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Re: Meine Reiseberichte - Lumpenkarl - 01.09.2012

Lieber Hansi!

Ich danke Dir für Deine lobenden Worte, die mich anstacheln für die ganze Gemeinde auch weiterhin unterhaltend tätig zu sein.
Ich versuche meine Augen auch für die Faible anderer Forumteilnehmer immer offen zu halten und den Jüngeren unter uns, als Zeitzeuge, vielleicht noch einen Hauch Geschichte zu vermitteln.
Es ist immer gut noch einmal nachzulesen und so viel mir auf, dass in meinem letzten Bericht ein doppeltes Bild dazwischen gerutscht war – dies habe ich korrigiert.
Es ist mir gelungen nun auch in meinem „Exil“ den Zugang zum Netz zu finden, sodass mir die bevorstehenden feuchten Herbsttage nach der Arbeit nicht zu langweilig werden. Und auch wenn es sehr angenehm ist, dort ebenfalls auf eine ganze Schublade voller Kuscheltiere zugreifen zu können, so wird das Lesen im Forum das Ganze noch bereichern.

Also Ihr ganzen stillen Leser, springt über Euren Schatten und meißelt die Gedanken zu Euren Süchten in die Tastatur – glaubt mir, das befreit nicht nur, das ist auch unterhaltend!
LG, Karl


Meine Reiseberichte - Lumpenkarl - 01.09.2012

Liebe Reisekader!

Ich kann hier nur wiederum aus eigener Erfahrung davor warnen: „Man(n) sollte zusehen, sich auf Reisen nicht von der Flut der Reize zu sehr ergreifen zu lassen!“
Nach dem Besuch im DDR- Museum war ich dermaßen aufgewühlt, dass mich auch die Fassbrause im 70ér Jahre- Cafe´ und der Blick auf die Hüfthose mit Bauchspeck der Bedienung, wobei eine feste Miederhose hier sicher angemessener gewesen sei, nicht abkühlen konnten.
Erstaunlich, im Museum war nicht eine einzige Miederhose zu betrachten.
Meine innere Kompassnadel zuckte nun unaufhörlich in Richtung Zinzendorfer Straße, zumal ich dort die Miedermanufaktur „Bellanca“ witterte.
Beruhigter wurde ich schon, als ich vor dem Schaufenster stand, was mit junger modischer Wäsche dekoriert war und sich die Ladentür von Hand öffnen ließ.
Sie schien mir noch bekannt, die reife Dame mit ihrer Goldbrille, die mich neugierig musterte und die nach meinem Begehr fragte.
Ich schaute mich hastig um und fragte ob denn noch Hüfthalter zum Warensortiment gehörten und welche Arten davon zu erwerben seien.
Ihr Blick wurde noch prüfender und ich prüfte derweilen die Stoffqualität dreier Korseletts, die ganz am Ende der Regalzeile hingen.
Sie bückte sich und zog eine Lade auf. „Welche Größe wird denn benötigt?“
„Die Größe ist mir egal“, erwiderte ich.
„Wie, die Größe ist egal?“, tat sie mehr als verwundert.
„Ja, die Größe ist mir unwichtig, mir kommt es eher auf die Machart und den Stoff an. Und wenn sie welche mit Lagerschäden haben, welche sie schlecht verkaufen können, preisgesenkt nehme ich sie vielleicht mit.“
„Sind sie Aufkäufer?“ – „Nein; ich sammle die Dinger.“
„Sie sammeln Hüfthalter…“, erschrak sie fast.
„Ja“, erwiderte ich: „Ich sammele seit mehr als vierzig Jahren Hüfthalter! Auch bei ihnen habe ich über die Jahre schon mehrfach etwas gekauft“
„Na gut“, entrann es ihr und sie wühlte hektisch in der Lade, sortierte aus und knallte mir vier Hüftgürtel auf den Ladentresen. Die kosten bei uns 24,- EUR das Stück, die vier hier sind nicht mehr ganz so…, da würde ich jetzt noch 12,- EUR pro Teil verlangen wollen.“
Da stand ich nun, ich armer Lumpenwicht, das waren ja jetzt doch fast 50 Kröten und mich plagte das schlechte Gewissen, UDS; EVANA…; die Reisekasse und mein Hexlein, alles flog mir durch den Kopf. Wenigstens zwei Kuscheltieren musste ich ein neues Heim geben und machte mich an die Auswahl. „Hübsche, Blinde und Lahme vor!“ und nach der Stoffprobe an allen Vieren entschied ich mich für einen weißen Schlupfgürtel der fünf, statt sechs Strapse hatte und einen sehr kleinen offenen Strumpfhaltergürtel in Haut, der auf Grund seiner Untermaßigkeit wohl kaum die Chance hatte von einer Dame erobert zu werden, die ihn dann ohnehin nur nichtachtend hinschlachten würde, bis er sein Ende ausgeleiert und verhasst im Müll fände. Bei mir sollten die beiden Kandidaten nach den Jahren und Monaten in Dunkelhaft hinfort etwas sehen dürfen, von der Sonnenseite des Lebens. Den Schmeicheleien des Wichtes ausgesetzt, statt scharfer Waschlauge, die ihre Leiber auszehrt, so werden diese Wonnemieder ein besseres Dasein haben.
„Da kommt wohl ihre Frau?“, riss es mich aus meinem Sinnen. „Nein, die sitzt im Auto.“ – „Ach, um Gottes Willen, jetzt will ich ihnen auch noch eine andere Frau andichten…!“
Ich bezahlte, nachdem die Kundin, um die 65, die couragiert in den Laden geschrammt kam, sich neben mir aufgepflanzt hatte und interessiert beäugte, was ich da im Begriff war zu erstehen.
IMG_4721; IMG_4722

[Bild: zdV4yQSz.jpg] [Bild: 0q3CzliE.jpg]

Es war ein kurzer Abschied, den ich von den Hüfthaltern nehmen musste, die zurück blieben und bald darauf stand ich fast erlöst auf der Straße.
LG von Karl, der nun heimgekehrt ist.


Re: Meine Reiseberichte - Franky987 - 06.09.2012

Lumpenkarl schrieb:[Bild: CAtvADAL.jpg]

Hallo Karl,

"heiße Beute", was will uns der Ladeninhaber damit sagen? Kommt rein und nehmt mit, was Euch gefällt? Ich finde, es ist schon eine nicht alltägliche Werbung für so schöne Dinge.
So soll es ja auch sein, der blick soll darauf kleben bleiben, wenn man dran vorbei geht.

LG Franky


Re: Meine Reiseberichte - Franky987 - 06.09.2012

Lumpenkarl schrieb:Als dann noch der Satz folgte: „Nein, den kann ich ihnen wirklich nicht mehr verkaufen, der ist nicht nur etwas angeschmutzt“, sie entriss ihn mir und hielt mir zwischen ihren Fingern die Strumpfhalter entgegen; „schauen sie, die Laschen sind ja schon total vergilbt, den muss ich weg tun!“, da war im Lumpenwicht das Feuer entbrannt. „Ich will genau den!“, sagte ich bestimmend.
„Geben sie mir Preisnachlass und ich kaufe ihn!“ – „Die kosten bei mir sonst 35 EUR, sie kriegen ihn für 25 EUR.“ – „Für 20,- nehme ich ihn!“ – „Na gut, wir sind uns einig!“


Hallo Karl,

erst einmal Glückwunsch für Deine Kaufentscheidung, auch wenn Du sonst für 58 Euro mit 10 Kilo Miederwäsche aus anderen Tempeln nach Hause kommst. Aber genau das ist es ja, was unseren Verstand ausschalten lässt. "Den muss ich sowieso wegwerfen, so etwas kann ich nicht mehr verkaufen". Das sind Worte, wie für einen Alkoholiker "Freibier". Da braucht man kein navi, die Beine tragen einem wie von Geisterhand zum objekt der Begierde. Das können nur echte Fetischisten verstehen, die Verkäuferin hat sicher heute noch keinen Schimmer.
Was ich allerdings wieder unverschämt finde, sind die Preisvorstellungen. Gut, 38 Euro für einen neuen Hüfthalter sind o.k. Nur für einen gebrauchten, den sie eh wegdonnern wollte, noch 25 Euronen zu verlangen, das ist unverschämt. Von 5 Euro hätte sie sich ein Paket Kaffee kaufen können und den Hüfthalter als defekt abschreiben können. Damit wäre es auch gut gewesen. Aber was will man machen? Ohne es zu ahnen traf sie Deinen empfindlichsten Punkt und hat wahrscheinlich den Sonntag darauf schön Kaffee getrunken auf den Elbterrassen.

LG Franky


Re: Meine Reiseberichte - Franky987 - 06.09.2012

Lumpenkarl schrieb:[Bild: zdV4yQSz.jpg]


Hallo Karl,

noch bevor ich Deinen Beitrag las, schoss es mir wie ein Blitz durch den Kopf - hier stimmt was nicht!! Ah, 5 Clipse, ist da einer verloren gegangen oder wurde einer zusätzlich angenäht?
Dann las ich amüsiert Deinen trefflichen Bericht und habe immer noch keine Erklärung, denn der Hüfthalter scheint neu zu sein und doch hat er 5 Clipse. Ist schon interessant und sicher hast auch Du Dich schon gefragt, wieso 5 und nicht 6 oder 4?

LG Franky


Re: Meine Reiseberichte - gustavsson - 07.09.2012

Lumpenkarl schrieb:Liebe Reisekader!

Ich kann hier nur wiederum aus eigener Erfahrung davor warnen: „Man(n) sollte zusehen, sich auf Reisen nicht von der Flut der Reize zu sehr ergreifen zu lassen!“
Nach dem Besuch im DDR- Museum war ich dermaßen aufgewühlt, dass mich auch die Fassbrause im 70ér Jahre- Cafe´ und der Blick auf die Hüfthose mit Bauchspeck der Bedienung, wobei eine feste Miederhose hier sicher angemessener gewesen sei, nicht abkühlen konnten.
Erstaunlich, im Museum war nicht eine einzige Miederhose zu betrachten.
Meine innere Kompassnadel zuckte nun unaufhörlich in Richtung Zinzendorfer Straße, zumal ich dort die Miedermanufaktur „Bellanca“ witterte.
Beruhigter wurde ich schon, als ich vor dem Schaufenster stand, was mit junger modischer Wäsche dekoriert war und sich die Ladentür von Hand öffnen ließ.
LG von Karl, der nun heimgekehrt ist.


Hallo Karl,
das ist ja lustig, dass wir offenbar zeitgleich in Dresden waren - ich mit Familie das erste Mal. Im DDR-Museum in Radebeul waren wir am Sonntag, den 26. August nachmittags. Vorher haben wir im zugehörigen Lokal "Seventies" gut gegessen, mit Faßbrause und Vita-Cola. Nach Schließung fuhren wir mit der Straßenbahn 4 zur Zinzendorfer Straße und kamen auch an dem Miedergeschäft vorbei; Ziel war aber der Bahnhof Radebeul-Ost, wo wir noch mühelos den letzten Dampfzug nach Moritzburg und zurück erreichten.
Meine einschlägigen Bilder aus dem Museum sind recht flüchtig gemacht, als gerade niemand im Raum war. Interessant ist die Tafel über Perlon und Dederon. Die Strumpfpackungen in der Kaufhalle ließen sich nicht gut aufnehmen, und ich habe es sein lassen.

[Bild: 7a9uv0Cz.jpg]

[Bild: FSIg06JX.jpg]

[Bild: M240er6Z.jpg]

Ein paar Tage später waren wir auch im DDR-Museum in Pirna, wo sich aber textilmäßig nicht so viel befand. Dennoch war es eine hochinteressante Sammlung, die von vielen Besuchern mit sehr nostalgischen Gefühlen aufgenommen wurde.

Das DDR-Museum in Berlin, wo wir in den Pfingstferien waren, ist dagegen sehr klein. Man kann aber sehr viele Schubladen aufziehen, und ich konnte originale Strumpfpackungen in die Hand nehmen und sehr genau anschauen. Zu fotografieren traute ich sie mir nicht, man war zu wenig unbeobachtet. Das Berliner Museum hat einen unangenehmen schulmeisterlichen Ton, fast so als möchte man an der DDR gar kein gutes Haar lassen; das störte uns alle. Das zugehörige Lokal war aber sehr nett und machte nicht auf Westideologie.

Ganz herzliche Grüße von Gustavsson


Re: Meine Reiseberichte - Lumpenkarl - 08.09.2012

Hallo Franky!

Ich danke Dir für die Kommentare zu meinen Berichten, die mir zeigen, dass ich die rechten Worte gefunden habe, um zu schildern was einen Feti wie mich so treibt.
Den Schlupfgürtel gab es bei Bellanca früher mit vier und mit sechs Strapsen. Hier hat sich die Näherin sicher einfach nur vertan und die Verkäuferin dachte sich: „Für diesen verrückten Lumpenwicht ist der Lappen noch gut genug“.
Fünf Euronen, hätte ich für unverkäufliche Ware auch für angemessener gehalten, bei Ballanca, wie auch bei EVANA – aber die Gier scheint auf der Gegenüberseite genauso ausgeprägt zu sein, nur nicht auf Lumpen, sondern auf Geld. Der Einkauf beim UDS entschädigt mich da etwas.

Hallo Gustavsson!

Ich freue mich über Deinen Beitrag. Wir waren am 23.08. vormittags dort und wie schön, dass auch drei Tage später noch alles auf der Leine hängt. Ich glaube auch, dass einige der Besucher gerade ihre persönlichen Neigungen in solche Museen treiben. Da hätten wir uns ja wirklich bald die Klinke in die Hand gegeben. Und stell Dir mal vor wie Du gekuckt hättest, wenn Dir auf dem Parkplatz dieses seltsame Auto aufgefallen wäre.
LP03JPG

[Bild: GUscMQBR.jpg]

LG, Karl


Re: Meine Reiseberichte - Franky987 - 18.09.2012

Hallo,

na, ihr alten DDR Museumsbesucher! Ich wollte euch nur ganz kurz mitteilen, ich war letzte Woche auch im DDR Museum!! Grinning-face Grinning-face

Allerdings nicht in irgend einem Miedertempel, sondern auf Rügen im NVA Museum in Prora. Winking-face

LG Franky


"Friedhofs- Schlüpper" - Lumpenkarl - 06.05.2013

Liebe Gemeinde!

Gestern waren Karl und Hexlein in und um Blankenburg unterwegs, denn das schöne Wetter hatte zu einer Ausfahrt eingeladen. In Kloster Michaelstein hielt man das Mittagsmal ab und pilgerte danach über den zugehörigen kleinen Friedhof. Dabei fiel dem Karl folgendes Bild ins Auge.
P1120830; P1120833; P1120834

[Bild: qA5vhsEY.jpg] [Bild: wmsauzmK.jpg] [Bild: 5MmFeWfm.jpg]

Da schien eine ältere Dame in ihre Putzlumpenkiste gegriffen zu haben, um ihrem ausrangierten Schlüpper noch eine praktische Aufgabe zukommen zu lassen, nämlich die, der Reinigung des Friedhofshärkchen. Danach blieb der klatsch nasse Drecklappen einfach auf dem Brunnenrand hängen, für das nächste Scheuerritual, oder bis er vergammelt und somit auch den Weg alles Irdischen geht. Eine andere Witwe würde sich wohl kaum daran vergreifen...
Karl war nur froh, dass es keine geschliffene Miederhose war; sonst wäre er wohl möglich noch zum "Grabschänder" geworden.

Neben der unweiten Reha- Klinik war auch etwas für unsere Schuhfreunde zu erspähen. Auf einem Container mit Bauschutt hatte sich jemand seiner Schuhe entledigt. Ja, wer mit unseren Augen sieht, hat immer etwas zu entdecken und nicht nur die beiden Teufel, die dort ihr Bad nehmen.
P1120841; P1120840

[Bild: gPxJALdC.jpg] [Bild: ARnkW4d2.jpg]

LG, Karl


Re: Meine Reiseberichte - Franky987 - 21.05.2013

Oh Hansi, Deine Gedankengänge darf ich gar nicht weiterführen. Sollten die ollen Schlüpper wirklich "vergessen" worden sein, da kann ich nur hoffen, dass in dem Bakterientümpel nicht irgendwelche Reinigungsaktionen vorgenommen wurden. Pha, ich krieg gleich Schüttelfrost!! Grinning-face Grinning-face

LG Franky