Hallo Ihr anständigen Hausfrauen und Ihr unter ihnen leidenden Männer!
Dieser kleine Bericht soll ruhig zum nachahmen anregen, aber ihr lieben Hausfrauen, verweigert Euch nicht dem glücklichen Ausgang dabei – denkt auch an das schwache Geschlecht an Eurer Seite und das, wovon Ihr glaubt es mit durchs Leben schleifen zu müssen, wird Euch nicht nur die Füße küssen…
Mein Hexlein und ich hatten schon seit längerem mal wieder vor die Schränke durch zu sehen und das was abgetragen, oder nie getragen, auszusortieren.
Keine Angst, meine Schränke mit besonderem Inhalt sind auch ihr heilig!
Nun gut, das Wetter lud nicht zu Ausflügen ein und so wurde ein Hausarbeitstag, an diesem Samstag, abgehalten.
Im Schlafzimmer wurden alle Türen und Fächer der Kleiderschränke geöffnet und jeder begann für sich die Klamotten zu sichten. Fand man etwas, was überflüssig erschien, so fragte man den Partner kurz nach seiner Meinung und legte das Stück dann beiseite. Dabei wurde noch zwischen tragbar und wirklichem Lumpen unterschieden.
Also ich fand z.B. Oberhemden, noch verpackt, die ich in diesen Farben nie tragen würde, aber auch lange Unterhosen von mir, welche ich im Winter auf der Baustelle bevorzuge, die jedoch in die Jahre gekommen, eher breit als lang geworden sind.
Warum soll man sich damit die Fächer versperren? Dem Hexlein erging es ähnlich…
Drei große Säcke hatten sich gefüllt, zwei für die Wohltätigkeit und einer mit textilem Schrott, der jedoch auch nicht im Müll landet, da die Faserstoffe ja bekanntlich zu verwerten sind. Um Fragen vorzubeugen – Schuhen ging es nicht ans Leder!
Zum Schluss öffnete mein Hexlein ihr Unterwäschefach und ich wurde ganz nervös.
Sie legte die Stapel zuerst auf ihr Bett und begann dann Stück für Stück die Teile zu sichten. Unter Kommentaren wurde dann wieder fein zusammen gelegt und in den Schrank verfrachtet. Plötzlich erwischte es ein weißes Miederhöschen, was schon etwas vergilbt war. Sie griff es am Bund und zerrte es auseinander. Dabei gaben die Nähte ein ächzendes Geräusch ab, was dem Lumpenwicht sofort ins Zipfelmützchen fuhr. Ihr entfleuchte ein: „Ach nein, das Ding ist hin, das kommt jetzt mit weg!“ Und argwöhnisch viel ihr Blick auf mich, als mir die Hand automatisch in den Schoß glitt. Schon im selben Augenblick schleuderte sie mir den Miederlappen ins Gesicht und lachte laut auf, dann sortierte sie weiter. Zwei süße synthetische Slips, die ihr wohl zu klein erschienen, wurden ebenfalls aussortiert.
Ich kniete neben den Häufchen auf ihrem Bett nieder und wies das Lumpchen schon mal ganz ungeniert in seine neuen Aufgaben ein, da griff sie nach dem glänzenden Miederhöschen, was ich nie bekommen sollte, höchstens zerstückelt unters Kopfkissen und von dem ich wusste, dass es schon leichte Dehnungsstellen aufwies. Mir stockte der Atem vor Spannung.
Das Hexlein betrachtete das Miederhöschen sehr ausgiebig und dehnte es, zögerte die Spannung fast ins Unerträgliche heraus, bis sie mich herrisch anfuhr: „Tröppele mir bloß mein Bett nicht noch voll! - Das habe ich gern getragen, aber nun ist es zum Lappen verkommen, leiert ja schon aus, also weg damit. Soll ich dich noch damit abputzen, bevor ich es in den Mülleimer donnere?“
Nun war es für mich wirklich Zeit geworden, ein rettendes Läppchen zu finden…, und sie drückte es mir auf den Wicht, der zu niesen begann.
Der Mülleimer blieb am Ende doch leer und das „Tröppelläppel“ unterzog ich einer sofortigen schonenden Handwäsche.
Liebe Grüße von Wicht und Hexlein