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Wahre Geschichte! Weggeschmissen - schuhlover - 02.12.2015 Es war ein sonniger Herbsttag. Nach 3 Tagen Dauerregen schien endlich wieder die Sonne und die Temperaturen erreichten 20°. Ich war mit meinem Freund zusammen am See zum Chillen gefahren, das kurze Gras war bis zum Nachmittag soweit trocken, trotzdem legten wir uns beiden eine Iso-Matte unter um die Restfeuchtigkeit und Kälte vom Boden abzuschirmen. Wir tranken 2-3 Bier, unterhielten uns und genossen einfach nur den schönen Tag. Nach ca. einer halben Stunde kam ein junges Pärchen an den See, beide waren Anfang 20. Sie trug eine 3/4 Jeans, ein schwarzes T-Shirt und an den Füßen trug sie beige chucksähnliche Stoffschuhe von Esprit, der seitliche Reißverschluss war offen, die Schuhe zugebunden. Obwohl sie einige Meter entfernt waren, konnte man den Schmutz sehr deutlich am weißen Rand der Sohle sehen. Sie gingen ein paar Schritte zum See, der ein wenig tiefer lag als die Liegewiese, weshalb ich die beiden nicht sah. Ich hörte plötzlich ein lautes Platschen, vermutlich ist sie volles Rohr in den See gesprungen um so den Schmutz von den Schuhen zu lösen. Sie hatte sichtlich Spaß dabei und schon kurz danach kamen beide wieder zum Vorschein und gingen entlang dem See. Die Schuhe erregten ab sofort meine volle Aufmerksamkeit, mehr als sie es vorher ohnehin schon taten. "Eigentlich müssten man ihr die Schuhe wegnehmen für diesen rüden Umgang" dachte ich und beobachtete, wie sich die beiden ca. 100 Meter von Ihnen ans steinige Seeufer setzten. Sie zog ihre Schuhe aus und stellte sie schön ordentlich nebeneinander hin. Es passierte nichts weiter, immer wieder schielte ich kurz zu ihnen rüber, aber alles war unverändert. Nach ca. 'ner halben Stunde standen die beiden wieder auf und gingen. Sie zog sich ihre Schuhe nicht mehr an, sondern nahm in jede Hand einen Schuh. Sie begutachtete die Schuhe ein wenig und gab schließlich ihrem Freund einen Schuh. Beide zupften an den Schuhen rum, ich konnte nicht erkennen was. Nach einigen Sekunden gab er ihr den Schuh wieder zurück und sie trug mit spitzen Fingern die Schuhe - an jeder Hand einen. "Wirf die Schuhe weg" flehte ich zum Schicksal", "bitte schmeiß die Schuhe weg. Die sind doch eh klatschnass. Wirf sie weg, bitte!!!" Sie gingen an einem Mülleimer vorbei, aber sie behielt die Schuhe in den Händen. Schließlich kamen die beiden auch an uns vorbei und im Geiste überlegte ich mir, wie ich es am Besten anstelle, ihr die Schuhe, von meinem Freund unbemerkt, abzukaufen. Ich wollte die Schuhe einfach haben und vielleicht würde sie die Schuhe ja verkaufen. Ich würde vortäuschen aufs Klo zu müssen um ihnen dann nachzulaufen und nach den Schuhen zu fragen, auch wenn ich noch keinen Plan hatte, wo ich die Schuhe verstecken sollte, aber mir würde bestimmt was einfallen. So ging das junge Paar also an uns vorbei und demonstrativ beobachtete ich sie, auch sie schien meine Blicke zu bemerken. "Warum soll sie die wegwerfen?" dachte ich mir, "immerhin hätte sie da hinten schon die Möglichkeit gehabt die Schuhe in den Müll zu werfen, tat es aber nicht". Mein Herz raste, ich wurde ganz aufgeregt und bereitete mich schon mal vor, den beiden nachzulaufen und nach den Schuhen zu fragen. Doch plötzlich steuerte sie einen Mülleimer an, der einige Schritte neben dem Weg stand. Sie hielt an und es kam mir so vor, als ob sie mich ansah. Sie ließ erst den Rechten, dann den linken Schuh reinplumpsen. Ein letzter Blick hinein und beide setzten ihren Weg zu ihren Fahrrädern fort, doch sie fuhr ohne Schuhe heim. Sie ließ ihre Schuhe einfach am See in einem leeren Mülleimer zurück, ihr Schicksal wurde besiegelt. Die Schuhe dürfen nicht mehr zurück in den Schuhschrank, nie wieder durften sie ihre Füße zieren. Lieblos zurückgelassen an einem fremden Ort. In meinem Kopf ratterten 100 Fragen. Wieso? Wieso hat sie die Schuhe weggeworfen? Warum in diesem Mülleimer und nicht schon weiter vorne? Warum durften die Schuhe nicht mehr nach Hause? Wenn schon wegwerfen, warum dann nicht in der heimischen Mülltonne? Stand es bereits daheim fest, dass diese Schuhe nicht mehr mit nach Hause kommen oder war es eine spontane Entscheidung? Als mein Freund und ich einige Zeit später auch gingen, ließ ich ihm ein paar Schritte Vorsprung um sich so unbemerkt die Schuhe aus dem Mülleimer retten zu können. Der Anblick brannte sich für ewig in meinem Kopf ein, nie würde ich dieses Bild und überhaupt das ganze Szenario vergessen. Die Schuhe waren klatschnass, kein Wunder, wenn sie mit denen in den See sprang. Die Sohlen, so bemerkte ich zu Hause, waren am hinteren Ende kaputt. Aber warum? Genügte es nicht die armen Schuhe einfach ungeliebt wegzuwerfen? In einem Mülleimer an einem fremden Ort? Vielleicht sogar in einem fremden Land, immerhin verlief ganz in der Nähe die Landesgrenze. Das wäre ja noch viel Schlimmer. Nicht einfach nur weit von zu Hause in den Müll befördert, sogar noch in einem anderen Land. Warum machte sie ihren Schuh vor dem Wegwerfen noch mutwillig kaputt bzw. ließ ihren Freund den anderen Schuh kaputt machen? Was bezweckte sie mit dieser Aktion? Jedenfalls freute ich mich trotz der vielen unbeantworteten Fragen über meinen Fang, der umso schöner ist, weil ich bei der Rettungsaktion nicht alleine war und mein Freund von meiner Vorliebe nichts weiß. Zuhause wurden die Schuhe getrocknet und bekamen einen Ehrenplatz in meiner Sammlung Re: Weggeschmissen - gymshoelover - 03.12.2015 Schöne Geschichte. Seltsam, wieso erlebe ich sowas nie? Re: Weggeschmissen - Marc - 03.12.2015 Geile Geschichte!!! Da lacht das Fetiherz! Re: Weggeschmissen - schuhlover - 03.12.2015 Das Schöne ist: die Geschichte hab ich selbst genau so erlebt! Re: Weggeschmissen - gymshoelover - 03.12.2015 Sieh da... Re: Weggeschmissen - ManniB - 03.12.2015 Großartig! Zu einem solchen Erlebnis kann man jeden nur beglückwüschen. Re: Weggeschmissen - pauline - 03.12.2015 soetwas habe ich auch noch nie erlebt und so scheint es vielen zu geschehen. Gute Pilze können selten sein, Glückspilze noch seltener. Die scheinen so etwas wie eine Anziehungskraft zu haben, wäre vieleicht eine Erklärung, aber natürlich auch das gewisse Sensorium, so delikate Geschehnisse zu bemerken und gleich richtig einzuordnen.