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Nylons in Pumps verbrennen
#1
Hallo! 
In meiner Kindheit wurden oft alte und ausgemusterte Pumps im Ofen verbrannt. Es gab einen Karton mit alten Pumps und Sandaletten im Heizungskeller, in dem auch getragene Nylon Strumpfhosen lagen. Wenn das Feuer im Heizkessel heruntergebrannt war, nahm mein Vater einen alten Pumps aus dem Karton und stopfte ihn oft mit alten Nylon Strumpfhosen aus. Dann öffnete er die Feuerluke und legte den Schuh auf die glimmenden Kohlen. Der arme Pumps begann sich in der Hitze zu verbiegen und die Nylons in ihm fingen an zu schmelzen, bis sie plötzlich in hellen Flammen standen und den Schuh entzündeten, der nun in hellen Flammen brannte und sich in dem Höllenfeuer wand und hochbog. Jetzt legte mein Vater Koks nach, der nach kurzer Zeit durch den brennenden Schuh entzündet wurde. Manchmal steckte er einen gefüllten Stöckelschuh mit der Spitze tief in den glühenden Koks hinein und legte nach, wenn der arme Pumps und die in ihm befindlichen Nylons am hellsten brannten.
Hat irgend jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? 
Viele Grüße 
Stiletto
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#2
Hallo Stiletto,

dieses Vorgehen habe ich früher in dieser Form früher nicht praktiziert. Ab und zu hatten die Mädels ihre kaputten Nylons in die Spitzen ihrer aufgetragenen Pumps gesteckt und dann das Ganze in den Kohlenkasten neben dem Kesselofen geworfen. Die Pumps samt Nylons habe ich immer zum Anfeuern verwendet. Oft wurde das Feuer am Tag vorher schon vorbereitet: alte Zeitung, dünnes Anmachholz, dann die Pumps drauf und zum Schluss zersägte Bretter. Am nächsten Tag nur noch mit einem Sticken an die Zeitung und ruckzuck stand alles in Flammen. Hat immer prima funktioniert. Da der Kesselofen selten im Dauerbetrieb war, brauchte man das Feuer auch nicht in Gang halten und wieder neu entfachen und selten hatte ich beim nächsten Feuer auch schon wieder Pumps zum Verbrennen.

Im Zusammenhang mit alten Schuhen und Nylons erinnere ich mich noch ein an eine Sache. Einmal hatten wir von meiner Tante aus der Stadt ein Bündel aussortierter Schuhe zum Verbrennen bekommen. Meine Tante hatte wohl ihre ganzen spitzen Stiletto-Schuhe aussortiert, weil inzwischen andere Schuhe modern waren, und uns ein mit mehreren alten Nylons zusammengeschnürtes Bündel ihrer alten Schuhe mitgebracht. Selbst hatten sie eine Ölheizung und keine Öfen mehr und die alten Pumps hätten die Kapazität der damals kleinen Mülltonne überfordert. Vermutlich wollte sie aber auch sicher gehen, dass niemand in ihrer Nachbarschaft mitbekam, dass sie noch so alte Schuhe hatte. Das Bündel haben wir so wie es war beim nächsten Müllfeuer auf dem Acker verbrannt.

Viele Grüße
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#3
Hallo Servus!
Danke für Deinen tollen Erfahrungsbericht! Der lässt das damals erlebte sehr intensiv wieder aufleben und bringt das Blut in Wallung. Gerne wäre ich bei Deinen Aktionen dabei gewesen.
Brennende Nylons sind wirklich perfekt um ein Schuhfeuer zu starten. Manchmal sind die Strümpfe und Strumpfhosen der ganzen Familie aber auch so ins Feuer gekommen, zumeist auch in das offene Müllfeuer. Ich erinnere mich gut an den Duft, den die Tüte mit den Nylons verströmte und wie sie im Feuer dahinschmolzen.
Mit Nylons gefüllte Pumps eigneten sich perfekt, um ein Ofenfeuer neu anzufachen. Die große Hitze der brennenden Symbole der Weiblichkeit schlechthin war sehr gut geeignet um Koks zu entzünden und es kamen damals so viele davon zusammen dass der Karton im Heizungskeller, in dem die Schuhe und Strümpfe ihren letzten Aufenthalt auf Erden hatten, fast nie leer wurde. Unsere Familie hatte als letzte in der Nachbarschaft noch einen Allesbrenner als Zentralheizung und die alten Damenschuhe gelangten von allen Seiten als Spenden zu uns, da wir nicht sehr wohlhabend waren. Nur wenige Schuhe wurden vorübergehend behalten, das gros endete schnell im Ofenfeuer. Schuhe wurden bei uns selten im offenen Müllfeuer verbrannt. Dafür eigneten sie sich zu gut zum Heizen. Über den Sommer sammelten sich die Schuhe und Nylons daher im Heizungskeller an und ich konnte so lange mit ihnen spielen, bis die Heizperiode wieder begann.
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#4
Hallo Stiletto,

bei uns war immer Heizsaison. Irgendein Ofen war immer in Betrieb. Daher kam es selten zu größeren Ansammlungen von alten Schuhen. Innerhalb von zwei bis drei Tagen waren sie verfeuert.

Nur bei besonderen Aufräumaktionen kamen größere Mengen an brennbarem Müll - natürlich auch Schuhe aller Art - zusammen, welcher dann auf dem Acker angesteckt wurde. Oder wenn die Tante mal "etwas" hatte.

Die Nylons haben die Mädels oft im Badeofen verbrannt. Da konnte es ihnen nicht schnell genug gehen mit dem heißen Wasser.

Viele Grüße
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#5
Hallo Servus!
So einen Badeofen hatten wir erst später und der war dann aber elektrisch.
Es gab aber einen befeuerten Waschzuber im Keller, der mit der Heizung um die Wette konkurierte, wenn es um Schuhe und Nylons ging. Da die alten Dsmenschätze im Keller gelagert wurden, war der Weg ins Feuer ja fast gleich lang. Der Waschkessel hatte eine kleinere Feuerluke und auch einen kleineren Brennraum und fraß daher lieber die kleineren Größen an Pumps und Sandaletten. Nylons konnten beide gut verdauen. Der Waschkessel bekam sogar mehr davon, da ja die Temperatur des Waschwassers schnell erreicht werden sollte und Schuhe sowie Nylons brannten mit einer Höllenhitze, aber nicht so lange. Meine Mutter hat dabei immer streng auf das Eintauchthermometer geachtet und sehr dosiert nachgelegt. An Waschtagen roch die Luft in der Umgebung daher süßlich nach verbranntem Leder und Kunststoff.
Wenn ich von der Schule kam, konnte ich den Waschtagen schon von weitem riechen und beeilte mich, in den Keller zu gelangen.
Viele Grüße
Stiletto
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#6
Hallo Stiletto,
für das heiße Wasser zum Waschen war auch der Kesselofen da. Es gab damals zwei von diesen Öfen. Einer zum Waschen und einer zum Futterkochen. Daran kann ich mich noch erinnern. Als meine Mutter dann eine Waschmaschine in den Keller bekam, haben wir einen Kesselofen abgebaut.

Das Beheizen des Kesselofens zum Waschen hat meine Mutter erledigt. Beim Brennmaterial wurden keine Unterschiede gemacht. Hauptsächlich war es Holz, das mein Vater in ausreichender Menge zuvor bereitgestellt hatte, aber auch alles andere. Selbstverständlich auch alte Schuhe. Wobei sie es vermied, Schuhe mit Kunststoff- oder Gummisohlen zu verbrennen. Das stank ihr zu sehr. Insbesondere Pantoffeln und unsere aufgetragenen Turnschuhe, die blau-weißen mit der gelben Sohle, kamen immer zeitig in den Badeofen.

Dann war deine Mutter auch beim Verheizen ihrer alten Schuhe aktiv?

Viele Grüße
Servus
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