Abschied - Druckversion

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Re: Abschied - pauline - 15.12.2012

wet_chucks schrieb:Ich frage mich was macht das eine Mädel mit ihren alten Klamotten? Das Volumen für eine normale Mülltonne könnte bei einer Teenagerin ganz schön knapp werden.

Könnte es sein, dass die am Anfang gezeigte Müll-Tonne worauf der Nachruf verfasst wird, ein für unsere Gewohnheit viel grösseres Volumem hat?

Re: Abschied - pauline - 15.12.2012

Hansi schrieb:Es ist aber genug zu erkennen

Gefällt es Dir? Ich möchte jedenfalls nachhaken um noch ein besseres Bild zu erhaschen. Die Chucks sind so süss und finden sicher Bewunderer hier im Forum!

Re: Abschied - pauline - 15.12.2012

pauline schrieb:
wet_chucks schrieb:I Ob das eine Mädel ihre Chucks nochmals anzieht?

Aber ein Blick auf die Uhr schreckte sie auf - und da kam noch so ein Gefühl: Kann ich überhaupt das Vorhaben ausrühren, bring ich das über mich, was ich den Freundinnen versprochen hatte?
Die Chucks waren ja doch noch so schön, gerade so leicht aber gut eingetragen, zwar um ehrlich zu sein, am Hacken schon ganz schön schief. Das kam halt von der Schulbank, wo sie die Fersen stets am Boden abschliff. - Aber allgemein, diese Chucks waren viel zu schön. Seufz!! Seufz!
Das brauchte nun doch eine übermenschliche Selbstüberwindung. Seufz.
Und nun fasste sie einen heroischen Entschluss.

Sie ging, die Chucks immer noch angezogen, ins Bad und holte sich etwas kleines, scharfes, eigentlich ganz harmloses.
zurück im Zimmer nahm sie den linken Fuss hoch, löste schweren Herzens die Schnürung, zuerst zügig, dann nachdenklich, arbeiteten sich die Finger den Rist hinunter und lockerten die Schnürsenkel. Sie zog den Chuck vom Fuss,legte ihn sich auf den Schoss, in Seitenlage, die Aussenseite nach oben. Dann nahm sie die Nagelschere, atmete tief ein und stach ein

es zerriss sie innerlich förmlich, sie musste es tun, aber wollte es eigentlich nicht. wenn sie es tat, würde es vielleicht dann leichter fallen die nächsten Schritte zu tun

Sie "bearbeitet" die Aussenseite des Schaftes an etwa 5, - 6 Stellen, doch dann kullerten dicke Tränen über die Wangen, es war zuviel!

Re: Abschied - wet_chucks - 15.12.2012

Da möchte man das Mädel einfach trösten!

Re: Abschied - pauline - 15.12.2012

wet_chucks schrieb:Da möchte man das Mädel einfach trösten!

Ja genau, aber sie ist stark und will sich natürlich nichts anmerken lassen!

Re: Abschied - wet_chucks - 15.12.2012

pauline schrieb:
wet_chucks schrieb:Da möchte man das Mädel einfach trösten!

Ja genau, aber sie ist stark und will sich natürlich nichts anmerken lassen!

Trösten kann auch stärken bedeuten

Re: Abschied - pauline - 15.12.2012

wet_chucks schrieb:
pauline schrieb:
wet_chucks schrieb:Da möchte man das Mädel einfach trösten!
Ja genau, aber sie ist stark und will sich natürlich nichts anmerken lassen!
Trösten kann auch stärken bedeuten

Der "Kameramann" war noch als Einziger mit zu Hause, (die Mutter bei der Arbeit, der Vater auf einer längeren Geschäftsreise) und er gab mit seiner besonnen, väterlichen Art eine Ausstrahlung von Sicherheit und Ruhe, - anderseits schien er keinen spezifischen Bezug zu den Chucks zu haben. Er wollte aber gerne die Aktion als Video filmen und so den Mädels helfen.

A. holte sich nun die low-Chucks und zog sie an, die schwarzen Hi-Tops-Opfer kamen jetzt kurzerhand hinters Haus, bei der grossen Mülltonne zu liegen. Dann holte sie sich die Spraydose wo "Feuergefährlich2 drauf stand, einen Anzünder, Kuli und Notizblock - und legte alles bei den schwarzen Chucks bereit.
A. machte sich auch richtig frisch, sie wollte keine Schwäche zeigen und das Ganze eigentlich auch schnell hinter sich bringen. Als nun nach einiger Zeit ihre beiden Freundinnen eintrudelten wirkte sie fröhlich und zielbewusst, wie gewohnt.

C. kam als Erste an und fragte erwartungsvoll: Alles klar, wo willst du das machen, das Feuer und das Begräbnis? Hinter dem Haus im Garten ist alles bereit gelegt. C. trug barfuss ihre pinken, wunderschönen Hi-Tops, gerade etwas eingetragen aber fehlerfrei.
B. kam gleich danach, und sie trug konsequenterweise keine Chucks mehr, ein noch etwas ungewohnter Anblick denn sie trug sie stets bewusst, farblich schön zur Kleidung passend.

A. rief , auch dem "Kameramann" : Let`s go - denn sie lebten ja in England.

Re: Abschied - pauline - 17.12.2012

Nun standen sie beisammen, hinter dem Haus im Garten, neben der grossen Mülltonne. Jetzt fühlte sich A. voll in Fahrt, die Gemeinschaft mit den Freundinnen erweckte die Tatkraft in ihr.
Die Mädels widmeten sich jetzt den Chucks, deswegen waren sie ja zusammengekommen und begannen, die Erlebnisse, Ereignisse, Begebenheiten und Vorfälle in Erinnerung zu rufen.
A. hatte vor sich einen Notizblock und auf dessen einzelnen Seiten begann sie die jeweiligen Kernpunkte der Erlebnisse zu notieren:
Regen und Wind habt ihr erlebt,
Löcher musstet ihr erdulden,
überall hin musstet ihr gehen,wohin euch die Füsse trugen, und so fort. - Zettel für Zettel.

Der Kameramann mahnte sie, sich gut alles einzuprägen, damit es auch im Gedächnis bleibe.

Re: Abschied - pauline - 19.12.2012

Neue Vorschläge kamen laut, - A. aber schrieb und schrieb:

und ganz nahe betrachtet:

Re: Abschied - pauline - 22.12.2012

So wird Lob und Anerkennung, aber auch Dankbarkeit ausgedrückt und im Team formuliert, von A. fleissig und peinlich genau geschrieben.

Fertig geschrieben?

Und dann packt A. die Chucks, den Anzünder, Notizblock und Spraydose und geht nichts wie los Richtung Richtstätte, zu dem Feuerfass.

Jetzt muss die Geschichte, wie auch die Bilder, quasi "in Zeitlupe" erfolgen, da so Vieles in wenigen Sekunden geschieht, was aber nicht übersehen werden soll.

A.hält die Chucks hoch, vor die Kamera, es entstehen die Nahaufnahmen, - vorest ein abstraktes Bild moderner Kunst:

Es entpuppt sich als die Schnürung

und A. kommt mit der Hand ganz nahe an die Kamera

Sie zeigt die so ganz sauberen Chucks

Und die letzte Nahaufnahme der schönen Chucks:

In der anderen Hand trug A. die Spraydose