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Die alten Future Cat von Andrea
#1
Hallo zusammen,

weil wir im Zusammenhang mit Schuhlovers Erlebnissen mit den New Balance seiner Kollegin drauf zu sprechen kamen: 
Meine Erlebnisse, wie ich an die Puma Future Cat meiner Kollegin gekommen bin, was allerdings schon ein paar Jahre her ist.
Ich hatte mir damals zum Glück detailliert notiert, was alles passiert ist -- viel Spaß beim Lesen! 

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Vorgeschichte:
Meine Kollegin Andrea hatte damals, als sie ins Unternehmen kam, weiße Puma Future Cats. Die Schuhe sehen generell schon süß aus, gewannen aber durch die kleine Größe (36) nochmals an Appeal für mich. Gerne erinnere ich mich an Situationen, wenn Andrea (wie häufiger) auf einem Tisch saß und ihre Beine baumeln ließ. Sie spielte (wahrscheinlich unbewusst) dabei mit ihren Füßen, was meine Blicke stets auf ihre Schuhe lenkte.

Sie trug die Schuhe (im Wechsel mit Puma Avantis) sehr häufig, worunter diese natürlich 'litten'. Man sah mit der Zeit, dass die Spitze immer abgestoßener wurde und sich die Schuhe im Vorderfußbereich zunehmend ihren Füßen anpassten. Im Grunde sehr schön, denn das macht schließlich solche Schuhe aus. In einer Woche hatte sie plötzlich nicht mehr ihre üblichen Schuhe an, sondern andere, den Future Cats und den Avantis sehr ähnliche Schuhe an. Die 'Alten' trug sie seit da gar nicht mehr. Ich nahm an, dass sie die 'Alten' schlicht und ergreifend durch 'Neue' ersetzt hatte und die Alten im Müll gelandet wären.  Crying

Zu der Zeit (das war zur Zeit der Finanzkrise 200nerd gab es überall "Abwrackprämien" auf alte Produkte -- auch auf Schuhe. In Gedanken malte ich mir aus, wie sie ihre süßen Future Cats für ein paar läppische Euro einem Verkäufer ausgehändigt hat, der sie womöglich noch vor ihren Augen "unbrauchbar" gemacht hat, wie das damals mit Autos üblich war...

Fast zwei Jahre später war ich zu ihrem Polterabend eingeladen. Ein bisschen war ich natürlich auf ihre Schuhe gespannt. Besonders deswegen, weil mein Kollege Steffen (quasi auf meinen Hinweis) ihr den Wikipedia-Artikel weitergeleitet hatte, der besagt: "Besonders das Brautpaar trägt meist nicht die neuesten Kleidungsstücke, denn mancherorts wird um Mitternacht die Hose des Bräutigams verbrannt und die Schuhe der Braut auf ein Holzbrett genagelt." Diesen Hinweis hatte sie auf jeden Fall zur Kenntnis genommen, ich weiß nur nicht mehr, wie sie darauf reagiert hatte. 

Sie trug am Polterabend dann tatsächlich Schuhe, bei denen Schrammen durch die herumliegenden Scherben nichts mehr ausmachten und die im Bedarfsfall 'getötet werden' dürften: Ihre alten Future Cats!  face-flushing
Teilweise fegte sie die Scherben mit dem Besen zur Seite, größere Brocken schob sie auch mit den Füßen weg.
Ich machte davon natürlich viele Bilder und hoffte, dass jemand den Brauch mit dem Annageln kennt und die Initiative ergreift.
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Mitternacht ging allerdings ohne Vorkommnisse vorüber. Ein wenig ärgerte ich mich, weil ich natürlich keine passenden Utensilien (Hammer, Nägel und Brett) mitgenommen hatte, aber getraut hätte ich mich alleine wahrscheinlich sowieso nicht dazu.

In meinen schlimmsten Vorstellungen hatte ich mir am Tag danach ausgemalt, wie sie ihre Pumas mit dem vielen Gerümpel das am Abend anfiel, beim Aufräumen zuerst in einen der bereitstehenden Müllsäcke steckte und diesen dann in den großen Container warf. Denn falls sie wirklich Steffens 'Drohung' ernst genommen hatte, hätte sie auf jeden Fall ein paar (bessere) Schuhe zum Wechseln bereitgestellt. Am Abend hatten die Pumas zudem arg gelitten und außerdem war die Witterung im März alles andere als 'turnschuhtauglich'. Es gab also mehr als genug Gründe die Pumas zu entsorgen.
Einziger Trost: Ich konnte noch viele Bilder machen.

Einige Wochen später verabschiedete sie sich zum Feierabend von ihrem Mann (der auch im Unternehmen arbeitete). An diesem Tag trug sie Pumps, die sie aber kurz vor dem Gehen in ihre Pumas wechselte! Wie ich heraushörte, wollte sie noch mit ihrem Hund Gassi gehen - und hatte sich deshalb die alten Schuhe angezogen.

Wenige Tage darauf lud ein Kollege zum Freitagsbier ein um die (kommende) Geburt seine Sohnes zu feiern. Alle Mitarbeiter waren eingeladen und der Umtrunk war spaßig und ging länger. Vermutlich hatte ich mir ein bisschen Mut angetrunken: Zwischendurch ging ich vorgeblich auf die Toilette, ging dann aber in das Büro meiner Kollegin. Womöglich hatte sie ihre Schuhe irgendwo im Büro abgestellt! Fündig wurde ich in ihrer Tasche. Dort lagen die Pumas drin. Ich habe sie herausgenommen, schnell vier Bilder gemacht und dann fein säuberlich wieder zurückgeräumt. Den Gedanken, die Schuhe zu klauen habe ich zum Glück schnell wieder verworfen, auch wenn ich später öfters dachte, dass die Gelegenheit einmalig war.

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Seither hatte ich die Schuhe nicht mehr gesehen, hatte aber (berechtigte) Hoffnung, dass sie nicht unmittelbar von der Entsorgung bedroht sind. Wenige Male schlich ich mich nach Dienstschluss noch in ihr Büro und schaute nach, ob sie die Pumas nicht irgendwo deponiert hatte. Leider Fehlanzeige.

Ende September lud Steffen zu einem Grillabend ein. Andrea hatte erfreulicherweise wieder ihre Pumas an. Sie saß mir auf der Bierbank, die Steffen im Garten aufgebaut hatte, gegenüber und insgeheim versuchte ich mit ihr zu "Füßeln" bzw. zufällig ihre Schuhe/Füße zu berühren. Leider ohne nennenswerten Erfolg. Als es dann wegen der kühlen Witterung später ins Haus ging, hatte ich die Hoffnung, dass sie die Schuhe an der Garderobe ausziehen würde. Leider ließen die Mädels ihre Schuhe wegen 'kalter Füße' vorerst an, als wir uns an den Tisch in der Küche setzten. 

Als ein Pärchen ging, gingen wir verbliebenen sechs ins Wohnzimmer. Dort hieß es wegen dem noch relativ neu versiegelten Parkett: "Bitte Schuhe ausziehen". Ohne die Schnürsenkel zu lösen, schlüpfte Andrea aus ihren Pumas heraus und stellte sie im Flur neben die Türe zum Bad. Meine Hoffnung, beim Weg ins Bad ihre Schuhe etwas näher inspizieren zu können, wurde leider gleich wieder getrübt: Ihr Mann stellte seine Schuhe direkt auf ihren ab.

Damit waren Andreas Schuhe nicht unmittelbar greifbar. Was ich mir dabei auch überlegt habe, und das ist natürlich Ansichtssache: Seine Schuhe auf denen jemand anderes abzustellen fühlt sich für mein Empfinden ein bisschen wie eine Degradierung - zumindest der Schuhe - des anderen an. Besonders dann, wenn 'unten' die kleinen, weißen Schuhe der Frau stehen und der Mann seine großen, klobigen Schuhen darauf abstellt. Selbst würde ich so etwas in jedem Fall genau anders herum machen. Kurz habe ich überlegt, ob es ihm möglicherweise ein bisschen Spaß gemacht hat, die Schuhe seiner Frau auf diese Art 'abzuwerten'. Platz, seine Schuhe woanders abzustellen, hätt's nämlich mehr als genug gehabt.

So blieb's an diesem Abend leider wieder nur beim Anschauen. Wenigstens konnte ich Andrea beim Anziehen der Schuhe noch die ganze Zeit intensiv zuschauen, da ich bei der Verabschiedung günstig stand und sie genau in meinem Blickfeld hatte.

Die folgenden Woche hatte ich lange überlegt, wie ich an ihre Pumas komme, bevor sie das Unternehmen (völlig geplant) verlässt. Mitte November konkretisierte ich in Gedanken die Idee eines Forum-Mitglieds, zu behaupten, die Schuhe würden für einen Geburtstags-Gag benötigt. Der Zeitpunkt erschien mir nun günstig, da Andrea nur noch drei Monate im Unternehmen sein wird und in ihrer jetzigen Verfassung (sie war schwanger und sehr glücklich darüber) am ehesten für Späße zu haben wäre.

Ich gab mir an einem Donnerstag den Ruck und schrieb ihr -- mit zittringen, feucht-schwitzigen Händen -- diese E-Mail:

Hallo Andrea.

 
Eine Freundin (hat am Montag Geburtstag) hatte sich über Amazon ein Paar Puma-Schuhe (siehe Bild) gewünscht.
Weil's aber ein Auslaufmodell ist, gibt's die zwischenzeitlich dort nicht mehr, wir haben aber bei eBay noch welche erstanden.
Als Gag bei der Geschenkübergabe wollten wir statt der Neuen Gebrauchte in die Schachtel tun ("Gab's leider nimmer neu").
Bis jetzt haben wir aber keine Gebrauchten ersteigern können und langsam läuft die Zeit davon. :-)
 
Jetzt die Frage: Hast/Hattest Du nicht solche? Würdest Du uns die eventuell ausleihen?
[Bild: ME1XGCI_t.jpg]
 
Grüße, IvyMike.

Was ging mir die Düse... An dem Tag hab' ich keinen ordentlichen Gedanken zustande gebracht.

Andrea's Antwort ließ zum Glück nicht lange auf sich warten:

Hallo IvyMike,
 
ich hab so ähnliche.  So in der Art aber ohne Ferrari logo und in weiß /rosa.
[Bild: ME1XGCJ_t.jpg]
Die identischen hab ich leider nicht!
  
Gruß
Andrea

Das hörte sich leider sehr nach einer Absage an.
Ganz ließ ich mir den Mut aber nicht nehmen und antwortete darauf:

Cool. Völlig identisch müssten sie auch nicht sein. Für den Effekt würd's reichen ;-)

Am Freitag um circa halb zehn stand Andrea auf dem Flur und unterhielt sich. Sie hielt eine 'verdächtige' Tüte in der Hand.
Im Vorbeigehen gab sie mir die Tüte in die Hand und sagte, dass sie mir die vorbeibringen wollte. Sie wünschte mir noch "Viel Spaß damit." 
In der Tüte waren ihre Pumas.  face-flushing
[Bild: ME1XGIX_t.JPG]
[Bild: ME1XGJ0_t.JPG]
[Bild: ME1XGJ2_t.JPG]

Via eMail bedankte ich mich kurz darauf nochmals dafür:
Hallo Andrea,

im Flur war's grad ein bisschen hektisch, deswegen nochmal: Vielen Dank für die prompte Hilfe!
Ich bring' sie Dir am Dienstag dann wieder.

Grüße, IvyMike.

Dass es so einfach sein würde, die Schuhe für begrenzte Zeit zu bekommen, konnte ich fast nicht glauben. Entsprechend hatte ich keinen 'Plan B' in der Tasche um endgültig an die Schuhe heranzukommen. Die Idee war dann, noch am Freitag Nachmittag mit ihr zu sprechen (am liebsten telefonisch), ob sie ihre Schuhe eventuell nicht nur ausleihen, sondern auch hergeben würde.

Die Gelegenheit ergab sich wie folgt:
Um kurz vor drei Uhr nachmittags kam sie wegen einer technischen Frage in mein Büro. Mit wahrscheinlich ziemlich rotem Kopf fragte ich sie, bevor sie wieder ging, ob sie die Schuhe (eigentlich nur leihweise) auch verkaufen würde. Sie sagte: "Das würde schon gehen. Was würdet Ihr denn machen?"  Ich hab' dann etwas gestikuliert und sinngemäß gesagt, dass noch nix konkretes geplant sei, aber falls irgendwas wäre...". Andrea antwortete: "Das passt dann schon, wenn sie abhanden kommen. Die Schuhe waren nicht wirklich teuer. Die hab' ich damals im Puma-Outlet gekauft. Da werden wir uns schon über den Preis einig." sagte sie mit einem Schmunzeln.

Wahnsinn  face-flushing Leute, mir ist echt der Sack geplatzt.

Am Montag hab' ich Andrea 20€ für Schuhe angeboten. Als ich beim Reinkommen den Geldbeutel in der Hand hatte, sagte Andrea gleich, als hätte sie's geahnt: "Die Schuhe wurden also nicht zurückgegeben." - Ich sagte: "Äh, wenn, dann sowieso erst morgen." Meine Begründung für den 'Kauf': "Damit wir mehr Gestaltungsfreiheit haben". Zu diesem Zeitpunkt war's also theoretisch noch offen, ob sie die Schuhe hergeben will. Andrea nahm die 20€ gerne und antworte mit einem zufriedenen Grinsen: "Das reicht dicke. Mehr haben die wahrscheinlich eh nicht gekostet." Ironie der Sache: In der "Abwrackprämie"-Geschichte, die ich mir ausgedacht habe, hat sie auch 20€ dafür bekommen. Doch jetzt gehören ihre Pumas mir ;-)

Interessanterweise hatte sie gar nicht mehr danach gefragt, was mit ihren Schuhen passiert ist. Hätte ich echt nicht gedacht, dass ihr das so egal ist. Oder ahnt sie, dass hier ein Liebhaber zugeschlagen hat?  thinking

In meiner Mini-Sammlung von wirklich tollen Schuhen haben die Pumas jetzt auf jeden Fall einen Ehrenplatz  Grinning-face


In den Tagen nach der Übergabe hatte ich mir überlegt, ob ich selbst noch was zum 'Verbleib' der Schuhe sagen soll. Ich hab's dann aber gelassen, denn es hätte entweder 'in den falschen Hals' kommen können oder dazu führen können, dass ich ihr die Schuhe wieder zurückgeben soll/muss.

Ein bisschen ausmalen kann man sich's aber dennoch ;-)
"Und, hat's gut geklappt?" - "Ja, kam echt gut an. Martina kam sich zuerst total verscheißert vor. Als sie aber den zweiten Schuh ausgepackt hat und unsere Unterschriften gesehen hat, war's klar, dass es nur ein Gag sein sollte." - "Hat sie die Schuhe dann behalten?" - "Nö, die wollte sie nicht. Sie hat sie nach der Geschenkübergabe wieder zusammen mit dem Geschenkpapier in die Schachtel geknüllt. Die Schachtel hat ihr Freund später dann noch plattgetreten und in den Müll geschmissen."
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#2
Hammer Story! Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie Dir die Düse gegangen ist. Ich kenn so eine ähnliche Situation, in der meine Kollegin bereits gesagt hat, dass die Schuhe im Müll verschwinden und ihre Mülltonne war nahe am Einfamilienhaus, allein der Weg zur Tonne wäre ohne Sichtschutz.

Echt geil, dass Du die Schuhe damals bekommen hast thumb-up
Ein Feuer in Ehren kann niemand verwehren.
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Mein YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/@therealschuhlover
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#3
Hier noch die Geschichte, die ich mir damals "zum Trost" ausgedacht hatte, wie Andrea ihre Schuhe womöglich in einem Schuhgeschäft für eine Abwrackprämie hergegeben hätte:


"Oh nein, so ein Mist!" fuhr es aus Andrea heraus. Sie trat in einem Moment der Unachtsamkeit in die Überreste eines Hotdogs. Ketchup quoll heraus und verteilte sich quer über ihren linken Schuh. Andrea humpelte einen Schritt zur Seite um den Schaden zu begrenzen, nahm ein Stofftaschentuch aus ihrer Handtasche und wischte angewidert die rote Soße von der Schuhspitze. Das abgestoßene Glattleder und der kleine eingestickte Puma waren jedoch ein hervorragender Haftgrund für den Ketchup. So sehr Andrea auch wischte, ein rötlicher Fleck blieb. Verärgert warf sie das zerknüllte Taschentuch in den nächstgelegenen Mülleimer und setzte ihren Einkaufsbummel fort. 

Wenigstens war das Wetter herrlich und die Königsstraße für einen Freitag Nachmittag angenehm ruhig. Eigentlich wollte sie nichts bestimmtes kaufen, aber vielleicht gab es irgendwas Unwiderstehliches oder einen sale-out, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Doch viel interessantes gab es nicht. Nicht mal die neu angekommene Kollektion bei Zara konnte überzeugen. Andrea schaute auf die Uhr. Halb acht, die Läden schließen gleich. Sie beschloss den Einkaufsbummel zu beenden und gemütlich zur S-Bahnstation zurück zu gehen. Auf Höhe von ShoeTown-Werdich fiel ihr Blick auf das große Schild im Schaufenster. Sie hatte es wohl im ersten Trubel völlig übersehen. Dort stand: "ABWRACKPRÄMIE ! Geben Sie am Eingang Ihre Schuhe ab und Sie erhalten einen 20€-Gutschein !" Zwanzig Euro, das ist doch ein guter Grund für neue Schuhe, schmunzelte Andrea, als sie sofort in Richtung ShoeTown schwenkte. 

Das Personal räumte gerade die Außenständer ins Gebäude, doch ein freundlicher Mitarbeiter fragte Andrea gleich: "Haben Sie unsere Aktion gesehen? Für alte Schuhe gibt's einen 20€-Gutschein." - "Ja, die habe ich gesehen. Und wie läuft das ab ?" - „Wenn Sie mir jetzt Ihre Schuhe geben, die Sie gerade tragen, bekommen dafür im Tausch den Gutschein." Ohne zu zögern schlüpfte Andrea aus ihren lose gebundenen Schuhen. Es waren diese weißen Puma Future Cat mit der leicht seitlichen Schnürung und der großen Katze auf der Innenseite. Sie hatte die Schuhe schon seit mindestens vier Jahren tagtäglich getragen, weshalb sie ziemlich genau ihre Fußform annahmen. Die Schuhspitzen waren vom vielen Tragen schon etwas abgestoßen und das frühere weiß war einem hellen Grauton gewichen. 

Doch das interessierte jetzt nicht. Sie hob ihre Schuhe auf und reichte sie dem Mitarbeiter. Es war ihr fast peinlich, dass die Schuhe vom langen Tag noch ganz warm und etwas feuchtgeschwitzt waren. Der Verkäufer nahm ihr die Schuhe ab und griff fest mit seiner Hand hinein. Er hielt sie zwischen Daumen und Handfläche, die Hand tief und fest in die Schuhe gegraben, als wollte er gerade die sich verflüchtigende Wärme und die Feuchte von Andreas Fußschweiß festhalten. Während er mit der anderen Hand den Gutschein überreichte, packte er noch fester zu. Die kleinen Schuhe wurden von seiner Pranke geradewegs zerknüllt. Das Leder knarzte wie wenn es um Gnade vor dem bevorstehenden Ende flehen würde. 

Andrea ging nun sockig, den Gutschein in der Tasche, Richtung Schuhregale um sich umzusehen. An ihre alten Schuhe dachte sie in diesem Moment gar nicht mehr. Zwischenzeitlich kümmerte sich der Mitarbeiter um ihre „Raubkätzchen“. Den ganzen Tag hatte er schon Schuhe von den verschiedensten Leuten entgegengenommen, im Gegenzug Gutscheine ausgegeben und in einer freien Minute die alten Schuhe auftragsgemäß abgewrackt oder besser gesagt: Geschreddert!. Im Nebenraum stand ein Reißwolf von der Größe einer Waschmaschine. Klein, aber groß genug um die täglich zuhauf anfallenden Kartons und sonstigen Abfall auf ein Mindestvolumen zu reduzieren. Dort sollten alle abgegeben Schuhe umgehend enden um es ihren einstigen Besitzern unmöglich zu machen, ohne neue Schuhe den Laden zu verlassen; das war schließlich Bedingung dieser Aktion. 

Bei quasi allen Schuhen, die er heute schredderte, war es ihm völlig gleichgültig. Ein paar zerlatschte Chucks hier, ein paar abgelaufene Männerschuhe da und zwischendrin das ein oder andere Paar Pumps. Nichts, was ihn auch nur mit der Wimper zucken ließe. Alles landete im Reißwolf und wurde per Knopfdruck in wenigen Sekunden zu haselnussgroßen Hackschnitzeln zerfetzt. Als er nun aber vor dem Reißwolf stand, hielt er inne. Nicht nur die Besitzerin der Schuhe war eine sexy Maus, sondern auch ihre Schuhe hatten irgendwie Sexappeal. Schuhe? Sexappeal? Er musste innerlich fast lachen. So hatte er das noch nie gesehen. Für ihn waren Schuhe ein Produkt, das er täglich verkaufte; ein Gegenstand; nicht viel mehr. Aber diese Teile erregten ihn irgendwie. 

Er stellte die Pumas auf den nebenstehenden Tisch, trat etwas zurück und schaute sie intensiver an als vorher. „Wirklich süß" ging es ihm durch den Kopf. Er nahm wieder einen Schuh in die Hand, besah ihn sich von allen Seiten und schließlich von innen. "Größe 36. Das sind ja fast Mädchenschuhe." Mit der zweiten Hand griff er nun - deutlich sanfter als beim ersten mal - hinein und erfühlte das Innenleben. Das weiche Futter umschmeichelte seine Hand als seine Finger über die Abdrücke von Andreas Zehen glitten. Ohne es zu begreifen wurde er immer erregter. Seine Hand wechselte vom Schuh zu seinem Hosenbund um alles wieder zurechtzurücken. Nach einem prüfenden Blick zur Tür, ob er alleine ist, führte er den Schuh zu seiner Nase und roch daran. Wieder merkte er, wie er etwas tat, dass er noch nie getan hat, und von dem er dachte, er würde es nie tun.  Doch da ertönte die fällige Lautsprecherdurchsage: "Verehrte Kunden, in fünf Minuten schließen wir. Wir bedanken uns für Ihren Einkauf und wünschen Ihnen einen guten Nachhauseweg." Er war sich sicher, sich noch mehr mit den Schuhen beschäftigen zu wollen. Der Reißwolf blieb aus und stattdessen wanderten die Schuhe in seinen Spind.

Trotz bemühter Suche konnte Andrea einfach keine Schuhe finden, die ihr gefielen. Und wenn sie ihr gefielen, dann waren sie nicht in der passenden Größe vorhanden. Es war zum verzweifeln. Langsam wurde ihr kalt an den Füßen und sie sehnte sich nach ihren bequemen Pumas zurück. Vor fünfzehn Minuten war sie noch glücklich über den Tausch in 20€. Wahrscheinlich hätte sie ihre Schuhe auch für zehn Euro hergegeben. Aber jetzt bereute sie es. Zu allem Überfluss kam auch noch die Durchsage, dass das Geschäft gleich schließt. Entmutigt von der Suche und mit kalten Füßen ging sie ohne Umwege zur Ladentheke, wo der Mitarbeiter von vorhin die letzten Kunden bediente.

"Ich hab' leider nichts gefunden" sagte sie in einem traurigen Ton. "Darf ich bitte meine alten Schuhe wieder haben?" Es trat eine kurze peinliche Stille ein. Andrea war überzeugt, dass ihre Schuhe nur in einem Altkleidersack gelandet waren. Der Mitarbeiter rechnete nicht dieser Frage und konnte ja keinesfalls sagen, dass er die Schuhe einer Kundin an sich genommen hatte. Zu seinem Glück sagte der nebenstehende Kollege: "Wenn Sie Ihre Schuhe für die Abwrackprämie abgegeben haben, sind die mit Sicherheit im Schredder gelandet. Herumgestanden ist auf jeden Fall nichts mehr. Und wenn, dann hätte ich es spätestens vor zwei Minuten entsorgt. Tut mir leid." 

"So ein Scheißtag", dachte Andrea und sagte: "Muss ich jetzt auf Socken heimlaufen?" Etwas beklommen antwortete der Mitarbeiter: „Sockig brauchen Sie nicht nach Hause zu gehen. Sie können sich noch wenigstens eine halbe Stunde im Laden nach neuen Schuhen umsehen. Wir müssen eh noch aufräumen." Diese Antwort war nur halbwegs befriedigend. Immerhin hatte sie nun eine reelle Chance mit neuen Schuhen nach Hause zu kommen. Doch zu welchem Preis ? Ihre geliebten, bequemen Pumas hatte sie für läppische zwanzig Euro einem Händler zur Vernichtung überlassen. Die hätten's gut und gern noch zwei Jahre gemacht. Aber zu spät. Jetzt musste sie erst mal Nachfolger finden...

Mit sehr gemischten Gefühlen ging der Mitarbeiter nach Dienstschluss zu seinem Spind. Die letzte Stunde hatte es wirklich in sich. Er entdeckte in einem Paar Schuhe, das ihm eine Kundin zum Entsorgen überließ, einen Reiz der ihn fesselte. Zu allem Überfluss war diese Kundin auch noch hübsch und sie tat ihm unendlich leid, als sie ihre niedlichen Schuhe gerne zurück haben wollte und mit einem traurig-entsetzten Gesichtsausdruck registrierte, dass diese nur noch ein Häufchen Hackschnitzel sind. Oder besser gesagt: Sein sollten. Denn er hatte sie ja zum Glück gerettet.
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#4
Wow... Deine Storys haben es echt in sich! Ich habe mal in einer Firma gearbeitet, die online Arbeitsschuhe verkauft haben. Es gab aber auch einen Lagerverkauf und ich habe die Kunden und Kundinnen bedient. Teilweise sah ich hübsche Mädels in derart süßen Schuhen, dass ich mir manchmal gewünscht habe, sie würden mich fragen, ob sie die Arbeitsschuhe gleich anziehen und ihre alten Schuhe, die sie tragen, hier entsorgen dürfen. Hat nur leider nie jemand gefragt Crying Face
Ein Feuer in Ehren kann niemand verwehren.
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#5
(18.07.2021, 16:13)schuhlover schrieb: Teilweise sah ich hübsche Mädels in derart süßen Schuhen, dass ich mir manchmal gewünscht habe, sie würden mich fragen, ob sie die Arbeitsschuhe gleich anziehen und ihre alten Schuhe, die sie tragen, hier entsorgen dürfen. Hat nur leider nie jemand gefragt Crying Face

face-flushing Das ist auch eine meiner Wunschvorstellungen -- in einem Schuhladen arbeiten und von hübschen Mädels ihre alten Schuhe in Empfang nehmen. So wie im Slogan von Reno: "Die behalt' ich gleich an." -- Ja, bitte! Und gib mir Deine alten!
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#6
Kennst Du "Elton zockt?" Da gab es mal einen Teil, wo er um die Schuhe einer jungen Studentin gespielt und gewonnen hat. Heißt: die Studentin musste Schuhe und Socken ausziehen und hergeben. Egal ob gefakted oder echt, sowas würde ich auch gerne mal mit besoffenen Mädels machen. Irgendein Quiz, dessen Frage die 100%ig falsch beantworten und dafür müssen sie ihre Schuhe hergeben *schwell*
Ein Feuer in Ehren kann niemand verwehren.
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#7
Ich weiß nicht, ob es die Folge war, aber das mit Elton Zockt ist mir geläufig.
Einmal wurde als Einsatz quasi die ganze Schuhsammlung (mindestens 30 Paar) des Mädels gefordert.
Das Mädel hat verloren und der "Vollstrecker" hat einen Schuh nach dem anderen zersägt  face-flushing

Nachtrag: Du meinst vermutlich diese Folge (die ich noch nicht kannte -- danke für den Tipp!)
Elton zockt -- Schuhe



Die "Abwrackprämie" war tatsächlich auch mal Thema der Sendung "Verstehen Sie Spaß...?".
Verstehen Sie Spaß -- Abwrackprämie
Den Käuferinnen wurden ihre Schuhe abgeschwatzt und vor ihren Augen in einen "Schredder" geworfen.
Der entsetzte Gesichtsausdruck der Käuferinnen war königlich  Face-with-tears-of-joy
Leider war das gefaked -- zu einem späteren Zeitpunkt hat der Lockvogel in den "Schredder" gegriffen und die Hackschnitzel herausgeholt. Also wurden die Schuhe der Kundinnen nur nach hinten durchgereicht und damit verschont -- schade.


Eine sehr, sehr geile Sendung, die ich leider auf YouTube nicht mehr finde, war von einem kanadischen Radiosender.
Sie hieß "Heads or Tails" -- also auf deutsch "Kopf oder Zahl". Es musste ein relativ hoher Einsatz gebracht werden, aber dafür waren die Preise auch ganz ordentlich. In der Folge, die ich meine, standen ca. 10 Paar Schuhe (und zwar echt geile Pumps!) gegen einen Gutschein über round-about 300 kanadische Dollar für einen Schuhladen.

Das wirklich Geile: Das Mädel musste ihre Schuhe nacheinander auf der Straße aufreihen (sehr geiler Anblick) -- wo bereits eine Straßenwalze mit laufendem Motor bereitstand. Der Kommentator erklärte nochmal die Spielregeln, dass sie jetzt gleich die Münze werfen und wenn sie gewinnt, bekommt sie den Gutschein. Wenn sie verliert, werden augenblicklich (O-Ton: "in an instant") ihre Schuhe zermalmt. Sie hat verloren  Face-with-tongue
Schade, dass es das Video nicht mehr gibt -- "knack, knack, knack" walzte sich die Maschine über ihre Schuhe und quetsche ein Paar nach dem anderen zu Mus. Die Kameraleute haben sich's nicht nehmen lassen, die Überreste ganz genau in Augenschein zu nehmen.
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#8
Ich kenne die Folge mit den 30 Paar Schuhen UND auch die von Verstehen Sie Spaß Winking-face Ich denke, ich kenne wohl nahezu alle Videos, in denen Schuhe zerstört werden - freiwillig oder nicht Face-with-tears-of-joy

Die Idee mit der Straßenwalze finde ich genial, den Anblick der Mädels und Schuhe hätte ich gerne gesehen. Werde mich da mal auf die Suche begeben Grinning-face
Ein Feuer in Ehren kann niemand verwehren.
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#9
Puma Future cat are so hot shoes i'm so excited when my gf wear her pumas
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