Lumpenkarl
14.03.2010, 13:15
Ja, es schmerzte mich schon, die Korseletts so hilflos und vergammelt vor mir zu sehen und wie gern hätte ich ihnen mal gezeigt was auf sie zugekommen wäre, hätten sie den rettenden Hafen früher erreicht. Da jedoch der Mann der Tochter ständig hinter dem Fenster der Waschküche, oder vor der Türe herum wirtschaftete, getraute ich mich auch nicht nur mal kurz den frechen Lumpenwicht tanzen zu lassen. Der alte Büstenhalter hätte sich sicher auch über ein paar Abschiedstränen gefreut, aber was sollte man tun? Sollte ich mir den Dreck in die Hose stopfen, dass die Damen denken müssen ich habe ein Kissen verschluckt? Nein, das ging nicht und sie konnten ja auch jeder Zeit wieder hereinplatzen.
Im hin und her der Gefühle entbrannte in mir eine Hassliebe und ich geriet in den Blutrausch.
Vorsichtig sah ich mich um und schon bohrten sich meine Finger in die brüchigen Spitzencups des weißen Korseletts. Wenn ich es schon nicht genießen durfte, so wollte ich es wenigstens genüsslich zerfetzen, bevor es ein Raub der Flammen wird. Das Geräusch beim Bersten des Stoffes erregte mich zutiefst und ich entwickelte Bärenkräfte.
In der einen Hand hielt ich nun das hintere Teil des Zwickels, die andere griff beherzt in den vorderen Beinabschluss und ich zerrte. Göttlich wie der Stoff mit einem lautem „rrr..atsch“ nachgab, sogar die eine Gummilitze zerriss. Nur die drei Häkchen hielten Stand und der Fetzen landete im Dreck. Gierig griff meine „Zuckerzange“ nach dem geschundenen Lumpen und schleuderte ihn kurzer Hand in das feurige Ofenloch.
„Und tschüss“, entrann es mir, denn das war sein Finale und er hatte nicht lange zu leiden, bei der Übermacht der Flammen, die sich schnell in dem glatten Miederstoff ihren Weg bahnten.
Das zweite Korselett hatte es nicht einfacher – eben noch schön weich, lappig und eine Sünde wert lag es auch schon völlig zerfetzt im Dreck. Meine Finger zerrissen es wo es nur ging und wie es so hilflos vor mir lag, sein maroder Charme begann mein Herz zu erweichen, da hörte ich in Gedanken die harte Stimme der Alten: „Aber jetzt weg mit dem alten Fetzen, los, ab ins Feuer damit, so oller Miederkram wird bei uns verbrannt!“
Schon lag der einstige Wonnelappen im Feuerloch und die Flammen hatten ein leichtes Spiel damit.
Fortsetzung folgt…
LG, Karl
Im hin und her der Gefühle entbrannte in mir eine Hassliebe und ich geriet in den Blutrausch.
Vorsichtig sah ich mich um und schon bohrten sich meine Finger in die brüchigen Spitzencups des weißen Korseletts. Wenn ich es schon nicht genießen durfte, so wollte ich es wenigstens genüsslich zerfetzen, bevor es ein Raub der Flammen wird. Das Geräusch beim Bersten des Stoffes erregte mich zutiefst und ich entwickelte Bärenkräfte.
In der einen Hand hielt ich nun das hintere Teil des Zwickels, die andere griff beherzt in den vorderen Beinabschluss und ich zerrte. Göttlich wie der Stoff mit einem lautem „rrr..atsch“ nachgab, sogar die eine Gummilitze zerriss. Nur die drei Häkchen hielten Stand und der Fetzen landete im Dreck. Gierig griff meine „Zuckerzange“ nach dem geschundenen Lumpen und schleuderte ihn kurzer Hand in das feurige Ofenloch.
„Und tschüss“, entrann es mir, denn das war sein Finale und er hatte nicht lange zu leiden, bei der Übermacht der Flammen, die sich schnell in dem glatten Miederstoff ihren Weg bahnten.
Das zweite Korselett hatte es nicht einfacher – eben noch schön weich, lappig und eine Sünde wert lag es auch schon völlig zerfetzt im Dreck. Meine Finger zerrissen es wo es nur ging und wie es so hilflos vor mir lag, sein maroder Charme begann mein Herz zu erweichen, da hörte ich in Gedanken die harte Stimme der Alten: „Aber jetzt weg mit dem alten Fetzen, los, ab ins Feuer damit, so oller Miederkram wird bei uns verbrannt!“
Schon lag der einstige Wonnelappen im Feuerloch und die Flammen hatten ein leichtes Spiel damit.
Fortsetzung folgt…
LG, Karl