehr als deutlichen Tragespuren waren selten dabei.
Eines Abends fuhr sie mit ihrem Auto vor mit her und es ergab sich, dass wir an der nächsten Ampel zusammen warten musste. Ich machte die Scheibe runter, sie reagierte und ich fragte sie: „Hast Du Deine schwarz/silbernen Adidas Sneakers noch?“ – „Was?“ fragte sie nach. Offenbar hatte sie mich nicht richtig verstanden. „Ob Du Deine schwarz/silbernen Adidas Sneakers noch hast?“. Sie antwortete mit einen knappen „Ja!“ worauf ich nachhakte: „Kannst Du mir die für die Tochter von ‘ner Bekannten verwahren? Die hatte die auch und deren sind jetzt hin. Die hätte die gerne nochmal – kriegt die aber nirgendwo mehr …“. Ein genauso knappes „Mach ich …“ kam zurück und es wurde grün und wir beide fuhren los. Mein Herz raste, ich spürte freudige Erregung und war zum einen happy, dass es die besagten Hoops VL noch gab und sie die sogar für mich verwahren wollte. Wie sie wohl inzwischen aussehen würden? Ob sie die noch immer regelmäßig tragt …
Man sah sich eine Weile lang nicht mehr, vor knapp zwei Jahren dann im Herbst zufälligerweise doch mal wieder und wir quatschten kurz miteinander. Zur Verabschiedung dann noch eine freundliche Erinnerung: „Und denk‘ mal an Deine schwarz/silbernen Adidas …“ worauf sie erwiderte „Ich fürchte, das wird nichts mehr. Die trag ich jetzt noch so lange, bis dass sie total kaputt sind …“ Ich dachte, ups, wollte aber die Hoffnung nicht aufgeben. Und ich gab auch nicht auf, denn eines Abends stand ich mit einer großen Tüte Haribo bei ihr vor der Tür: „Hier, die soll ich Dir von meiner Bekannten geben, für’s Turnschuh verwahren ..:“ – „Aber die hab‘ ich Dir doch gar nicht gegeben …“ – „Egal, hier! Nimm Trotzdem! Hast Du die denn noch?“ Sie guckte verwundert. „Nee, die sind auch inzwischen schon lange im Müll, die waren total kaputt …“ Sie zierte sich ein wenig, die Haribos anzunehmen und konnte nicht verstehen, warum sich jemand so penetrant für ihre alten Sneakers interessierte – aber letztlich nahm sie die etwas verschämt an.
Ein paar Wochen später trafen wir uns nochmal in der Pommesbude um die Ecke. Sie trug – oh Wunder – wieder Hoops VL, diesmal in Weiß. Gut eingetragen – und vermutlich wird sie auch diese wieder solange tragen, bis sie reif für die Mülltonne sind. Und sowas würde sie natürlich nie weitergeben. Verstehe einer die Frauenwelt, aber so sind sie letztlich alle – genau wie meine andere Nachbarin, die auch Hoops VL trägt (bzw. getragen hat, denn die habe ich auch schon seit Ewigkeiten nicht mehr bei ihr gesehen) – aber das ist dann wieder eine ganz andere Geschichte, die erzähle ich Euch vielleicht ein anderes Mal.