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Umzugsfreuden
#12
Liebe Freunde im Forum,

zum Thema Umzugsfreuden will ich heute von einer wunderschönen, jungen Amerikanerin berichten, die ihr komplettes Studium in Deutschland absolvierte. Sie war 19, als sie ankam, und 24, als sie wieder in die USA zurückging. Sie trug meist ganz normale hautfarbene Nylonstrumpfhosen und Kniestrümpfe, gelegentlich auch mal schwarze, häufiger auch schwarze Baumwollsocken. Leider wohnte sie etwa 7 km von mir entfernt, was für jemand, der nicht motorisiert ist, ganz schön weit ist, und die beiden 240-l-Mülltonnen des Hauses, in dem sie wohnte, waren zwar von außen erreichbar, aber in einer Box hinter Metalltüren verborgen, die beim Öffnen hässlich quietschten, und die Straße, in der sie wohnte, war bis in die Nacht hinein recht belebt, viele Argumente also, die mich von nächtlichen Mülltonnen-Inspektionen abhielten. Einmal hatte ich, noch ganz in ihrer Anfangszeit, Glück, als ich ihr das Fahrrad repariert und sie zu diesem Zweck besucht habe. Just am Tag vorher konnte ich bei einer ihrer üblichen Strumpfhosen (diese war amberfarben) sehen, wie eine Laufmasche an der Ferse sich gerade anschickte, aus dem Schuh herauszukriechen. Da wir für den nächsten Tag schon verabredet waren, habe ich nichts gesagt, habe aber die 7 km zu ihr mit meinem Rad in schon freudiger Erwartung zurückgelegt. Der erste unauffällige Blick in ihren Papierkorb zeigte mir nicht, worauf ich gehofft hatte, in ihrem Wäschekorb im Badezimmer war die Strumpfhose ebensowenig wie im Badabfalleimer. So dehnte sich, nachdem ich das Rad repariert hatte und mit ihr Kaffee trank, die Zeit ein wenig, bis sie endlich einmal zur Toilette musste. Ich musste nicht lange suchen: Gleich unter der obersten Schicht lag die Strumpfhose zusammengeknüllt im Papierkorb, "geziert" von einem daran festklebenden Pfirsichkern, den die junge Frau wohl einfach daraufgespuckt hatte. Ich verlor keine Zeit, den Pfirsichkern zu lösen, sondern ließ die Nylons schnell in meiner Tasche verschwinden.

In den nächsten Jahren ergab sich dann keine Gelegenheit mehr, bei ihr Beute zu machen und zu meinem Bedauern ging der Trend bei ihr immer mehr weg von Nylons hin zu Socken, langweiligen schwarzen Baumwollsocken, die ich natürlich auch nicht im Müll gelassen hätte, wenn ich bei ihr fündig geworden wäre, aber für die ich keine weitere Mühe aufwenden wollte. Eines Tages, etwa ein Jahr vor ihrer Abreise, traute ich meinen Augen nicht, als ich sie mit einer schwarz-rot-geringelten Nylonstrumpfhose unter einem knielangen Rock sah (sie trug sonst meist Hosen). Das entsprach ja nun genau meinem Beuteschema und ich sprach sie auf die schöne Strumpfhose an, und sie erzählte, dass sie diese und eine schwarz-weiß geringelte von ihrem Freund geschenkt bekommen habe. Das bedeutete nun keinen generellen Stilwandel bei ihr, aber ich habe sie manchesmal mit einer der beiden Strumpfhosen gesehen, die offenkundig eine sehr gute Qualität haben, da sie auch nach mehrfachem Tragen wie neu aussahen. Als die Zeit ihres Umzugs näherrückte, wurde ich unruhig, denn wenn man einen Hausstand aufgibt, pflegt man ja doch gründlich auszumisten. Auf diese beiden Strumpfhosen habe ich allerdings kaum zu hoffen gewagt, da sie diese Geschenke ihres Freundes sicher mitnehmen würde. Dann aber trennten sie sich etwa eine Woche vor dem Umzug im Streit, was mir persönlich sehr Leid tat, aber für mich plötzlich eine neue Perspektive ergeben konnte. Natürlich habe ich ihr beim Umzug geholfen, war aber furchtbar enttäuscht, dass, als ich morgens ankam, schon alles fertig gepackt und vor allem der Müll heruntergebracht und in den Tonnen verschwunden war. Immerhin erfuhr ich durch harmloses Nachfragen ("Du hast doch sicher eine Menge ausgemistet"), dass sie zwei große blaue Müllsäcke voll "altem Kram" weggeworfen habe.

Ich hatte mich informiert, dass am nächsten Tag Müllabfuhr war, und so musste ich denn wohl oder übel nachts hin und so vorsichtig wie möglich die quietschenden Müllboxtüren öffnen. Immerhin hatte ich Glück, dass tatsächlich nur genau 2 große blaue Müllsäcke in den Tonnen waren, so dass ich keine Vor-Ort-Inspektion unternehmen musste. Da ich aber nicht beide Müllsäcke auf einmal auf dem Rad transportieren konnte, tastete ich sie kurz ab, welcher der vielversprechendere sein würde und nahm dann zuerst den mit, an dessen Wand ich etwas Weiches, wie Stoff wirkendes fühlen konnte. 7 km zurück damit nach Hause, weil ich die Inspektion ganz in Ruhe durchführen wollte, auf dunklen Nebenstraßen, in der Hoffnung, keinem Polizeiwagen zu begegnen, dessen Insassen sich dafür interessieren könnten, warum ich mitten in der Nacht mit einem Müllsack auf dem Gepäckträger quer durch die Stadt radle. Alles ging gut und der Müllsack offenbarte einen Inhalt, der durchaus viel an Stoff enthielt: T-Shirts, Blusen und zwei schwarze 60- oder 70-den Nylonstrumpfhosen, und in diesem Fall sogar als interessantestes Beutestück 2 Paar Schuhe (Größe 39):
[Bild: nBjunfit.jpg]
Kaputt waren beide nicht, wenn auch die rechten schon ein bisschen abgestoßen und innen etwas schäbig waren. Die linken sehen aber eigentlich noch ganz gut aus und die finde ich auch recht erregend:
[Bild: YhJDlFC2.jpg]
Ich habe sie häufiger die schönen, schlanken Füße ihrer Trägerin zieren sehen und war sehr froh, dass ich sie vor dem Gang in die MVA retten konnte.

Das war's dann aber auch mit diesem Müllsack und weil es so wirkte, als wären hier alle aussortierten Kleidungsstücke gelandet, zumal ich an dem anderen nichts Weiches gespürt hatte, war ich schon kurz davor, ins Bett zu gehen und den anderen Müllsack sich selbst zu überlassen, aber der Gedanke an die Ringelstrumpfhosen ging mir nicht aus dem Kopf. So fuhr ich denn die 7 km noch einmal hin und zurück, wieder ging alles gut und zuerst war ich beim Öffnen des Müllsacks sehr enttäuscht, denn außer einer einzelnen Socke, die sie wohl als Putzlumpen benutzt hatte, war nichts Stoffiges und schon gar nichts bunt Geringeltes darin zu sehen. Dann wollte ich dem Sack aber doch auf den Grund gehen, griff beim Ausräumen eine scheinbar leere Waschmittelpackung, die mit der Öffnung nach unten lag, so dass ich zuerst nicht hineinsehen konnte - und stellte fest, dass sie nicht leer war: Folgender (natürlich nachgsestellter) Anblick bot sich meinen strahlenden Augen:
[Bild: F9z4LJev.jpg]
Mein Gott, ich konnte es nicht fassen; mit zitternden Händen zog ich das Knäuel aus der Waschmittelpackung:
[Bild: NuymU8Pw.jpg]
Das war nun wirklich einer der erregendsten Anblicke, die ich im Leben zu sehen bekommen habe. Da waren die beiden Prachtstücke, 4fach ineinander verknotet. Was war da passiert? Da ich nach dem vorsichtigen Entknoten, das ganz schön lange dauerte, weil meine Hände so zitterten, feststellen durfte, dass die Strumpfhosen, um mein Glück vollkommen zu machen, auch noch ungewaschen waren, reimte ich es mir so zusammen: Vor der Trennung der Besitzerin von ihrem Freund zum letzten Mal getragen, warteten sie irgendwo in der Ecke des Badezimmers darauf, gewaschen zu werden. Als die schöne Frau sie nach der Trennung beim Ausräumen des Badezimmers wieder entdeckte, ließ sie an den unschuldigen Teilen die Wut über ihren Ex aus, verknotete sie 4mal (Gott sei Dank ist sie nicht auf die Idee gekommen, sie zu zerschneiden!), stopfte sie, als wäre das nicht genug, um sie nicht mehr sehen zu müssen, in die Waschmittelpackung und beförderte sie "kopfüber" in den Müllsack. Es tat mir schon Leid, dass ich auf diese Weise zum Nutznießer ihres Unglücks wurde, denn ohne die Trennung hätte ich die Ringelstrumpfhosen sicher nicht bekommen und schon gar nicht auf diese spektakuläre Weise, aber ich freue mich heute noch über diesen Glücksfund, der nun schon mehr als 17 Jahre her ist.
Zum Schluss nun noch die Strumpfhosen in entknoteter Form:
[Bild: d8M8BN2g.jpg]
[Bild: sywa9WUu.jpg]

LG,
Tonio
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