Lumpenkarl schrieb:Liebe Freunde nostalgischer Mieder!

Am letzten Mittwoch war es etwas über ein Vierteljahr her, dass ich dem UDS das letzte Mal den Besuch abgestattet hatte. Von einem Traum geschüttelt, was da so alles für schöne Sachen vielleicht in der Lumpenpresse für Afrika landen, oder gar als untragbarer Miederfetzen in den Container für die thermische Weiterverwertung kommt, hielt es mich nicht mehr am Ort. Der Miederritter Karl zog mit Hexlein im Gefolge gen Sömmerda.
Die Sortierhalle empfing uns sehr aufgeräumt und die Vorarbeiterin musste vermelden, viel wäre es ja nicht, was sie zurücklegen konnte, da man untrüglich merken würde, dass es mit den schönen alten Sachen jetzt immer weniger würde. Trotzdem hatte sie mir einige Schätzchen zurückgelegt und ich durfte am Schluss auch die Miedertonne durchsehen, aus der ich noch schöne Hüfthalter retten konnte.
Nylonstrümpfe fand ich diesmal gar keine, aber eine nostalgische Pfirsichhaut, um die sich nun der Oberguru und die Rummelpubbe katzbalgen können.
IMG_4398 - IMG_4400



Für den Lumpenpreis von 15,- EUR plus ein paar kleiner Präsente nahm ich mein Lumpensäckchen mit nach Hause. Dort legte ich die Strecke:
1BH; 10hh; 2k; 19mhs; 2ms; 3shg und eine normale Strumpfhose, die sich das Hexlein geangelt hatte, waren die Beute.
Das Personal wusste mir zu berichten, dass der Afrikaner demnächst alles haben will und die Endsortierung vor der Presse entfällt; dann geht es vom ersten Sortiertisch direkt in die Presse, oder in den Container für die thermische Weiterverwertung.
Ich kann nur hoffen, dass die Vorarbeiterin auch weiterhin die Presse befüllt und die eine oder andere Sortiererin sich meiner erinnert, wenn ihr ein DDR- Hüftmieder über den Tisch fliegt.
Und ich glaube auch nicht, dass eine Afrikanerin mit einem geschundenen DDR- Hüfthalter und glatten Nylons durch den Dschungel oder die Wüste stolziert. Das Geschäft mit den Lumpen ist sicher nur eines mit Roh- und Ersatzstoffen, denn was da in die Presse fliegt ist nicht immer noch tragbar, da geht es wohl mehr um die Zusammensetzung an unterschiedlichen Fasern.
Ich wühlte auch in den Sortierwagen in der Halle, um dem Franky etwas retten zu können, aber es waren nur BHs darin, die nicht in sein Beuteschema passen und Unterröcke sah ich nicht einen einzigen, die bekannte Gitterbox für Unterröcke und synthetische Nachtwäsche fehlte ganz.
Im Folgenden werde ich noch ein paar Raritäten vorstellen…
LG, Karl

Lumpenkarl schrieb:Manchmal erkennt man jedoch allein an der Machart, um welche Miederschmiede es sich handelt, auch wenn das Wäscheschildchen zerfranst ist, oder herausgeschnitten wurde. Seit kurzer Zeit notiere ich mir auch die Nummern auf den Wäscheschildchen, weiß jedoch nicht genau ob sie nun den Hersteller, oder und die Machart kennzeichnen. Dies wäre ja mal ein Forschungsauftrag für unsere ganz Schlauen! Bei den beiden anderen Exemplaren handelt es sich um „guela“ ein früher Markenname von Zeulenroda.



LG, Karl