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Miederlumpen, ja aber wohin damit?
#33
Auch wenn mancher sagen würde, na das gehört ja wohl eher in die Schuhecke, oder unter Geschichten, nein, ich bin bewusst dafür, dass wir sie hier ruhig stehen lassen. Denn sie passt von ihrem Ausdruck her zu den anderen Beiträgen und ist deren Spiegelbild, wenn auch der Fetisch etwas anders liegt.
Bei Dir kann man gleichfalls die tiefe Leidenschaft zur Materie erkennen und das Leiden, was ja schon im Wort steckt, nicht das Leiden an, sondern das Leiden über etwas. Der Tatbestand, dass man sich in etwas verguckt hat, was einem beim bloßen Anblick schon fasziniert und was augenscheinlich seiner Vernichtung zugeführt werden soll, der lässt einem das Blut gefrieren und erzeugt den krampfhaften Schmerz in der Halsschlagader. Als Kind hilft kein Flehen und Wimmern, Mütter sind blind, oder wollen es bewusst sein. Viele unter uns, werden auch heute noch vor ihren Frauen zum Kind und trauen sich nicht die Dinge beim Namen zu nennen. Das Resultat daraus ist, man lebt mit vielen Traumata irgendwie unbefriedigt, aber doch immer der Sucht erlegen weiter.
Solche Gefühle wie die Deinigen, sei es nun für Stöckelschuhe, Mieder, oder sonst etwas, haben auch Leute wie Franky, Raschel, Shukafeo, Lonelyboy, sicher noch viele andere und auch mich, ihr Leben lang gequält und geprägt. Zugegeben, man wird mit der Zeit etwas härter, fühlt sich stark und fordert das Unheil manchmal sogar bewusst heraus, um gerade diesen feinen ziehenden Schmerz der Kindertage ein weiteres Mal zu erleiden, aber Kinder und sehr empfindsam sind wir alle trotzdem geblieben.
Wir wollen es nicht wahr haben und wissen nicht warum, unbedingt das eine oder andere Teil der Vernichtung zugeführt werden soll, oder wird. Je unerreichbarer es ist, umso weher tut es.
Und sieht man es dann sogar noch vergehen, ist man dem Kollaps nahe, hat Lähmungserscheinungen und Atemnot, während dem ein brennendes Verlangen in den Unterleib schießt.
Dieses eine Exemplar einer ganzen Gattung und wenn man auch noch drei davon hat, das sind in dem Moment andere, es geht um dieses eine Stück, was nie wieder zu ersetzen ist, unwiederbringlich und unberührbar verschwindet auf ewig, das tut weh.
Ich stehe oft vor einem Lumpenregal, oder einem Sack, sehe etwas für mich Begehrenswertes und sage mir, Moment, das hast Du ja eigentlich schon. Dann erkenne ich wie es geschunden wurde, warum es aussortiert ist und ich verfalle seinem maroden Charme, werde gefesselt und muss es erretten. Seine bevorstehende sorglose Vernichtung lässt mich nicht zur Ruhe kommen, ich will es dann an meinen Körper schmiegen und mich von der Berührung ergötzen lassen. Um das zu erreichen wird man einfallsreich, wie der kleine Junge vor dem Waschkessel und wenn das nichts hilft, auch manchmal skrupellos, indem man sich der Dame offenbart, oder ihre Lumpensäcke und Mülltonnen einfach plündert. Umso süßer ist es für mich, ein solches schwer erkämpftes Teil dann in Geborgenheit zwischen meinen Lenden genießen zu können.
Wer sich selbst als Fetischist sieht und sich seine Leidenschaft einzugestehen vermag, der wird meine Worte nachempfinden können, wie wir die Deinigen.
XFB2091

[Bild: Y0sM4v6Q.jpg]

Heute, aktuell, ein Bild vom Miederhöschen meiner Schwiegermutter. Sie sagt, das bekomme ich nie, das ginge mal über den Jordan.
Wenn es wirklich so wäre und es würde ungewollt in der Mülltonne enden, ich könnte es mein Leben lang nicht vergessen.
LG vom Lumpenwicht
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