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Umzugsfreuden
#1
Hallo, liebe Forumsmitglieder,

Ich verrate Euch sicher nichts Überraschendes damit, dass mein Herz immer höher schlägt, wenn der Umzug einer Freundin oder guten Bekannten ansteht, da vor Umzügen ja immer gerne ausgemistet wird, oft auch im Kleiderschrank. Kein Wunder, dass ich im weiblichen Teil meines Freundeskreises bekannt dafür bin, dass ich immer selbstlos meine Hilfe anbiete. Dafür bin ich dann auch so manches Mal belohnt worden. Der guten Freundin, von der ich im ersten Beitrag „Weggeworfene Strumpfhosen gerettet“ berichtet habe, habe ich insgesamt dreimal geholfen. Beim ersten Mal konnte ich sie leider erst am Umzugstag besuchen und da sie in so einem ätzenden Studentenwohnheim mit Müllschlucker auf jeder Etage wohnte, waren die Sachen, die sie aussortiert hatte, leider schon auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Zum Glück weiß ich nicht genau, was mir entgangen ist, aber ich erinnere mich, dass ich eine blickdichte dunkelblaue Nylonstrumpfhose, sozusagen die Zwillingsschwester der noch schöneren hellblauen, die ich ein Jahr später retten konnte (ich habe darüber berichtet), und ein Paar lila Socken, die sie vorher häufiger trug, nach dem Umzug nie mehr gesehen habe. Eine kleine Entschädigung bekam ich allerdings doch, da sie diese bezaubernde hauchzarte Strumpfhose als Putztuch auserkoren hatte:
[Bild: qbDzT20y.jpg]
Mir wurde heiß und kalt, als sie damit einen Spiegel abwischte. Da ich zum einen Angst hatte, dass sie am Ende der Putzaktion zu stark verdreckt sein könnte, zum anderen der Mülltüte, in der das süße Teil sicher am Ende landen würde, ja auch der Wurf in den gefräßigen Müllschlucker bevorstand, habe ich angeboten, schnell beim Bäcker etwas für einen Imbiss zwischendurch zu besorgen, bei der Gelegenheit eine weiße Strumpfhose gekauft (die zwar kein Pünktchenmuster hatte, aber ich war zuversichtlich, dass sie ihren Putzlappen nicht genau inspizieren würde, aus der Verpackung genommen, zusammengeknuddelt, damit sie nicht mehr ganz neu aussah und in einem unbewachten Moment gegen ihre süße Strumpfhose ausgetauscht. Sie roch nach Fensterreiniger, war aber außer ein bisschen Staub und ein, zwei dunklen Streifen fast wie neu (abgesehen von der langen Laufmasche, die sicher zu ihrer Ausmusterung geführt hatte). Die Ersatzstrumpfhose wurde dann noch so richtig dreckig, als das Fenster mit ihr geputzt wurde, und schließlich lieblos in die Mülltüte gestopft, die dann, als wir die Wohnung verließen, auch den Flug in den Müllschlucker antrat, aber ich hatte mein Ziel ja erreicht.

Der zweite Umzug war eine Vollpleite. Außer 6 oder 7 einzelnen weißen Socken landete nichts, was mich interessierte, im Müll. Einige davon hatten durchaus ein schönes Muster, aber komischerweise lassen mich Einzelstrümpfe ziemlich kalt, nur sie als Paar zu besitzen, reizt mich.

Aber dann kam das Geilste, was ich neben der Aktion mit den drei Strumpfhosen, deren Wegwurf sie vor meinen Augen zelebrierte (siehe "weggeworfene Strumpfhosen gerettet", je erlebt habe: der dritte Umzug. Besagte Freundin war mittlerweile 25. Bevor ich loslege, muss ich aber einen Zeitsprung um drei Jahre zurück machen. An ihrem 22. Geburtstag trug die junge Dame eine der schönsten Strumpfhosen, die ich je gesehen habe, neben der gelben und der hellblauen aus dem anderen Bericht, mein Lieblingsbeinkleid von dieser schönen Freundin, violett mit einem schönen Ornamentmuster.
[Bild: 9Sk8q72h.jpg]
Sie hatte sie damals neu gekauft und trug sie zu einem schwarzen Minirock – ein Anblick für Götter. Da es sich um eine Strumpfhose für besondere Gelegenheiten handelte und sie wahrscheinlich auch nicht billig war, zog sie sie nur selten an. Da ich bei ihr oft zu Besuch war, hoffte ich, dass es mir nicht entgehen würde, wenn aus Sicht der Besitzerin das letzte Stündlein des schönen Stücks schlagen sollte. Beim erwähnten ersten Umzug hatte ich natürlich dann auch ein bisschen Angst, aber kurz danach sah ich die Strumpfhosen wieder an den schönen Beinen ihrer Besitzerin. Als ich sie dann längere Zeit nicht mehr sah, traute ich mich doch einmal nachzufragen, aber die Besitzerin beruhigte mich, dass sie sie noch habe, aber selbst nicht genau wisse, wo sie sich in den Tiefen des Kleiderschranks befinde (eigentlich hatte sie einen Korb, in dem ihre Strumpfhosen lagerten, war aber in dieser Hinsicht nicht übermäßig organisiert und ordentlich.

Wieder Zeitsprung: Der Tag des Umzugs. Außer mir war als Helfer beim Einpacken nur noch ihr Freund eingeplant, der erst gegen Mittag kommen konnte. So war ich früh zur Stelle, weil ich hoffte, die Zeit vor seiner Ankunft nutzen zu können, um etwas Interessantes zu entdecken. Und meine kühnsten Hoffnungen sollten weit übertroffen werden! Mitten im Zimmer stand ein großer, schon etwa zur Hälfte gefüllter Müllsack, in dem noch nichts Interessantes zu sehen war; auf dem Bett ein ebenfalls etwa halbvoller Altkleidersack, in dem sich einiges an Blusen, Pullovern und Hosen befand, aber keine Strumpfhosen oder Unterwäsche (Mit ihrer Unterwäsche war sie offenbar generell sehr heikel: Sie hatte für die getragene ein eigenes Wäschesäckchen und ich habe in mehreren Jahren auch nie ein Höschen oder einen BH im Müll gesehen. Keine Ahnung, was sie mit ihren abgetragenen Teilen gemacht hat, zum Glück für meine Interessen behandelte sie Strumpfhosen nicht im selben Maße als Intimwäsche). Ihr Strumpfhosenkorb stand noch im Kleiderschrank, war also noch nicht verpackt – sehr gut! Während ich mich daran machte, ihre Bücher einzupacken, widmete sie sich zuerst den am Vortag getragenen Sachen, die über ihrem Stuhl hingen, darunter eine schwarze Baumwollstrumpfhose. Zu meinem großen Vergnügen hörte ich sie sagen: „Mist, die ist ja kaputt.“ In der Tat hatte sie zwei größere Löcher im Schritt und auch, wenn sie Baumwollstrumpfhosen im Gegensatz zu Nylons auch oft noch trug, wenn sie nicht mehr ganz in Ordnung waren, war ihr das wohl doch zu viel. Der nächste Satz erfreute mein Herz noch mehr: „Na ja, ich glaube, ich habe genug Strumpfhosen, dass ich’s mir leisten kann, mal eine wegzuschmeißen.“ (Sie hatte in der Tat wohl etwa 10 Baumwollstrumpfhosen und mindestens 20 Nylons, dazu nur relativ wenig Socken). Sprach’s und beförderte die Strumpfhose in den Müllsack:
Nr. 1.: [Bild: sg0K2DMn.jpg]
Es verging nicht viel Zeit, bis sie sich endlich ihrem Schrank zuwandte und dann auch den Strumpfhosenkorb herunterholte, der etwa auf Augenhöhe platziert war. Noch auf dem Weg zum Koffer, der auch auf dem Bett lag und bestimmt war, ihre Wäsche aufzunehmen, nahm sie mit schnellem Griff drei Strumpfhosen heraus und warf sie auf den Boden. Mein Puls beschleunigte sich. Quälende Minuten vergingen, aber als sie die Strumpfhosen aus dem Korb sorgfältig im Koffer verstaut hatte, griff sie sich die drei, die am Boden lagen, und stopfte sie auch kommentarlos in den Müllsack. Zwei davon sind eher langweilige hautfarbene Teile, die keine Beschädigungen aufwiesen, die dritte, eine lila Strumpfhose, die sie einmal von ihrer Mutter geschenkt bekommen hatte, hat einige kleine Löcher und Zugfäden, auf die meine Freundin aber bei dieser Hau-Ruck-Aktion gar nicht geachtet haben konnte.
Nr. 2-4: (so ungefähr, wie auf dem Bild zu sehen, lagen sie am Boden [Bild: mjyhp8j3.jpg]
Nochmals die schönste dieser drei:
[Bild: kZVoIALk.jpg]
(Später wurde mir klar, dass diese Ausmistaktion auch Ausdruck eines Stilwandels war: Von da an trug sie leider keine auffallend farbigen Strumpfhosen mehr – meinte sie, dass sie mit 25 zu alt dafür sei? (Ich will mich aber nicht beschweren, so viel Beute, wie ich allein an diesem Tag machen konnte) – und für längere Zeit auch keine hautfarbenen, sondern nur schwarze, dunkelblaue und weiße. Hautfarbene tauchten dann zwei Jahre später wieder in ihrem Programm auf, farbige leider nicht mehr.)
Mit dieser Ausbeute war ich, obwohl die zarten Teile ja noch wieder aus dem Müllsack heraus in meine Tasche finden mussten, schon sehr zufrieden, doch the best was yet to come!
Etwa eine Stunde später – mittlerweile waren die vier Nylons nicht mehr sichtbar von anderem Müll begraben, meinte meine Freundin, dass sie leider vor dem Umzug nicht mehr zum Waschen gekommen sei und sich jetzt noch ihrer vollen Wäschetruhe widmen müsse. Sie öffnete sie; zuoberst lag ihre Lieblingsbaumwollstrumpfhose, die ich ihr ein Jahr zuvor geschenkt hatte (hierzu gibt’s bei Gelegenheit eine andere Geschichte), mit je einem großen Loch in beiden Fußteilen. Mit einem seufzenden „na gut“ knüllte sie die Strumpfhose zusammen und pfefferte sie mit Schwung in den Müllsack, obwohl er relativ weit entfernt, war, so dass es schwierig war, direkt hineinzutreffen.
Nr. 5: [Bild: 06HLbV8L.jpg]
Mit der Bemerkung „da muss ich wohl noch mal richtig aussortieren“ ließ sie sich neben der Wäschetruhe auf dem Boden nieder und ich versuchte, mich, immer das Geschehen im Auge behaltend, auf das Bücher Einpacken, zu konzentrieren. Unmöglich. Bei dem, was jetzt folgte, wurde ich so zappelig, dass meine Freundin sogar fragte, ob alles in Ordnung sei. Ich meinte, ja, mir sei nur gerade das Bein eingeschlafen und ich hätte jetzt Probleme damit, es aufzuwecken. Was sich nun abspielte, raubte mir auch fast den Atem. Sie bildete drei Packen: gute Oberteile rechts, Oberteile für die Altkleidersammlung links und – Müllsack für die Nylons. Da sie vom Boden aus nicht mehr in ihn hineintreffen konnte, pfefferte sie direkt hintereinander zwei Nylonstrumpfhosen und ein Paar Socken an den Müllsack, ohne sie näher zu inspizieren:
Nr. 6-8: (Auch hier habe ich versucht, den Anblick, der sich bot, nachzubilden) [Bild: iWN7B7pK.jpg]
[Bild: YR4SXnAV.jpg]
Die beiden Strumpfhosen haben tatsächlich eine Laufmasche bzw. ein Loch, was sie allerdings auch auf die Schnelle wohl nicht sehen konnte, die schön gemusterten Socken haben nicht den geringsten Defekt.
Und als, wie ich in diesem Moment noch dachte, krönender Abschluss, flog eine violette Strumpfhose hinterher, die zwar Tragespuren aufweist, aber insgesamt völlig in Ordnung ist.
Nr. 9: [Bild: XlVxdFKt.jpg]
Nach getaner Arbeit packte sie zuerst die guten Kleider ordentlich in den Koffer, die aussortierten in den Altkleidersack, griff sich dann die drei Strumpfhosen und die Socken und stopfte sie in den Müllsack, der nun fast voll war.

Dann kam ihr Freund und wir machten eine Pause. Ich wollte nun eigentlich nichts mehr dem Zufall überlassen und diese Schätze sofort bergen, und dank eines Fehlers, den sie beim Einfüllen gemacht hatte, kam ich dazu: Sie hatte nämlich, halleluja, keinen offiziellen Restmüllsack benutzt, sondern einen Gelben Sack, und ich äußerte Bedenken, dass er mit dem Restmüll darin womöglich nicht abgeholt würde (es gab in diesem Bezirk keine Mülltonnen, sondern man musste amtliche Abfallsäcke an die Straße stellen). Die Freundin schaute etwas bedröppelt, aber ich meinte wohlwollend: „Kein Problem, unterhaltet Euch ein bisschen, ich mach das inzwischen“, zog, die Zimmertür verschließénd, damit die beiden ganz ungestört waren, unter ihren dankbaren Blicken mit dem Gelben Sack voller Schätze in die Küche ab, nahm aus dem Flur noch meine Tasche mit, griff mir, die Zimmertür verschließénd, damit ich ganz ungestört war, einen offiziellen Restmüllsack und begann mit dem Umfüllen. Das war natürlich icht unriskant, doch hoffte ich darauf, dass die beiden Turteltäubchen, die noch frisch verliebt waren, die Zeit, die sie unter vier Augen hatten, anderweitig nutzen würden. Trotzdem behielt ich immer ein Auge auf die Tür gerichtet, während ich wie Aschenputtel die guten ins Töpfchen, das heißt die acht Strumpfhosen und das Paar Socken in meine Tasche, und die schlechten ins Kröpfchen, also den wirklichen Müll in den Restmüllsack beförderte, ihn ordentlich zuknotete und direkt vor die Wohnungstür stellte.

So hatte ich ein leckeres Hauptgericht genossen, aber keine Ahnung, dass ein noch besseres Dessert kommen sollte: Beim Weiterräumen kam unter dem Bett bald darauf eine Handtasche zum Vorschein und in dieser (ziemlich großen) Handtasche befanden sich neben einigem Krimskrams auch zwei Strumpfhosen, eine weiße Baumwollstrumpfhose mit deutlichen Tragespuren und – die violette gemusterte Strumpfhose von ihrem 22. Geburtstag, die ich so lange nicht gesehen und mittlerweile fast verloren gegeben hatte. Die Freundin machte eine selbstironische Bemerkung über ihr Chaos und dass sie keine Ahnung habe, wie die Strumpfhosen dahinein gekommen seien, schickte sich in diesem Falle allerdings an, sie ohne weitere Prüfung in den Umzugskoffer zu packen, als sie mit einem lauten „Grrrr“ die violetten Nylons ablegte, die Baumwollstrumpfhose hochhob und mit genervtem Blick auf ein großes Loch im Oberschenkelbereich starrte:
Nr. 10: [Bild: WWtcIhDW.jpg]
Sie ließ die Strumpfhose fallen, nahm prüfend mit der Bemerkung „und wie viele Löcher hast Du?“ die violette Traumstrumpfhose hoch - und wurde Gott sei Dank fündig: Direkt neben dem Zwickel fand sich ein noch recht kleines Loch, von dem allerdings eine breite Laufmasche ausging und obwohl der Defekt ja im unsichtbaren Bereich lag, war ihr das wohl auch bei einer so tollen, ehemals teuren, aber eben auch schon drei Jahre alten Strumpfhose zu viel:
Nr.11: [Bild: cr70OuRZ.jpg]
Während ihr Freund sagte: „Das ist aber schade, so eine schöne Strumpfhose!“ (der Satz hätte von mir sein können), griff sie mit der Hand, in der sie die violetten Nylons hielt, die weiße Strumpfhose wieder auf, knäuelte sie ineinander und stiefelte mit der herrlichen Bemerkung „das sind noch welche von meinen alten, also weg damit!“ zur Wohnungstür und mehrere Sekunden lang genoss ich das Rascheln, als sie die beiden Strumpfhosen in den schon zugebundenen Müllsack stopfte.

Kurz danach bot ich mich an, wieder etwas für eine kleine Brotzeit zu besorgen und meinte „den Müllsack nehm‘ ich direkt mit runter“, wofür ich von der Freundin noch ein „prima“ erntete. Unnötig zu sagen, dass ich, bevor ich ihn an der Straße abstellte, die Strumpfhosen wieder herausfischte. Da sich mir dieser Anblick aber sehr fest eingeprägt hat, habe ich ihn hier mit den Originalstrumpfhosen nachgestellt, so ungefähr sah das aus: [Bild: y3TQfghA.jpg]

Und hier noch ein Bild von der violetten Musterstrumpfhose:
[Bild: 8BJ3Plvo.jpg]

Was für ein Tag! 7 Nylonstrumpfhosen, 3 Baumwollstrumpfhosen und 1 Paar Socken, davon dank ihres Mangels an Organisiertheit 8 Stück in getragenem Zustand! Etwas Vergleichbares habe ich nie wieder erlebt, aber doch bei anderen Umzugsaktionen auch manches Mal schöne Beute gemacht, wovon ich bei anderer Gelegenheit berichten werde.

LG, Tonio
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#2
hi
super Erlebnis
ich hätte den Müllsack nochmal nach den Strumpfhosen durchwühlt!!!
um die farbigen zu retten!!!
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#3
Ja, etwas Vergleichbares habe ich in den letzten 20 Jahren nicht mehr erlebt. Alle Strumpfhosen, die sie an diesem Tag weggeworfen hat, habe ich gerettet. Smiling
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#4
ist eigentlich schade das diese Farben so selten getragen werden!!!!
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#5
Das ist einfach ein genialer Fund.

Vielen Dank, für die tollen Bilder.

Ich kannte einmal eine Osteuropäerin, die einfach nur umwerfend schön war.

Ich hatte allen Mut zusammengenommen und sie gebeten, mir ihre alten Strumpfhosen doch bitte zu schenken, statt sie wegzuwerfen. Sie hatte mich sehr gern und sie hat mir gesagt, sie würde sie sammeln und mir dann am Tag ihres Auszugs würde ich sie bekommen.

Nachdem ich dann während einiger Besuche bei ihr aber trotzdem immer wieder Strumpfhosen im Mülleimer gesehen habe, hatte ich nicht so ganz an dieses Versprechen geglaubt. Wenn ich sie darauf angesprochen habe, hat sie mir gesagt, sie hätte es für einen Moment vergessen gehabt, aber sie würde weiter Strumpfhosen für mich aufheben.

Und der Tag ihres Umzuges kam immer Näher. Ich freute mich schon ungemein auf ihre Strumpfhosen, war aber auch sehr traurig, dass sie in eine andere Stadt ziehen wollte.

Und was ich kaum zu hoffen wagte wurde Wirklichkeit. Sie kam einen Tag vor ihrem Auszug und drückte mir eine Tüte mit ihren alten Strumpfhosen in die Hand. Genau so wie ich es mir gewünscht hatte, waren sie ungewaschen. Dabei sagte sie jedoch zu mir, sie wisse nicht, ob das gut sei.

Dann holte sie einige weitere Tüten mit anderer Kleidung aus der Wohnung und stellte sie vor die Eingangstür und ließ diese über Nacht dort stehen. Sie sagte, sie wolle sie am nächsten Tag zum Altkleidercontainer bringen.

Ich war mir etwas unsicher. Wollte sie mir unauffällig Gelegenheit verschaffen, mir auch andere ihrer Kleidungsstücke anzueignen? Ich habe diese Tüten dann oberflächlich untersucht, aber es befanden sich anscheinend keine Kostbarkeiten darin.

Jedoch selbstredend besitzt dieses Strumpfhosen-Geschenk für mich einen ganz besonderen Stellenwert. Eben auch, weil es ein Geschenk war.

LG popopopo
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#6
cool
so eine Bekanntschaft hätte ich auch gerne!!!
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#7
suchestrumpfhosen88 schrieb:cool
so eine Bekanntschaft hätte ich auch gerne!!!

Es hat mich auch all meinen Mut gekostet, sie zu fragen. Und nach dem Umzug, hat sie es abgelehnt, mir weitere Strumpfhosen zu überlassen. Crying Face
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#8
popopopo schrieb:Und nach dem Umzug, hat sie es abgelehnt, mir weitere Strumpfhosen zu überlassen. Crying Face

Schade, das kann man kaum verstehen.
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#9
gustavsson schrieb:
popopopo schrieb:Und nach dem Umzug, hat sie es abgelehnt, mir weitere Strumpfhosen zu überlassen. Crying Face

Schade, das kann man kaum verstehen.

Ich hatte sie gefragt, wieso ich keine weiteren Strumpfhosen mehr von ihr bekäme.
Ich hatte argumentiert, dass jetzt, wo ich doch schon welche von ihr hätte, es ihr doch egal sein könnte, wenn ich noch weitere dazu bekomme.

Sie argumentierte damit, dass ich vielleicht frische haben wolle, weil bei den alten der Geruch verblasst wäre. Dass es mir gar nicht um den Geruch ging, hat sie nicht kapiert oder nicht geglaubt.

LG popopopo
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#10
Lieber Nylon_66,

wie versprochen hier zwei Bilder von der 'grauen' Nylon-Strumpfhose, die ich beim Umzug meiner unfreiwilligen Lieblingsstrumpfhosenlieferantin gerettet habe (ganz genau kann ich die Farbe gar nicht bestimmen, es ist an der Grenze zwischen grau und beige, würde ich sagen.
[Bild: RuEhbi2K.jpg]
[Bild: xBYTFcrE.jpg]
Hält sie aus der Nähe betrachtet, was Du Dir von ihr versprochen hast? Sie ist völlig unbeschädigt, abgesehen von ein paar kaum sichtbaren Zugfäden. Da besagte Freundin Strumpfhosen dieser Art sonst eher nicht getragen hat, war es vielleicht ein Experiment, das sie als missglückt ansah, oder die Farbe gefiel ihr nicht mehr (ich hatte ja geschrieben, dass sie danach etwa 2 Jahre lang eine reine Schwarz- und Dunkelblau-, selten auch mal Weiß-Phase hatte).

Sehr viele Strumpfhosen dieser Art besitze ich leider gar nicht, da sie in meinem Freundeskreis kaum getragen werden und junge Frauen, in deren Strumpfhosenverbrauch ich durch die Müllcontainer von Studentenwohnheimen einen Einblick bekomme , sie auch wenig zu tragen scheinen. Eine Freude kann ich Dir für heute aber vielleicht noch mit einer Strumpfhose machen, die sogar aus dem Müll derselben Wohnung stammt, nämlich von der damaligen Mitbewohnerin meiner Freundin, die zu dieser Zeit 28 Jahre war. Sie trug in der Regel schwarze Socken und Baumwollstrumpfhosen, nur ganz selten auch mal Nylons. Insgesamt habe ich vier Strumpfhosen (2 Baumwoll-, 2 Nylon-) von ihr geborgen, drei aus dem Küchenmülleimer (sie schien sie also nicht einfach im Papierkorb in ihrem Zimmer entsorgen zu wollen, sondern im "richtigen" Müll) und eine an einem spektakulären Ort, nämlich im Brennholzkasten ihres Ofens zusammen mit Papier. Die schien sie also tatsächlich verbrennen zu wollen. Obwohl es nur eine ganz schlichte schwarze Baumwollstrumpfhose war (mit je einem Loch an den Zehen und im Schritt), wollte ich sie nicht diesem grausigen Schicksal überlassen und habe sie nach meiner bewährten Austauschmethode an mich genommen. Die eine Nylonstrumpfhose, die ich aus dem Mülleimer gefischt habe, ist blickdicht, hat mindestens 60 den und nicht die geringste Beschädigung. Die gehörte wohl ziemlich sicher in die Rubrik "missglückte Experimente" der jungen Frau, denn ich habe sie kurz vor der Entsorgung einmal getragen in ihrem Zimmer liegen sehen und sie stank an den Fußteilen ziemlich. Für jemand, der kaum Nylons trägt, reichte das wahrscheinlich als Wegwerfkriterium. Im Müll landete sie allerdings (leider) frischgewaschen, ebenso wie die Strumpfhose, von der ich in diesem Zusammenhang eigentlich erzählen will. Sie befand sich zusammengeknüllt ganz am Rand des vollen Mülleimers, wahrscheinlich hatte die Gute den Deckel nur ganz leicht angehoben und sie dann hineingestopft. Die Fußteile sind leicht verfärbt, das ging wohl auch beim Waschen nicht mehr raus, aber sie hat auch eine dünne, ziemlich lange Laufmasche an einem Bein. So sieht sie aus:
[Bild: WslmNXTs.jpg]
Und nochmal ganz aus der Nähe, damit man das feine Material besser erkennen kann:
[Bild: wDHRTo7v.jpg]

LG, Tonio
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