Schuhe wegwerfen

[schuhlover]

Hannah war auf dem Weg von der Schule nach Hause. Sie wurde vor 3 Monaten 16, hat braune Haare die bis unterhalb der Schulterblätter reichen und freche grüne Augen. In der Schule ist Hannah guter Durchschnitt, nur in Deutsch tut sie sich schwer, trotz Nachhilfe. Diese elende Theorie will einfach nicht in ihren Kopf. Wer in Duden's Namen braucht auch all den Mist? Geschichte und die Struktur der Sprache, Nominalstil und Verbalstil. Und wie sollen ihr Goethe's "Faust", Friedrich Schiller's "Kabale und Liebe" oder Franz Kafka's "Der Prozess" in ihrer Sprachentwicklung irgendwie nützlich sein? Sie lebt die Praxis und darin ist sie auch sehr gut. Ihre Erörterungen werden regelmäßig vom Lehrer gelobt, sie schreibt mit die besten Gliederungen in der Klasse. Warum soll das nicht ausreichen?

Sie hat auch wenig Lust den veschimmelten Mist zu lesen, wozu auch? Sie kommt ja nicht aus der Unterschicht, die nur Sätze wie "Hey Du Opfer, verzieh Dich Mann oder Du bekommst voll eins in die Fresse" kann. Ihre Mutter ist da etwas anderer Ansicht, sie findet die Theorie ist der Grundstein für die Praxis und wenn es in der Schule verlangt wird, sollte sich das Fräulein Tochter auch die Ehre geben und den Stoff lernen und nicht einen auf Besserwisserisch machen. Hannah hat es mittlerweile zwar immer noch nicht eingesehen, warum sie ihre Zeit mit dem Mist verschwenden soll, aber nachdem ihre Mutter anfing Schuhe von ihr nach jeder schlechten Note in den Müll zu stecken hat sie auch einem Nachhilfelehrer zugestimmt. Das geht ja wohl gar nicht, einfach ihre schönen Schuhe wegzuwerfen. Ihre grauen Havaianas und 1 Paar schwarze Hi-Chucks hat die Mülltonne schon verschluckt.

Nun ging sie nach Hause und überlegte, wie sie die Entsorgung ihrer Adidas Sneaker aufhalten soll. Ihre Mutter wusste von der Klassenarbeit und da Hannah eine 4 geschrieben hat, musste ihre Mutter unterschreiben. Da führte kein Weg dran vorbei. Natürlich könnte sie die Unterschrift fälschen, das hatte sie schon ein paar Mal bei einer Entschuldigung getan, als sie lieber mit ihren Freundinnen in der Stadt beim Shoppen war. Die Sache hatte nur einen Schönheitsfehler: demnächst steht ein Elternabend an und ihre Mutter würde dort von der schlechten Note erfahren. Zwar würde sie ihre Tochter nie vor den Lehrern bloßstellen, aber wenn bei einer schlechten Note 1 Paar Schuhe dran glauben musste, wie würde die Strafe für die Unterschriftenfälschung aussehen? Klamotten? Noch mehr Schuhe? Oder einfach nur kein Taschengeld, Hausarrest oder so ein Schwachsinn?

Sie trabte nach Hause und überlegte sich, ihrer Mutter vorerst noch nichts von der versauten Arbeit zu erzählen und noch 1 Tag zu warten. Dann könnte sie sich nämlich ihre Vans anziehen, die beim letzten Lollapalooza Festival ziemlich dreckig wurden und sogar an der Oberseite ein Loch abbekamen.


Die könnte ihre Mutter ruhig in den Müll stecken, um die Schuhe wäre nicht schade. Aber ihre Adidas? Die sind noch kein Jahr alt. Was können denn die Schuhe dafür, dass Hannah die Deutsch Theorie einfach nicht kapiert? Das ist unfair. Das sind ihre Lieblingsschuhe, die trägt sie jeden Tag zur Schule, sogar am Badesee war sie mit denen, seit ihre Flip Flops im Müll gelandet sind. Nein, das kann sie ihren armen Schuhen nicht antun, nicht diesen Schuhen. Gedankenversunken senierte Hannah vor sich hin und merkte gar nicht, dass sie bereits fast zu Hause war. Nur noch die Straße einbiegen und das 3. Haus auf der linken Seite. Sie sah bereits beim Einbiegen ihre Mutter im Garten arbeiten. Also war sie daheim.
"Okay Hannah." redete sie sich zu. "Du schaffst das. Konzentrier Dich und lass Dir nichts anmerken. Die Adidas rette ich vor der Entsorung, wäre doch gelacht wenn ich Euch nicht retten kann" sagte Hannah und blickte auf ihre Schuhe.

"Hallo Spatz" begrüßte die Mutter ihre Tochter. "Wie war's in der Schule?"
"Och ganz okay."
"Habt Ihr heute nicht Euere Deutscharbeit bekommen?" fragte die Mutter
"Nein, die kriegen wir erst morgen" entgegnete Hannah und fühlte sich großartig, das sie so souverän gelogen hat ohne zu stammeln oder dem Blick ihrer Mutter auszuweichen. "Ich geh in mein Zimmer und mach Hausaufgaben."
Damit wollte Hannah möglichst schnell aus der Schußlinie kommen um nicht doch noch einzuknicken. Fast hätte der Plan auch funktioniert, aber leider machte diesen der Zufall zunichte.

"Rate mal, wen ich vorhin beim Einkaufen getroffen hab?" fragte ihre Mutter
Meine Güte, was interessierte Hannah wen ihre Mutter alles beim Einaufen trifft. Und wenn es der Dalai Lama gewesen wäre, es wäre genauso spannend wie der Flügelschlag einer Stechmücke im Amazonas. Schaut sie so aus, als ob sie der Tratsch der alten Weiber interessiert? Noch bevor Hannah irgendwas sagen konnte verriert ihre Mutter die Antwort.
"Herr Beilgrad hat sich Zigaretten gekauft und der hat mir gesagt, dass Du in der Deutscharbeit eine 4 geschrieben hast. Wann wolltest Du mir das sagen?"
"Es war eine 4+" verteidigte sich Hannah. "Und überhaupt, warum erzählt er Dir sowas? Hat ein Lehrer nicht eine Schweigepflicht oder sowas?"

Hannah wusste genau was das bedeutet, aber sie wollte nicht kampflos aufgeben.
"Lehrer sind doch keine Anwälte" sagte ihre Mutter, klang dabei aber nicht aggressiv. "Da musst Du mit Deinem Nachhilfelehrer noch einiges nachholen" meinte ihre Mutter weiter. "Du musst Dich einfach konzentrieren, ich weiß das Du das kannst. Du bist nicht dumm, Du bist nur zu faul was das angeht. Aber ich bin mir sicher, Du wirst das bei der nächsten Klassenarbeit hinkriegen."

Für einen Moment hatte Hannah die Hoffnung ungestraft davonzukommen. Kein Wutanfall, dass sie ihre Mutter angelogen hat. Keine Predigt darüber, das sie anstatt dem vielen Shoppen und Instagram mehr für die Schule tun soll. Stattdessen ein zuversichtliches "Du wirst Dich schon verbessern"? War ihre Mutter krank? Konnte Hannah egal sein, Hauptsache sie muß ihre Schuhe nicht hergeben.
"Ja, ich weiß. Ich möchte es ja auch können. Aber der ganze Scheiß mit Gliedsätze und so nervt halt voll ab."
"Trotzdem ist es wichtig für das Abitur, egal ob Du es nützlich findest oder nicht."
"Ja, ich weiß. Sorry."

Hannah wollte gerade in ihr Zimmer gehen, als ihre Mutter mit ermahnender Stimme sagte: "Du kennst die Regeln junge Frau."
Hannah drehte sich um und meinte "Aber wieso? Ich lern doch und ich nehm ja auch Nachhilfe. Warum müssen das meine Schuhe ausbaden? Die können doch nichts dafür?"
"Bitte disktuier jetzt nicht. Du weißt, die Regel lautet ab Note 3 bleiben Deine Schuhe verschont. Und egal ob es nun eine 4+ ist, es ist keine 3. Also bitte zieh die Schuhe aus."
"Ach Mama, bitte. Nicht die hier. Ich kann ein anderes Paar wegwerfen, aber nicht die hier. Bitte."
"Komm schon, mach bitte kein Theater. Gib jetzt bitte die Schuhe her."
Hannah schlüpfte aus ihren Schuhen raus und trollte sich in ihr Zimmer. Ihre Mutter bückte sich, nahm die Schuhe und steckte sie in den Küchemülleimer


wo sie im Laufe der nächsten Tage immer mehr zuegmüllt werden.

[gymshoelover]

Rabiate Methoden, und das nur wegen ner 4+ bei ner 5 oder ner 6 würde ich es ja noch begreifen...

Ich wäre vermutlich barfuß zur Schule gelaufen, bei den vielen 4en etc.

[schuhlover]

Da hätte ich in der 4. Klasse Grundschule bereits mein erstes Paar wegen einer 6 hergeben müssen
Resolut hin oder her, die Vorstellung hat was, oder? Wollte erst die Story mit einem Arschloch-Freund schreiben, der die Freundin zwingt Schuhe wegzuwerfen. Aber diese Version fand ich dann besser

[gymshoelover]

Resolut hin oder her, die Vorstellung hat was, oder?

Ja, hat was. Erinnert mich an eine resolute Lehrerin, die ich in der 1. und 2. Klasse Grundschule hatte. Die hatte uns Kindern klar und deutlich gesagt, dass Turnsachen, die in der Umkleide vergessen wurden, bei der nächsten Turnstunde im Ofen landen würden. Auf diese Weise wurden die neuen, weißen Turnschuhe einer Nachbarstochter zuerst von ihr genüsslich in die offene Feuerungtür vom Ofen gehalten, während das Mädel Rotz und Wasser heulte und die Lehrerin anflehte die Schuhe nicht zu verbrennen, die seien ganz neu usw..., dann flogen die Teile mit einer leichten Bewegung aus dem Handgelenk ins Feuer. Klappe zu. Ich bin vor Erregung auf meiner Bank (die Umkleidde war Unisex ) rumgehüpft, vor Allem über die Ungerechtigkeit. ich wusste auch, dass die ganz neu waren, die Alten hatten wir ein paar Wochen vorher zusammen auf dem Minimüllplatz unten an unserer Zufahrt verbrannt.

Wollte erst die Story mit einem Arschloch-Freund schreiben, der die Freundin zwingt Schuhe wegzuwerfen.

So etwas habe ich quasi life miterlebt: einer früheren Freundin (mit der ich bis heute Kontakt habe) ist genau das passiert, allerding war es nicht ein Arschloch-Freund, sondern der Arschloch-Ehemann, der kurz nach der Hochzeit damit ankam. Ich habe es leider erst mitbekommen, als es bereits zu spät war. Opfer waren rund 10 Paar Stoffturnschuhe und weitere Ballerinas, Pumps etc., insgesamt wohl etwa 20 Paare. Behalten durfte sie 3 Paar insgesamt, der Rest landete in der Tonne, und damit im großen Ofen in Bielefeld. Es war ein Jammer... Die Frau hat es tatsächlich noch fast 10 Jahre mit dem Arsch ausgehalten...

[schuhlover]

Dann flogen die Teile mit einer leichten Bewegung aus dem Handgelenk ins Feuer. Klappe zu. Ich bin vor Erregung auf meiner Bank (die Umkleidde war Unisex ) rumgehüpft

Kann ich mir gut vorstellen. Einerseits das Wissen ob der Ungerechtigkeit, aber es turn unheimlich an

Opfer waren rund 10 Paar Stoffturnschuhe und weitere Ballerinas, Pumps etc., insgesamt wohl etwa 20 Paare. Behalten durfte sie 3 Paar insgesamt, der Rest landete in der Tonne, und damit im großen Ofen in Bielefeld. Es war ein Jammer... Die Frau hat es tatsächlich noch fast 10 Jahre mit dem Arsch ausgehalten...

Ich hatte hier mal eine Geschichte gepostet, die ist leider dem Datencrash zum Opfer gefallen. Leider kann ich die Bilder nicht wiederherstellen, da gab es ein Bild von den Stiefeln meiner Ex-Kollegin und das Foto habe ich nicht mehr. Aber vielleicht versuche ich die Story doch wieder neu zu schreiben mit einem anderen Paar Schuhe... Zumindest mich turnt sowas, solange es Fantasie ist, bis zum Zerplatzen an

[gymshoelover]

Bei der Geschichte mit den Turnschuhe unserer Nachbarstochter war ich 8 Jahre alt, sie 7 1/2 - ich meine es sei im Herbst 1964 gewesen. Wieweit mich das damals "angeturnt" hat, weiß ich nicht, kann aber sein. Später hat mich das Verbrennen von Stoffturnis erheblich angeturnt...

[schuhlover]

Mich haben mit 8 bereits manche Hausschuhe meiner Klassenkammeradinnen angeturnt, vor allem die Vorstellung die in die Mülltonne zu stecken. Verbrennen war für mich damals noch kein Thema, aber zerstören und wegwerfen schon

[Pferde-Marcus]

Interessante Geschichte, bin gespannt wie es weiter geht. Ich frage mich wie gut ihr Schuhschrank gefüllt ist. Ich vermute sie hat bestimmt ein Paar Gummistiefel im Schrank stehen, war jedenfalls bei uns in der Schulzeit üblich.

Die meisten Mädels zogen die nie an, man hatte die nur für die Klassenfahrt. Gummistiefel standen immer auf der Liste der benötigten Dinge. Zu meiner Schulzeit waren Hunter nicht verbreitet, es waren meistens billige Teile die teilweise ungetragen oder höchstens wenige Stunden getragen in den Müll wanderten. Dann gab die Mädels die geritten sind, Gummireitstiefel waren teuer, aber im Gegensatz zu Lederreitstiefel irgendwie bezahlbar. Die wurden dann auch für Ausflüge genutzt, weitergegeben wurden sie auch selten, meist waren sie doch durchgelaufen, aber sie wurden oft und gerne verliehen.

Hannah hat entweder Gummistiefel in Schrank die sie hasst oder ihre Mutter kauft ihr welche nachdem sie das letzte Paar entsorgt hat. Mit Gummistiefel in die Schule, was für eine zusätzliche Strafe. Bei der nächsten Arbeit muss sie spätestens ein neues Paar Turnschuhe kaufen, welche bei einer Note schlechter als 3 im Müll landen, vielleicht direkt aus der Schuhschachtel heraus.

Das ist mein derzeitiges Kopfkino der Fortsetzung.

Ich hätte die Strafe "etwas milder" in der Ausführung angesetzt, dafür mit etwas mehr Demütigung. Es wird ein einzelner Turnschuh verschont, den anderen muss sie selbst abschneiden, je nach Note muss sie mehr entfernen. Zuerst wird das Fach und die Note auf die Außenseite des Schuhs geschrieben. Der Schuh wird gewogen, er wiegt z. B. 470 g, die Strafe wird auf 20% festgelegt. Also muss sie 94 g vom Turnschuh abschneiden. Dieses Paar muss sie am nächsten Tag wieder anziehen. An den Tagen an denen mit der Rückgabe einer Arbeit zu rechnen ist darf sie nur ganze Turnschuhe anziehen. Das zweite Exemplar ist erst fällig wenn kein komplettes Paar mehr im Schrank steht.

Diese Methode spart Material und würde den Druck vergrößern sich zu bemühen. Ich möchte keine Kritik üben, jeder macht sich Gedanken wie es weitergeht und welche Variationen möglich wären. Ich wünsche mir bei meinen Geschichten Feedback von den Lesern um die Geschichte weiter zu entwickeln, meine Geschichten sind in der Richtung in der Regel offen und werden durch die Leser stark beeinflusst.

[Saxon16]

Interessante Geschichte.... und eine mal etwas andere Methode der bestrafung... So lange die Mutter die Schuhe nicht selber kauft...

[schuhlover]

Interessante Geschichte, bin gespannt wie es weiter geht.

Gar nicht, es würde sich ja nur wiederholen

Interessante Geschichte.... und eine mal etwas andere Methode der bestrafung... So lange die Mutter die Schuhe nicht selber kauft...

Na ja... solange Hannah Taschengeld bekommt zahlt die Mutter die Schuhe indirekt schon