Hallo MulesFucker,
jeder von uns hat so seinen eigenen "Trigger".
Die Frage nach dem "warum" finde ich äußerst spannend.
Der eine findet eine bestimmte Art von Schuhen zum Niederknien, für den anderen sind sie vollkommen uninteressant.
Sorry für den langen Text, aber das musste ich in dem Zusammenhang mal zu Papier bringen
Ich denke, es kommt sehr darauf an,
wann, durch
welche Person und durch
was für eine Art von Reiz man geprägt wurde.
Das ist selbstverständlich nicht nur auf eine Prägung bestimmt.
Im Lauf der Zeit mischen sich da sicher unterschiedliche Reize, die letztendlich jeden Fetisch(isten) ganz indiviuell ausmachen.
Zum
wann:
Bei vielen von uns hat die Prägung sicher in früher Kindheit angefangen.
Beispiele - insbesondere aus eigener Erfahrung - sind:
- Ein geliebtes (eigenes) Paar Schuhe wurde entsorgt. Ich erinnere mich wehmütig an ein Paar Turnschläppchen, das ich im Kindergarten trug, das zu klein wurde und deshalb weggeschmissen werden sollte. Für mich war es extrem unangenehm, dass die Schläppchen direkt im Kindergarten in den Mülleimer sollten. Seither fasziniert mich die Entsorgung von Schuhen ganz allgemein.
- Man spielt, aus noch unbekanntem Interesse, mit den Schuhen der Mutter oder einer anderen Bezugsperson und findet Gefallen daran. Die feine, kindliche Nase nimmt dabei unbewusst die Gerüche von Material und Schweiß auf. Das bitte ich ausdrücklich nicht als plumpes Schnüffeln zu verstehen, wie das manchmal dargestellt wird. Dieser Sinneseindruck ist einfach da, und wenn er mit bestimmten Erlebnissen verbunden wird, übt er seinen Reiz aus.
Für mich ist die Prägung aus der Jugendzeit die entscheidenste. Man entdeckt sich und man entdeckt das andere Geschlecht. Nun ist die Frage, auf welche Art von Mädels Mann anspringt und was man damit - fetischmäßig - verbindet. Bei mir waren es die kecken, teils aufmüpfigen Mädels, die mir gefallen haben -- na, und die trugen keineswegs "biederes" Schuhwerk, sondern Sneakers, oft genug mit grellen Fat Laces.
In dieser Altersgruppe sind Schuhe häufig mehr als nur Fußbekleidung. Sie können ein Gesinnungsausdruck sein, mindestens der Ausdruck eines Lebensgefühls. Sie sind ein Modeaccessoire, das die junge Dame vielleicht als erstes ganz bewusst ausgesucht und womöglich selbst bezahlt hat - vulgo: es sind voll und ganz ihre Schuhe - sie hängt gegebenenfalls daran. Das kann sich darin äußern, dass die Schuhe von Jugendlichen bis zum bitteren Ende getragen werden. Da kommt mein persönlicher Fetisch ins Spiel: Schuhe, die an sich reizvoll sind und ganz viel mit ihrer Trägerin zu tun haben, die vielleicht ihr "Markenzeichen" waren, stehen schlussendlich zur Entsorgung, zur Vernichtung an. Wie gerne hätte ich immer die süßen Sneakers der Mädels gerettet. Das Bewusstsein, dass in den meisten Fällen ihre Eltern die Schuhe emotionslos in den Mülleimer geworfen haben, macht mich fast irre.
Da gibt es sicher noch viele weitere Möglichkeiten, wie man in dieser Zeit geprägt werden kann. Vielleicht beim Tanzkurs, wenn die Mädels erstmals schick und mit feinen Schuhen auftreten. Oder es ist Lehrerin, Ausbilderin oder später Kollegin, die durch ihr apartes Auftreten die Blicke des jungen Fetischisten auf sich lenkt.
Mittlerweile (bin auch nicht mehr der Jüngste) gefallen mir besonders die gepflegten, aber dennoch viel getragenen Schuhe. Das zeigt doch, dass die Trägerin sehr bewusst mit ihren Dingen umgeht. Denn, meine Meinung: Wer (sogar) auf seine Schuhe acht gibt, der gibt auch auf alles (zumindest vieles) andere in seinem Leben acht. Interessanterweise meinte mal ein Bekannter von mir (der des Fetischismus völlig unverdächtig ist), dass er bei Frauen zuerst auf die Schuhe schaut.
Kommen wir zum
welche Person:
Das habe ich im letzten Abschnitt im Grunde schon weitgehend angeschnitten. Ich bin mir sicher, dass wir Fetischisten stets ein Lebensgefühl mit den Objekten unserer Begierde verbinden. Ein Lebensgefühl, das sich eben in so einem unerlässlichen Gegenstand wie Schuhen manifestiert.
Auch wenn die Aufzählung endlos wäre, ein paar Stichpunkte:
- Partyheels, weil man damit Ausgelassenheit verbindet.
- Flip Flops, weil man damit Müßiggang verbindet (wer arbeitet schon (hart) in Flip Flops)
- Sneakers, weil man damit das kecke, junge Mädel verbindet. In diesen Ansatz des Nonkonformismus können durchaus auch andere Schuhe fallen -- das kommt ganz auf den Standpunkt an, von dem aus man es betrachtet.
- Ballerinas, weil sie Ästhetik mit Pragmatismus verbinden.
- Pumps, Mules und ähnliche zierliche Schuhe, weil sie einen Bruch mit dem harten Alltagsleben symbolisieren -- ein positives "ich kann's mir leisten, keine schwere Arbeit zu tun"
Bevor der Eindruck entsteht, es ginge hier um die Schuhe -- es geht mir ausdrücklich um das Lebensgefühl, das die Trägerin ausstrahlt, wenn sie ein bestimmtes Schuhwerk trägt. Ich denke, diese Ausstrahlung ist in Wirklichkeit das reizende an Schuhen. Anders formuliert: Irgendein neues Paar Schuhe aus dem Laden hat zunächst kaum Reize. Es ist wie ein Stück Leinwand, an dem die Künstlerin erst wirken muss, damit es zu etwas Besonderem wird.
Zuletzt die Frage:
Was für ein Reiz macht es für uns aus?
Zunächst ist es der einfachste Sinneseindruck
SEHEN. Ein ästhetischer Schuh, der die wunderschöne Form eines Frauenkörpers buchstäblich unterstreicht, hat auf jeden Fall seinen Reiz.
Oft genug nur unterschwellig, aber
HÖREN kann doch reizvoller sein, als man im Gedanken an Schuhe meinen möchte: Das hohe Klackern dünner Absätze einer leichten Person, die mit kurzen Schritten über den Flur geht -- für mich strahlt das Eleganz aus. Oder das Schnalzen von Flip Flops, das die Trägerin genau so von weither ankündigt.
Genauer hinhören muss man bei Folgendem: Das Herausrutschen der Ferse aus einem Pump oder Ballerina. Erst ein leises Scheuern des Feinstrumpfes am Futter und dann das reizvolle "Plopp", wenn das Schühchen vollends herunterrutscht. Ebenso schön finde ich das Abstellen von leichten Schuhen (Ballerinas - oder bei Dir Mules) auf harten Stein- oder Parkettböden. Ein letztes, hohes Aufschlagen der Ledersohle oder des Absatzes auf dem Boden und Du weißt, sie hat jetzt ihre Schuhe ausgezogen. Da muss ich an die uralte Fernsehserie Sketchup mit Dieter Krebs und Iris Berben denken: Beide gehen zu Bett und man hört erfreulich deutlich, wie Iris' Schühchen sachte auf dem Boden aufschlagen -- das eindeutige Signal: Ich komm' jetzt in die Kiste.
Etwas vorausgegriffen (im wahrsten Sinne des Wortes): Das Rascheln von entsprechendem Material (ich mag sehr gern das Nylon der 80er/90er Jahre Sneaker) beim Anfassen, Verbiegen oder gar Durchstechen und Zerschneiden eines Schuhs kann ein akustischer Hochgenuss sein.
Kommen wir noch einen Schritt näher: Zum
FÜHLEN.
Klar, anfühlen kann man jedweden Schuh. So weit nichts Besonderes.
Aber ein weiches Frottee-Futter, ein handschuhweiches Leder -- das lässt so manches Herz höher schlagen.
Unlängst hatte ich erst wieder den direkten Vergleich: 0815-Ballerina (tatsächlich nie getragen, Fehlkauf von vor einigen Jahren) aus mindestens miserablem Leder, wenn nicht sogar Kunstleder und Gummisohle versus einem viel getragenen, aber äußerst gepflegten Edel-Ballerina von Ferragamo. Der reine "Griff" des Materials ist so viel angenehmer, dass es mich regelrecht überrascht hat. Dazu die feine Narbung und der seidige Glanz. Intensiver inspiziert sind die Ferragamos wahre Handschmeichler. Die 0815-Ballerinas habe ich danach geradezu angewidert weggeräumt.
Sind erst Beulen im Leder, wo sich die Zehen Platz nach außen geschaffen haben oder tiefe Abdrücke in der Innensohle, dann finde ich nicht nur diese Form ansprechend, sondern befühle auch sehr gerne jede einzelne Aus- bzw. Einbuchtung, die die Füße hinterlassen haben.
Die Königsklasse ist für mich, einen frisch ausgezogenen Schuh, noch ganz warm, in die Hände zu bekommen. Ein weicher, enger Puma Speedcat, den ganzen Tag getragen und richtig feuchtgeschwitzt war bisher das Geilste, was ich zu fassen bekam -- womit der Übergang zum letzten Punkt da wäre:
RIECHEN. Wie eingangs gesagt, meine ich damit defintiv kein plumpes Schnüffeln nach dem Motto "die müssen stinken". Das ist auch dort vermutlich nicht so gemeint, aber so kommt's leider oft genug rüber.
Nein, ich meine den feinen Duft von Leder, der sich merklich gegenüber einem schweiß-sauren Gestank von künstlichen Materialien abhebt. Auch hier gibt es sicher große Unterschiede, aber ein feiner Lederschuh hat für sich gesehen schon seinen Reiz.
Besser wird es, wenn die Schuhe frisch ausgezogen sind und sehr dezent "warm" duften. Was man dabei nicht wegdiskutieren kann, sind die Pheromone, also genaugenommen Lockstoffe, die der Schweiß, neben übelriechender Butansäure, sehr wohl enthält. Auch wenn bei mir der Fokus da nicht draufliegt -- ich kann es sehr wohl verstehen, wenn man gern an den Füßchen seiner besseren Hälfte schnuppert.
Was ich persönlich für entbehrlich halte und deshalb auch nicht unbedingt mit einschließen will, ist der letzte Sinneseindruck: Das
SCHMECKEN. Es gibt ja offensichtlich Liebhaber, die Innen- oder Außensohlen (sauber-)lecken. Das ist für mein Verständnis eine andere Art von Fetisch. Innensohlen schmecken bestenfalls salzig (ja, einmal musste ich's probieren) und Außensohlen sind in der Regel einfach nur dreckig (nein danke).
Das war etwas viel Text, aber garantiert nicht erschöpfend.
Jeder hat eben seine ganz persönlichen Vorlieben, wo es sicher Überschneidungen mit anderen gibt - auch wenn diese sich nicht auf so ganz offensichtliche Merkmale wie den Schuhtyp reduzieren lassen.
Beste Grüße, IvyMike.
p.s.: Der Anblick und der Geruch von brennenden Schuhen ist selbstverständlich ein Highlight :-D
Danke für die tollen Bilder von den Schläppchen Deiner Holden.