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Miedergeschichten
Liebe Gemeinde!

Gerade jetzt, wo im Frühling die Knospen sprießen und das frische Grün die Sinne belebt, wo den Menschen vermehrt der Sinn nach Zärtlichkeit steht und auch in den Köpfen und Hosen der Fetischisten die Bienen stärker summen, da zogen Anfang Mai über mein Exil düstere Wolken auf.
Das Stierlein bohrte sein Horn in mein Herz und lief mir nach einem wundervollen 1. Mai nun endgültig davon. Zurück bleiben Wunde und Schmerz, und auch Euch wird es dauern, da keine weiteren geplanten Bildserien mehr möglich sind. Hier nun letzte Bilder:
IMG_4852 - IMG_4854

[Bild: oBsWKuUz.jpg] [Bild: U2KMaa2C.jpg] [Bild: 1988TGhA.jpg]

IMG_4861; IMG_4862

[Bild: QZ8lRuxH.jpg] [Bild: Z6TXy1l1.jpg]

Aber es sollte noch schlimmer kommen. Nach einer Winterpause hatte ich die Damen vom Roten Kreuz noch mal angefüttert und man erhoffte sich eine gute Saison. Nun ist die Kleidertruhe geschlossen! Das Material ist angeblich von der Qualität her nicht mehr würdig separat sortiert zu werden. Somit landen nun alle Altkleidersäcke aus den Sammelcontainern der Stadt direkt in einem großen Container, der in einen der Sortierbetriebe geliefert wird. Dieser Container ist verschlossen und steht unter Bewachung der Rettungsstelle, also keine Chance für Lumpenwichte! Somit landen nun die letzten alten Mieder ungesehen in Afrika, oder den Großöfen…
Mir bleibt nun nur noch der Diakonie- Laden, dessen Ausbeute drastisch weniger geworden ist und auch der soll im Oktober umziehen. Von den ehrenamtlichen Verkäuferinnen haben auch schon welche angekündigt das Handtuch zu werfen, was für mich diese Quelle nicht ergiebiger werden lässt.

Letzte Woche war ich in BW unterwegs. Dort fand ich zwar zufällig zwei Läden, aber gebrauchte Unterwäsche geht da nicht über den Tisch. Nicht einmal das Motiv für ein geiles Foto fand ich. Alle Frauen, außer der türkischen und russischen Mehrheit sahen gleich aus; Schwaben- Popo’s, lange Hosen, Brille und Einkaufskorb. Nur ein gealtertes „Goldfischlein“ quälte sich aus ihrem Benz, trug dabei Kostüm und seiden glänzende Beinkleider. Durch den Rock zeichnete sich für mich eine stramme Miederhose ab. Den edlen Saurier wollte ich jedoch besser dazu nicht befragen und vielleicht erlag ich ja einem Trugbild, als Folge tagelanger Unterzuckerung und anhaltender Herzschmerzen.

Auf der Fahrt in die Heimat blendete ich die Anzeige des momentanen Kraftstoffverbrauches meines Vehikels aus und erlangte so doch noch kurz vor Feierabend den Hof des UDS. Die Sortiererinnen standen schon an der Stechuhr, aber es kam doch noch zur raschen Übergabe von einer Miederhose, sieben Hüfthaltern und sieben Strumpfhaltergürteln, sowie zwölf Mal feinem Gespinst.
Angesichts der Lage auf dem Binnen- Mieder- Markt war ich überzeugt, für mich das Richtige getan zu haben. Die nostalgischen DDR- Schätzchen werde ich Euch in der Sammelecke vorstellen, habe im Exil ja jetzt wieder mehr Zeit dafür – „schluchz“.
LG, Karl
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